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Mickelson: Drowning In An Inflatable Pool (Review)
Artist: | Mickelson |
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Album: | Drowning In An Inflatable Pool |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Alt-Folk-Rock |
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Label: | Independent | |
Spieldauer: | 35:00 | |
Erschienen: | 15.08.2020 | |
Website: | [Link] |
Sein Name mag nur wenigen geläufig sein, ein Neuling im Kunst-Geschäft ist der Amerikaner SCOTT MICKELSON deswegen beileibe nicht. Seinen ersten Plattenvertrag bekam er 1982; darauf spielte er mit der Band FAT OPIE fünf Alben ein, begann zu malen, Kinderbücher zu schreiben und veröffentlichte 2015 mit „Flickering“ sein erstes Solo-Album. „Drowning In An Inflatable Pool“ ist (nach „A Wondrous Life“, 2018) nun sein drittes Werk.
Das neue Album ist eines jener Art, die schwer fassbar und schwierig einzuordnen sind. Sich mit den Texten auseinanderzusetzen, ist diesmal unabdingbar: Die acht Songs sind allesamt während der Trump-Ära entstanden und zeichnen nach MICKELSONS eigenen Worten das Bild von Amerika in Form eines „grossen, dunklen und makabren Karnevals“ – „I need new glasses, but there’s so much I don’t want to see“ singt er im Song „No Translation For No“ beispielsweise.
Überhaupt: An Frohnaturen richtet sich dieses Album mit Sicherheit nicht; es lässt einen grübeln, und MICKELSONS eindringlicher Gesang – in seiner Art irgendwo zwischen MICHAEL CHAPMAN und BRUCE SPRINGSTEEN – setzt Ausrufezeichen hinter Sätze wie „I asked the wrong person for the right advice“ („Jagged Tooth“) oder „God gave us the cake but we complain about the candles“ („Only The Wicked Run“).
Textlich eindrücklich ist auch der Titelsong mit Zeilen wie „Stop asking why you’re misunderstood, it’s better to be lucky than be good, or you’ll find yourself Drowning In An Inflatable Pool“ und der Feststellung „Every tool is a weapon if you hold it the right way“; er wird zudem musikalisch wohltuend aufgelockert durch Blechbläser Luke Kirley, der auch schon mal bei „Estradasphere“ oder „Evelyn Evelyn“ zu hören war.
So verlockend und befriedigend es sein mag, wenn ein Musiker sein Werk selber aufnimmt und produziert: „Drowning In An Inflatable Pool“ hätte ein Quäntchen professioneller Politur für einmal gut angestanden. Freunde transparenter musikalischer Strukturen werden hier jedenfalls nicht glücklich, zu viele breiige Passagen schmälern den Hörgenuss. Der Qualitätsunterschied der sieben Studioaufnahmen zum letzten Song des Albums, der bei einem Live-Auftritt mittels Smartphone festgehalten wurde, ist jedenfalls nicht so groß, wie er eigentlich sein müsste.
FAZIT: „Drowning In An Inflatable Pool“ ist ein persönliches, ja intimes Werk. SCOTT MICKELSONS Texte sind voller Metaphern, die Melodien alles andere als eingängig. Andersrum gesagt: Der Gehalt dieses Albums wird den Wenigen vorbehalten bleiben, die sich die Mühe nehmen, in MICKELSONS Kosmos einzutauchen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Jagged Tooth
- No Translation For No
- Rich
- Odd Man Out
- Drowning In An Inflatable Pool
- The Lockdown
- Only The Wicked Run
- Flickering (live in SF, 2015)
- Bass - Ben Berry
- Gesang - Scott Mickelson
- Gitarre - Dennis Haneda, Jeremy Lon
- Keys - Adam Rossi, Simon Rochester
- Schlagzeug - Frank Reina
- Sonstige - Sadie Mickelson (Cello), Luke Kirley (Tuba, Posaune)
- A Wondrous Life (2019) - 11/15 Punkten
- Drowning In An Inflatable Pool (2020) - 9/15 Punkten
- Known to be Unknown (2022) - 13/15 Punkten
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