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Mekong Delta: Tales of a Future Past (Review)

Artist:

Mekong Delta

Mekong Delta: Tales of a Future Past
Album:

Tales of a Future Past

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive Metal

Label: Butler / Bertus
Spieldauer: 55:41
Erschienen: 24.04.2020
Website: [Link]

Im 35. (!) Jahr ihres Bestehens veröffentlichen MEKONG DELTA nach langer Zeit mal wieder ein Album, das wie eigentlich die gesamte bisherige Diskografie der beispiellosen deutschen Progressive-Metal-Band in einer eigenen Blase existiert.

Im Grunde hat sich am Stil der Gruppe im Vergleich zu ihren drei, vier letzten LPs nichts geändert, bloß zeigen sich Ralf Hubert und Co. derzeit von ihrer finstersten Seite - wegen der gegenwärtigen Weltlage wie sie sagen. Demgemäß sind mit gezielt platzierten Doublebass-Parts versehene Boliden vom Kaliber des frühen Highlights 'A Colony of Liar Men' ein Hauptmerkmal von "Tales of a Future Past".

MEKONG DELTA wären allerdings nicht sie selbst, wenn sie sich nicht zu Klassik-Adaptionen hinreißen lassen würden - so geschehen in 'Landscape 4 - Pleasant Ground' wobei es sich um eine Adaption von Exzerpten aus Isaac Albeniz' "Suite Espanol" handelt (konkret dem Satz 'Sevilla'), und 'Landscape 2' verschmilzt die Rockinstrumente genauso mit dem Orchester aus der Computer-Retorte (in 'Landscape 3' hingegen dominiert die Band weitgehend), das übrigens so hervorragend klingt wie die ganze Platte generell. Das ist bei dieser Combo nicht immer selbstverständlich gewesen, doch mittlerweile hat Hubert, der weiterhin alle produktionstechnischen Fäden zieht, ein gutes Händchen für natürliche Dynamik im Gleichgewicht mit seinen mathematisch präzisen Kompositionen

Obwohl die Tracks wieder etwas länger dauern, wirken insbesondere das rasante 'Mindeater' (hat etwas vom Klassiker 'Transgressor') und das nervöse bis wütende 'The Hollow Men' sowohl ausgesprochen kompakt als auch eingängig. Zu verdanken hat Ralf dies seinem längst nicht mehr wegzudenkenden Sänger Martin LeMar, der nach wie vor die ideale Verschmelzung von Pain Of Salvations Daniel Gildenlöw mit dem Besten aller früheren Frontleute des Projekts verkörpert.

Mit dem fast zehnminütigen 'When All Hope Is Gone' setzen sich MEKONG DELTA selbst ein kleines Denkmal; das Epos bietet dramatische Chor-Arrangements und einige der abgründigsten Momente in der Geschichte der Band, ehe in Form der Ballade 'A Farewell To Eternity' ein versöhnliches Finale folgt, das nicht besser auf LeMar zugeschnitten sein könnte.

FAZIT: "Tales of a Future Past" bietet einmal mehr eng miteinander verzahnte symphonische und akustische Passagen, rein instrumentale Kabinettstücke und dennoch genauso viele Hooks, wie MEKONG DELTA sie zu ihrer Blütezeit zu Beginn der 1990er sowie seit der Festigung ihrer aktuellen Besetzung in petto hatten. Ein Über-Album nehmen die Urgesteine wohl in diesem Leben nicht mehr auf, doch Prog-Metal-Gourmets und Tech-Thrasher (der Stil wird ja dank nachgewachsener Bewunderer wieder salonfähig) müssen die Platte schlichtweg kennen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3806x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Landscape 1 - Into The Void
  • Mental Entropy
  • A Colony of Liar Men
  • Landscape 2 - Waste Land
  • Mindeater
  • The Hollow Men
  • Landscape 3 - Inherent
  • When All Hope Is Gone
  • A Farewell To Eternity
  • Landscape 4 - Pleasant Ground

Besetzung:

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