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Elvis Presley: From Elvis In Nashville (Review)
Artist: | Elvis Presley |
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Album: | From Elvis In Nashville |
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Medium: | Download/Do-LP/4 CDs/Limit. Box | |
Stil: | Folk, Country, Rock, Pop |
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Label: | Sony Music/Legacy/RCA | |
Spieldauer: | 78:13 | |
Erschienen: | 20.11.2020 | |
Website: | [Link] |
Es ist schon zu einer (mehr oder weniger) schönen Tradition geworden, dass man immer um die Weihnachtszeit herum nicht nur Grüße vom Weihnachtsmann, sondern auch vom KING bekommt. King ELVIS gehört eben – auch wenn er keine Weihnachtslieder singt – genauso zum Fest und auf den Plattenteller wie der Weihnachtsengel an den Weihnachtsbaum.
Zwar könnte man darauf auch verzichten...
Aber Tradition ist eben Tradition. Sowas gibt man nicht gerne auf.
Und in diesem Jahr feiert man mit dieser Tradition gleich noch das 50. Jubiläum von „From Elvis In Nashville“, seinen Auftritt bei den legendären 1970er-Sessions gemeinsam mit den NASHVILLE CATS. Erstmals sogar als vollständige Edition. Allerdings muss man sich beim Kauf dann für das 4-CD-Set entscheiden. Die hier besprochene, aber ebenso sehr ansprechende Doppel-LP enthält eine gelungene Auswahl: Als erste Platte die musikkönigliche Pop-Musik-Seite und als zweite die Country-Musik-Seite.
Alles fein verpackt im Gatefold-Cover mit bedruckten Innenhüllen, auf denen neben vielen Fotos auch die ausführliche Geschichte rund um die Nashville-Aufnahmen nachzulesen ist.
Nachdem sich ELVIS Ende der 60er-Jahre bereits im Gospel ausprobiert und gerade mit „In The Ghetto“ einen seiner größten und bewegendsten Hits überhaupt veröffentlicht hatte, machte er sich auf nach Nashville, um gemeinsam mit den NASHVILLE CATS die fünf Tage andauernden „Marathon Sessions“ anzugehen, in denen er erstmals auch überdeutlich mit der Country-Musik liebäugelte und so ganz nebenbei eine gigantische Version von SIMON & GARFUNKELs „Bridge Over Troubled Water“ einsang.
Überhaupt unterlag ELVIS bei seiner Nashville-Songauswahl keinerlei Zwängen und musste keine Kompromisse eingehen oder sich dem Diktat irgendwelcher Songeigentümer unterwerfen. Durch diese stilistischen Wahl-Freiheiten wilderte er durch die unterschiedlichsten Musik-Genre: Bluegrass, Honky Tonk und Rockabilly genauso wie klassischem Pop, Rock oder aktuellen Hits. Hierbei bevorzugt er allerdings deutlich die ruhigeren als die rockigeren Töne, was seine Stimme besonders deutlich in den Vordergrund rückt und eine Ballade wie „I've Lost You“ oder WILLIE NELSONs „Funny How Time Slips Away“ einen ganz speziellen, deutlich vom Original abweichenden Reiz verleiht.
Noch dazu fällt gleich von Beginn des Albums an der ausgezeichnet gemasterte Sound auf: Kristallklare Instrumentierung trifft auf voluminöse Stimme und verteilt sich perfekt im Raum voller linearer, klar definierter Stereo-Effekte. Eine Referenzplatte für jede gute Stereo-Anlage und hochwertigen Plattenspieler.
Doch es gibt noch eine weitere tontechnische Besonderheit, welche diese Veröffentlichung über alle vorherigen stellt und für alle ELVIS-Fans unverzichtbar werden lässt: Erstmals wurden alle Songs dieser Ausgabe wieder in ihrer ursprünglichen Version aufgenommen – ohne jegliche Overdubs, was ELVIS übrigens immer hasste, oder orchestrale Nachbearbeitungen, auf welche noch in den früheren Ausgaben häufig zurückgegriffen wurde. Der King pur – und ohne doppelten Boden. Nicht aufgehübscht und nachfrisiert, sondern voller natürlicher Musikalität. Genauso authentisch wie vor 50 Jahren. Keine klangtechnische Schönheitsoperationen oder aufgeblasene Sound-Botox-Behandlungen.
ELVIS arbeitet für diese Aufnahmen unmittelbar mit allen beteiligten Musikern zusammen, nimmt mit ihnen live im Studio auf, interagiert und improvisiert mit ihnen, hat viel Spaß dabei und verkneift sich auch nicht den einen oder anderen Kommentar und Lacher. Am Ende des Doppel-Albums, das insgesamt mehr die ruhige Presley-Seite in den Vordergrund stellt, gibt’s dann auch noch mit „I Washed My Hands In Muddy Water“ eine krachige Blues-Rock'n'Roll-Nummer zum Abschluss. Man höre und staune.
„From Elvis In Nashville“ wird so zu einer der sympathischsten und besten Platten des KING!
FAZIT: Pop, Rock, Country, Blues – nie war der KING so breit aufgestellt wie vor genau 50 Jahren auf „From Elvis In Nashville“. Zum 50. Geburtstag des Albums gibt es dies in einer völlig neu überarbeiteten Fassung, ohne jegliche Overdubs oder nachträgliche Orchestrierungen, dafür in einem ausgezeichneten Sound zu hören. Und wer sich für die 4-CD-Variante entscheidet, erhält erstmals komplett alle Aufnahmen dieser Zeit, obwohl der nostalgischste Reiz von der Doppel-LP dieses Albums ausgeht, das in dieser Version als eins der besten aus der Ära ELVIS PRESLEY gelten muss.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A = Pop Side = (17:37):
- You Don't Have To Say You Love Me (2:36)
- Mary In The Morning – Takes 3-4 (4:23)
- Stranger In The Crowd – Take 5 (1:46)
- How The Weg Was Woven – Take 1 (3:25)
- Got My Mojo Working / Keep Your Hands Off Of It (5:27)
- Seite B = Pop Side = (20:33):
- I've Lost You – Take 1 (4:36)
- Patch It Up – Take 1 (2:31)
- Just Pretend – Take 2 (4:10)
- Whole Lot-ta Shakin' Goin' On (4:37)
- Bridge Over Troubled Water – Rehearsal, Take 1 (4:39)
- Seite C = Country Side = (20:07):
- Tomorrow Never Comes – Takes 10-11 (5:54)
- Faded Love – Take 3 (4:20)
- I Really Don't Want To Know (2:46)
- I Was Born About Ten Thousand Years Ago (3:31)
- Make The World Go Away (3:36)
- Seite D = Country Side = (19:56):
- Funny How Time Slips Away (4:20)
- Faded Love – Rehearsal, Country Version (0:43)
- The Fool (2:30)
- A Hundred Years From Now – Take 1 (2:01)
- Little Cabin On The Hill – Take 1 (2:10)
- There Goes My Everything – Take 1 (2:53)
- I Washed My Hands In Muddy Water (5:19)
- Bass - Norbert Putnam
- Gesang - Elvis Presley
- Gitarre - James Burton, Elvis Presley, Charly McCoy, Eddie Hinton
- Keys - David Briggs, Charly McCoy
- Schlagzeug - Charly McCoy
- Elvis 75 (2010)
- Where No One Stands Alone (2018)
- The King In The Ring (2018)
- The International Hotel, Las Vegas, August 26, 1969 (2019)
- From Elvis In Nashville (2020)
- Back In Nashville – 50th Anniversary (2021)
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