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Wobbler: Dwellers Of The Deep (Review)

Artist:

Wobbler

Wobbler: Dwellers Of The Deep
Album:

Dwellers Of The Deep

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Symphonic Prog Rock

Label: Karisma Records
Spieldauer: 45:41
Erschienen: 23.10.2020
Website: [Link]

"Dwellers Of The Deep" ist bereits das fünfte Album der norwegischen Symphonic-Prog-Rock-Freaks von WOBBLER, die sich einmal mehr keine Blöße geben und mit altbekanntem, analogen Instrumentarium so zauberhaft beseelt - oder einfach losgelöst? - musizieren, dass die meist sehr langen Lieder vergleichsweise frisch und kurzweilig klingen.

Natürlich ist der zugegebenermaßen irgendwie auch ziemlich engstirnige Ansatz, sich nur auf die goldene Ära des "echten", weil damals wirklich noch im Wortsinne "progressiven" Prog Rock zu besinnen und sie musikalisch zum - wobbelnden! - Leben zu erwecken, eine Frage des Geschmacks. Was für die einen nervigem Gedudel ohne Ende gleichkommt, klingt in den Ohren der Anderen wie eine abenteuerliche Zeitreise, die handwerklich nahezu perfekt und musikalisch schlichtweg traumwandlerisch geraten ist.
Die mitunter herausragende Qualität der WOBBLER’schen Long Tracks wird vor allem dann offensichtlich, wenn im Rausch der Musik alle Stil- und Zeitfragen in den Hintergrund - ins Hinterland?! - zurückweichen, und die Band im besten Wortsinne einfach SPIELT - und dabei an die floydigen (The) Brimstone (Solar Radiation Band) erinnert, die sich auf ähnliche Weise in ihrer eigenen kunterbunten Musikwelt verlustieren konnten. Bei WOBBLER stehen wohl eher King Crimson oder Gentle Giant für die phantasievoll hier- und dorthin fließenden Kompositionen Pate, doch das interessiert bei "Dwellers Of The Deep" ohnehin nur am Rande, denn das Quintett entführt in seine eigene Welt, genauer gesagt in helle wie düstere Seelenlandschaften, die mit dem WOBBLER seit ehedem eigenen Spielwitz erkundet werden.
Wer befürchtet, dass Tasten-Tausendsassa und Orgel-Sammler Lars Fredrik Frøislie dabei die Bodenhaftung verliert und sich zu stark in den Vordergrund spielt, der tut dem Ausnahme-Musiker Unrecht, denn WOBBLER präsentieren sich einmal mehr als Band, in der sich die einzelnen Musiker unablässig die Bälle zuspielen und als Mannschaft auftrumpfen. Es spricht für die Truppe, dass sie vor dem grandiosen 19-minütigen Finale "Merry Macabre" (Morte, anybody...? Und ja, auch Landberk-Fans kommen auf ihre Kosten!) mit "Naiad Dreams" eine ruhige, atmosphärisch dichte Nummer platziert. In distanzierten Zeiten ist das Träumen ja (noch) nicht verboten, und ich dürfte wohl kaum der einzige sein, der sich aufs Mellotronen-Boot wünscht, um diese Nummer dort serviert zu bekommen. Der Köder ist ausgeworfen...

FAZIT: Wer WOBBLER einen Vorwurf machen möchte, der kann sicher behaupten, dass die Band auf "Dwellers Of The Deep" wenig Überraschendes abliefert und sich ziemlich einseitig auf jene genannte Ära konzentriert. Das stimmt ebenso wie die Feststellung, dass sich die Norweger in diesem Genre mit einer erfrischenden Selbstverständlichkeit bewegen und kompositorisch mit allen Wasser gewaschen sind, zudem mit hörbar viel Liebe zu Werke gehen und somit auch Musikliebhaber mit einem Faible für die Early Days of Prog Rock ganz sicher begeistern werden.

Thor Joakimsson (Info) (Review 4011x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • By The Banks
  • Five Rooms
  • Naiad Dreams
  • Merry Macabre

Besetzung:

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