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A Life Divided: Echoes (Review)
Artist: | A Life Divided |
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Album: | Echoes |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Electro- / Dark-Rock |
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Label: | AFM Records | |
Spieldauer: | 55:57 | |
Erschienen: | 31.01.2020 | |
Website: | [Link] |
Man stelle sich vor, A LIFE DIVIDED hätten ihr neuestes Werk „Echoes“ nicht am 31. Januar 2020 veröffentlicht, sondern wären per DeLorean DMC-12 (ja, das Ding aus „Zurück in die Zukunft“) im Jahr 1985 gelandet, hätten ein paar Demo-Tapes an die einschlägigen Plattenlabels versendet und einfach abgewartet. Spätestens ein paar Tage später wäre der Anrufbeantworter mit Anfragen übergequollen, die Band innerhalb kürzester Zeit zum heißesten Newcomer erklärt worden, Worldtour und Platin-LPs inklusive.
Dass sich die Zeit nicht zurückdrehen lässt, dass keine Zeitreisen möglich sind, versteht sich von selbst. Nimmt man aber die Musik der Combo um Mastermind Jürgen Plangger einmal genauer unter die Lupe, muss man zu dem Ergebnis kommen, hier eine Band vor sich zu haben, deren Genialität einfach ein paar Dekaden zu spät kommt. Schon die Vorgänger des neusten Albums „Echoes“ zeugten von überragendem Songwriting, Tracks wie „Heart On Fire“, „We Are The Lost“ oder „Feel“ wären zu besagter Zeit an die Spitze der Charts geschossen, darauf würde ich meinen ATARI verwetten.
„Echoes“ steht seinen genialen Vorgängern „Passenger“ (2011), „The Great Escape“ (2013) oder „Human“ (2015) in nichts nach. Melodien für die Ewigkeit, die nur aufgrund des geänderten Zeitgeists nicht mehr Millionen erreichen, sondern im überschaubaren, intimen Kreis der eingefleischten Dark-Rock Community viral gehen, sind das Markenzeichen einer Band, deren Anfänge bis ins Jahr 2003 zurückgehen.
Schon der Opener „Hello Emptiness“ verdeutlicht die Fähigkeit der Band, große Melodien zu kreieren. Eine unglaubliche Brigde wiegt die zunächst reduzierte Strophe doppelt auf, die erst im weiteren Verlauf an Fahrt aufnimmt, um dann in ein furioses Finale zu münden. „Dry Your Eyes“ wäre der Opener meiner Wahl gewesen, ein Signature-Track, bevor mit „Addicted“ ein Song folgt, der leicht und fluffig wie Zuckerwatte schmeckt.
Eines der Highlights der Scheibe ist „Confronted“, dessen Keyboard-Intro zu Planggers Gesang irgendwie an ALPHAVILLE im besten Sinne erinnert. Der Chorus bricht sich dann so unwiderstehlich Bahn, dass man sich fragt, ob man das schon jemals besser gehört hat. Anspieltipp!
„Enemy“ im Anschluss ist eine tolle Dancefloor-Nummer, „Far“ und „Anybody Out There“ (höre ich da Growls?) als härtere Bretter liefern perfekte Unterhaltung auf hohem Niveau, letzterer hätte auch in einen MIAMI VICE-Soundtrack gepasst, gleiches gilt für „Servant“, ein weiterer Höhepunkt in Sachen Songwriting, Suchtfaktor inklusive (man beachte insbesondere den genialen Co-Chorus gegen Ende).
„The Ordinary“, „Circles“ (mit typischen ABBA-Harmonien) und „Forevermore“ kreieren zum Abschluss nochmals so etwas wie seliges 80er-Feeling und beenden ein Album, das analog zum Titel des Rausschmeißers sich „für immer und ewig“ im Player weiterdrehen könnte.
FAZIT: A LIFE DIVIDED beweisen mit „Echoes“ ihre genialen Songwriter-Qualitäten, die zeitlos-brillant sind. Melodien für die Ewigkeit, deren Magie sich auch nach mehreren Durchläufen nicht verbraucht, stark genug, auch im Jahr 2020 Gehör zu finden, bilden das Korsett eines Konzepts, das manchem Zeitgenossen zu unrecht antiquiert erscheinen mag. Bleibt zu hoffen, dass die Jungs aus Geretsried ihrem Stil und Anspruch weiter treu bleiben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Hello Emptiness
- Dry Your Eyes
- Addicted
- Confronted
- Enemy
- Rock ’N’ Roll Star
- Far
- Anybody Out There
- Push
- Servant
- The Ordinary
- Circles
- Forevermore
- Bass - Tobias Egger
- Gesang - Jürgen Plangger
- Gitarre - Tony Berger, Jürgen Plangger
Interviews:
-
keine Interviews