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Antimatter: An Epitaph (Review)
Artist: | Antimatter |
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Album: | An Epitaph |
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Medium: | CD+DVD | |
Stil: | Melancholischer, akustischer Klassik-Rock |
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Label: | Music In Stone/Just For Kicks Music | |
Spieldauer: | 82:89 | |
Erschienen: | 20.12.2019 | |
Website: | [Link] |
Melodramatische Musik, die dem Namen des Plattenlabels Music In Stone alle Ehre macht: ANTIMATTER – das ist melancholisch-klangvoller, träumerisch-traumatischer Tiefgang, diesmal live in größtenteils akustischem Gewand samt Streichern (zwei Violinen, eine Bratsche, ein Cello) – wie in Stein gemeißelt. Manchmal gar in einen Grabstein gemeißelt, wenn es besonders traurig wird. Und für seinen Weltschmerz ist Mick Moss in der progressiven Rock-Szene ja hinlänglich bekannt.
MICK MOSS aka ANTIMATTER meldet sich nach dem gelungenen Studio-Album „Black Market Enlightenment“ auf ungewohnte Weise zurück. Nämlich nicht indem er ein weiteres Studio-Scheibchen, sondern einen anschaulichen (dreiflügeliges Digipak mit 20seitigem Booklet) Live-Doppeldecker – bestehend aus einer DVD und einer CD – mit einem semi-akustischen Konzert samt Band und Streicher-Quartett, aufgenommen bereits am 26. November 2016 in der ukrainischen Hauptstadt Kiev, vorlegt. Ton- und Bildqualität lassen keinerlei Wünsche übrig, vorausgesetzt man ist stereophil genügsam und erwartet keinen Dolby-Surround-Klang, der bei solchem Konzert sowieso keinerlei Sinn macht. Voluminös in ausgezeichneter Stereo-Qualität, auch auf der beigefügten Audio-CD des Konzerts, beglückt „An Epitaph” rundum jeden ANTIMATTER-Freund, auch wenn es dieses Mal nicht progrockig, sondern vielmehr klassisch-akustisch zugeht, wobei auch hier die Atmosphäre genauso intensiv oder fast noch intensiver als auf den progressiveren Studio-Alben ist. Grundalge der zur Aufführung kommenden Songs sind die drei Alben „Planatery Confinement“ (2005), „Leaving Eden“ (2007) und „The Judas Table“ (2015) – zehn Jahre in anderthalb Konzertstunden!
Aus dem Zeitpunkt der Konzertaufnahme erklärt sich zugleich auch, dass vom aktuellen ANTIMATTER-Album „Black Market Enlightenment“ keinerlei Titel auf „An Epitaph“ enthalten sind.
Doch wenn Moss dann zur Konzert-Halbzeit auch noch eine schwermütige Variante von FRANKIE GOES TO HOLLYWOODs „Power To Love“, nur von akustischer Gitarre und Streichern begleitet, anstimmt, dann ist es um einen geschehen: „Make Love – No War!“ Bei dieser Variante fangen wir damit sofort an!
ANTIMATTER klingen auf „An Epitaph“ wie der Missing Link zu ANATHEMA und PAIN OF SALVATION, den finster-traurigen natürlich, wenn die sich in ihren Konzepten mit Selbstmordgedanken und Weltuntergangsstimmungen beschäftigten. Viel Schwermut wohnt dem Konzert inne und diejenigen, die auf Druckvolleres, Rhythmischeres oder gar Hartes stehen, werden auf diesem Konzert nicht bedient, sondern eher bedient sein. Ein Risiko, das man wagen muss – und hätte jemand nach den letzten ANTIMATTER-Alben wirklich was Anderes erwartet?
Ein einziges Mal geht Moss beinahe postrockend aus sich heraus und treibt Band und Streicher dermaßeen an, dass „Redemption“ zum absoluten Konzerthighlight wird. In dieser Art hätte man sich gern noch ein paar Stücke mehr gewünscht.
Irgendwie klingt Mick Moss im Endeffekt aber wie der BON IVER und BRAD ROBERTS (CRASH THEST DUMMIES) des Prog.
Und gerade wer BON IVER mag, der wird Augen und Ohren machen, wenn er dieses Konzert hört und noch dazu sieht, inklusive der sehr guten Kameraführung. Auch das 20seitige Booklet mit allen Texten und vielen Konzertfotos ist beachtlich. Ein feines digiverpacktes Live-Gesamtpaket, das von seiner Gesamtwirkung her so traurig ist, dass es echte Bewunderung verdient und wohl mit den traurigsten Zeilen (aus „Fighting For A Lost Cause“ – das aus Kapazitätsgründen auf der CD fehlt!) endet, mit denen ein Konzert jemals enden kann: „Some things never change in the wings / And as it's your war / There'll be no escape at all.“
FAZIT: Alle Melancholiker vortreten: dieser semi-akustische Live-Mitschnitt auf „An Epitaph“ von ANTIMATTER ist genau für euch gemacht!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Leaving Eden
- Black Eyed Man
- The Last Laugh
- Little Piggy
- Too Late
- The Power Of Love
- The Judas Table
- Stillborn Empires
- Epitaph
- Redemption
- Conspire
- The Weight Of The World
- Legions
- Fighting For A Lost Cause (DVD-Bonus-Track)
- Leaving Eden (2007) - 10/15 Punkten
- Alternative Matter (2010)
- The Judas Table (2015) - 11/15 Punkten
- Black Market Enlightenment (2019) - 12/15 Punkten
- An Epitaph (2019)
- A Profusion Of Thought (2022) - 12/15 Punkten
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