Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Undergang: Aldrig I Livet (Review)

Artist:

Undergang

Undergang: Aldrig I Livet
Album:

Aldrig I Livet

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Death Metal / Crust

Label: Dark Descent / Me Saco Un Ojo / Soulfood
Spieldauer: 36:09
Erschienen: 27.11.2020
Website: [Link]

Als traditionelle Death-Metal-Band mit einem Dutzend Jahren auf dem schwieligen Buckel und Songtiteln, die ins Deutsche übersetzt "Menschenfressen", "Krankhafte Freuden, Teil 3: Emethophilie" oder "unfreiwillige Spende lebenswichtiger Organe" bedeuten, könnten UNDERGANG 2020 kaum souveräner zu Werke gehen.

Die Dänen decken praktisch die gesamte Bandbreite dessen ab, was das Genre so hergibt, also alles von stumpf primitiven Grind-Explosionen wie dem eröffnenden 'Spontan bakteriel' über semi-technischen (oder "verspielten" wie man unverbindlicher sagt) Stoff der Marke 'Rødt dødt kød' und 'Usømmelig omgang med lig' (was für ein cooles wie an für sich simples Hauptriff …) hinweg bis zu unheilvollem Doom Death der zähsten Sorte, der in Form von 'Aldrig I Livet' nachgerade mustergültig durchexerziert wurde.

In ihrer verhältnismäßigen Unberechenbarkeit beschwört die Band wie schon auf dem Vorgänger "Misantropologi" (2017) die Haltung und Stimmung der die finnische Lesart der Stilistik verkörpernden Schlüsselwerke von Demigod ("Slumber of Sullen Eyes", 1992), Convulse (""World Without God", 1991) und Adramelech (die EP "The Fall", 1995) herauf, ohne erzwungen "retro" zu klingen.

Das tuckernde 'Man binder ikke et dødt menneske' tendiert dann zum Schluss sogar in Richtung Übersee zu den frühen US-Ostküsten Acts, wobei ein der Boss-HM2-Tretmine nachempfundener Leadgitarren-Sound letztlich doch auf die skandinavische Heimat von UNDERGANG verweist.

Falls die Band auf ihrem nächsten, dann schon sechsten Longplayer noch einige Melodien mehr einbaut, könnte sie glatt Mainstream-tauglich werden … was sie aber vermutlich gar nicht will, wenn man das Artwork dieser Scheibe betrachtet, das eine eindeutige Autopsy-Hommage darstellt.

FAZIT: "Aldrig I Livet" geht als liebenswürdige Hommage an Todesblei faktisch jeglicher Couleur durch und wirkt trotzdem wie ein Death-Metal-Album fürs Hier und Jetzt, weil UNDERGANG dem Zeitgeist entsprechend Härte-Extreme suchen. Einziger Wehrmutstropfen: Den Song an sich verlieren die Typen dabei ab und an aus dem Auge.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2872x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Præfluidum
  • Spontan bakteriel
  • Indtørret
  • Menneskeæder
  • Ufrivillig donation af vitale organer
  • Sygelige nydelser (Del 3) Emetofili
  • Usømmelig omgang med lig
  • Aldrig i livet
  • Rødt dødt kød
  • Man binder ikke et dødt menneske

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Laterne, Laterne, Sonne Mond und...

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!