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Frost*: 13 Winters (Review)

Artist:

Frost*

Frost*: 13 Winters
Album:

13 Winters

Medium: Download/CD-Box
Stil:

Progressive Rock

Label: Inside Out / Sony
Spieldauer: 454:44
Erschienen: 27.11.2020
Website: -

Warum dieses mit einem liebevoll gestalteten und textintensiven Booklet (72 Seiten!) ausgestattete Box aller bisheriger Veröffentlichungen inklusive noch nicht offiziell herausgegebener Tracks von FROST* ausgerechnet zum 16. Geburtstag der Band erscheint, entzieht sich unserer Kenntnis, doch da Teile des Repertoires des arrivierten Pop-Songwriters Jem Godfrey und seiner Mitstreiter nicht mehr so leicht oder nur digital erhältlich sind, ergibt eine solche Kompilierung im Grunde jederzeit Sinn.

Was steckt drin? Alle drei Studioalben, die Online-EP "Others" und Live-Material, alternative bzw. Demo-Fassungen bekannter Nummern und musikalische Seltenheiten, alles klanglich überarbeitet und auf 3.000 Exemplare im CD-Format limitiert.

Auf dem genialen Debüt MILLIONTOWN (2006) etablierte sich John Mitchell (Lonely Robot, It Bites uvm.) vom Start weg als idealer Frontmann, denn die zwischen Prog und Chart-kompatiblen Hooks flippernde Musik auf dem Album entspricht seinem eigenen Schaffen nahezu deckungsgleich, bloß dass sich Hauptkomponist Godfrey zu ausladenden Kompositionen wie dem fast 25-minütigen Titelstück hinreißen lässt. Die unberechenbare Art des Projekts provozierte schon in unserer damaligen Kritik Vergleiche zu den Amerikaner Man On Fire, die immer noch stichhaltig sind.

EXPERIMENTS IN MASS APPEAL (neu abgemischt und gemastert) verschärfte 2008 die elektronische Note, ohne FROST* ihre ureigene Wärme zu nehmen, die allerdings null mit "vintage" oder "retro" zu tun hat. Fast tanzbare Grooves einerseits und zackige Härte andererseits sprechen heute vermutlich sogar mehr Hörer an als zur Zeit der ersten Veröffentlichung der Scheibe. Anspieltipp: das Synthesizer-Fest 'Heartstrings'.

FALLING SATELLITES (2016) enthält einige der bissigsten und finstersten Momente von FROST*, was man allerdings im Verhältnis zu ihrer grundlegend zuversichtlichen Art bewerten sollte. Ungeachtet dessen sollten Metal-Fans zuallererst hier hinhören - auch weil die Dichte an sehr eingängigem, kompaktem Stoff sehr hoch ist. Die Instrumental-Versionen sämtlicher Album-Tracks (ebenfalls remastered) auf einer gesonderten CD sowie daraufhin ein ganzer Silberling mit der vollständigen Live-Aufführung von "Falling Sattelites" mögen zwar ein bisschen zu viel des Guten sein, unterstreichen seine Qualität aber zusätzlich. Wer immer noch glaubt, derart anspruchsvolle und kompositorisch bisweilen gewagte Musik zünde nicht auf der Bühne, sieht sich hierbei getäuscht.

Vor wenigen Monaten erst kam OTHERS heraus, das soweit einzige Kurzformat des Trios und ein später Nachsatz auf den fast ein halbes Jahrzehnt zurückliegenden letzten Langspieler … zugleich aber auch ein hinsichtlich seiner klanglichen Bandbreite spannender Ausblick auf ein weiteres Studioalbum des Projekts. Bei THE PHILADELPHIA EXPERIMENT handelt es sich indessen um Live-Mitschnitte, unter denen das wirklich rare 'The Dividing Line' hervorsticht, das man außerdem unter den B-SIDES AND RARITIES findet.

Die Hauptwerke von FROST* machen den wesentlichen Reiz dieser Box aus, und der Rest komplettiert schlicht ein Prog-Gourmet-Programm, das in allen Belangen höchsten Ansprüchen genügt.

FAZIT: Tiefgreifender, anhaltend spannender Pop-Prog, der unter seiner glänzenden Oberfläche brodelt, kompiliert in erschlagender Dichte und somit das vorläufig letzte Wort in Sachen FROST* - wer die Band schätzt, braucht dieses limitierte Ding auch dann, wenn er/sie die Kernalben bereits besitzt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3254x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Milliontown (2006) Remaster 2020
  • 1. Hyperventilate
  • 2. No Me No You
  • 3. Snowman
  • 4. Black Light Machine
  • 5. The Other Me
  • 6. Milliontown
  • Experiments In Mass Appeal (2008) Remix/Remaster 2020
  • 1. Experiments In Mass Appeal
  • 2. Welcome To Nowhere
  • 3. Pocket Sun
  • 4. Saline
  • 5. Dear Dead Days
  • 6. Falling Down
  • 7. You/I
  • 8. Toys
  • 9. Wonderland
  • 10. The Secret Song
  • Falling Satellites (2016) Remaster 2020
  • 1. First Day
  • 2. Numbers
  • 3. Towerblock
  • 4. Signs
  • 5. Lights Out
  • 6. Heartstrings
  • 7. Closer To The Sun
  • 8. The Raging Against The Dying Of The Light Blues In 7/8
  • 9. Nice Day For It
  • 10. Hypoventilate
  • 11. Last Day
  • Falling Satellites - Instrumentals (2016) Remaster 2020
  • 1. First Day
  • 2. Numbers
  • 3. Towerblock
  • 4. Signs
  • 5. Lights Out
  • 6. Heartstrings
  • 7. Closer To The Sun
  • 8. The Raging Against The Dying Of The Light Blues in 7/8
  • 9. Nice Day For It…
  • 10. Hypoventilate
  • 11. Last Day
  • Falling Satellive - Live 2017
  • 1. Numbers
  • 2. Towerblock
  • 3. Signs
  • 4. Lights Out
  • 5. Heartstrings
  • 6. Closer To The Sun
  • 7. The Raging Against The Dying Of The Light Blues In 7/8
  • 8. Nice Day For It…
  • 9. Hypoventilate
  • 10. Last Day
  • Others-EP
  • 1. Fathers
  • 2. Clouda
  • 3. Exhibit A
  • 4. Fathom
  • 5. Eat
  • 6. Drown
  • The Philadelphia Experiment - Live 2009
  • 1. Intro
  • 2. Hyperventilate
  • 3. Wonderland
  • 4. Black Light Machine
  • 5. Snowman
  • 6. Saline
  • 7. Milliontown
  • 8. The Other Me
  • This And That – B-Sides And Rarities
  • 1. The Dividing Line
  • 2. Lantern
  • 3. British Wintertime
  • 4. The Forget You Song
  • 5. Numbers (Day 1 Demo)
  • 6. Towerblock (Day 1 Demo)
  • 7. Heartstrings (Demo)
  • 8. Closer To The Sun (Demo)
  • 9. The Raging Against The Dying Of The Light In 7/8 (Day 1 Demo)
  • 10. Last Day (Demo)
  • 11. Hyperventilate Hypoventilate Paulstretch Test

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
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