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Janice Prix: Waking (Review)
Artist: | Janice Prix |
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Album: | Waking |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Art Pop, Indie Rock |
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Label: | Popup Records | |
Spieldauer: | 51:32 | |
Erschienen: | 17.07.2020 | |
Website: | [Link] |
Wenn Musik aus Skandinavien kommt, lohnt sich immer ein Hineinhören, denn oftmals entdeckt man ein Atmosphäre darin, die eine natürliche Ausstrahlung zwischen Wald und Küste in sich trägt – verträumt und schwebend. Für die junge schwedische Band JANICE PRIX trifft das allerdings nur ansatzweise zu, denn mit ihrem Indie-Noir-Ausflug auf „Waking“ sind sie dem Brit Pop deutlich näher als den skandinavischen Musiklandschaften. Ganz offensichtlich scheinen sie sich aber auch einer anderen schwedischen Band, die eine ganz ähnliche Ausstrahlung verbreitet, verbunden: den großartigen KENT, aber auch TRAVIS und STARSAILOR hinterlassen oftmals ihre Duftmarken auf „Waking“!
Viel Pathos und so einige breit angelegte Chorpassagen plus hymnische Melodien und cineastische Finsternis und Texte, die mehr als hörenswert sind und sogar die eine oder andere politische Botschaft mit ins Spiel bringen, gibt’s inklusive. Auch hassen JANICE PRIX offensichtlich die so allgemein auf allen Ebenen und in allen Institutionen verbreitete Verlogenheit, der sie am Ende des Album zugleich die letzte Breitseite mit positivem Ausblick verpassen: „I'll leave the darkness with you / I'd like to stay for a while / In here I don't have to lie / And I could wake with a smile“.
Aber auch die Selbstzweifel, die einem das Leben zur Hölle machen können und vor denen man sich Schutz suchen muss, spielen in dem anfangs traurigen, sich dann hymnisch in bester PET SHOP BOYS-Manier entfaltendem Song „Save Me“ eine bedeutende Rolle.
Überhaupt lieben JANICE PRIX alles Hymnische, steigern ihre Songs sogar „blutlüstern“ wie in „Blood / Rush“ und achten immer darauf, nie eingängige Melodien aus dem Blick zu verlieren. Das wirkt manchmal ein wenig zu überschaubar und eingängig. Ein Stadion-Rock-Lächeln in den musikalischen „Waking“-Mundwinkeln. Hier setzt die Band aus der schwedischen Industriekleinstadt Trollhättan, in der man viel lieber Metal und Punk hört, auf den großen Brit-Bombast. Das kommt in ihrer Heimatstadt nicht so sehr an, in der Welt sieht's wahrscheinlich anders aus. Ein Weg, wie ihn in ähnlicher Weise auch KENT gingen, weswegen sich deren Produzent auch JANICE PRIX annahm. Das Ergebnis ist auf „Waking“ unüberhörbar. Drei Jahre dauerte es dann, bis „Waking“ vollendet war und sofort einen sehr interessanten Stempel verpasst bekam: „Cineastische Popsongs, gepaart mit einer gewissen Düsternis“. Wer solche Stimmungen mag, aber auch auf etwas Härte und melodiöse Radiotauglichkeit steht, der sollte aufwachen und zu „Waking“ greifen.
FAZIT: Eine junge schwedische Band mit britpoppigem Hang und cineastischer Sound-Breitseite meldet sich mit ihrem Debüt „Waking“ auf der breit gefächerten Indie-Pop-Bühne lautstark und professionell an. JANICE PRIX treten damit musikalisch wie auch textkritisch in die Musik-Fußstapfen ihrer Landsleute KENT.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Waking
- Glitch
- Ikaros
- Save Me
- Where Did We Go Wrong?
- Blood / Rush
- Father
- Five
- Nobody Would Know
- Reflections
- Heart
- Thin / Air
- Bass - Mikael Nilsson
- Gesang - Richard Henry
- Gitarre - Viktor Kive
- Schlagzeug - Victor Hillström
- Waking (2020) - 11/15 Punkten
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