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This Winter Machine: A Tower Of Clocks (Review)

Artist:

This Winter Machine

This Winter Machine: A Tower Of Clocks
Album:

A Tower Of Clocks

Medium: LP+CD/Download
Stil:

Melodischer Prog mit gelegentlichen Härten

Label: Festivasl Music/Just For Kicks Music
Spieldauer: 61:03
Erschienen: 09.08.2019
Website: [Link]

Zweieinhalb Jahre nach „The Man Who Never Was“ veröffentlichen THIS WINTER MACHINE ihr Folgealbum „A Tower Of Clocks“. Dabei spielen Zeit und diverse Umbesetzungen anscheinend keine Rolle, denn das gut einstündige Konzeptwerk schließt nahezu bruchlos ans Debüt an. Inhaltlich sind Eulen mal wieder nicht das, was sie scheinen, sondern sammeln Uhren in einem Turm. Was ein Symbol dafür zu sein scheint, dass Menschen immer Teil ihrer gesamten Erinnerungen und Erfahrungen sind, egal wie schnell, langsam, viel oder wenig Zeit verstreicht. Dreizehn bleiche Engel und ein trauriges, ärgerliches Mädchen kommen auch noch vor, reimt Euch selbst etwas zusammen.

Musikalisch bekommen wir vollfetten, leicht angedunkelten, melodischen Progressive Rock mit kräftiger symphonischer Schlagseite serviert. Die Tasteninstrumente dominieren, in Songs wie „Flying“ und „In Amber“ sind Piano und diverse Keyboards neben dem formidablen Sänger Al Winter (wo ist das „y“ des Vorläufers geblieben?) sogar alleine auf weiter Flur. Das lässt sich weitgehend in der Nähe der frühen MARILLION verorten, überstrapaziert die Annäherung aber nicht. Da ist bereits Winters ganz eigene Stimmlage vor.

Es wird georgelt, was das Zeug hält („Flying“, ein feines Instrumental), gelegentlich preschen Gitarren und Rhythmus etwas heftiger los, doch arg brutal wird’s nie. Wie gewohnt federn smoothe Tastenklänge die moderate Härte schmiegsam ab. Das weiß in schmachtenden Momenten („When We Were Young“) und aufreibenderen Phasen („Symmetry & Light“) zu gefallen, doch schleichen sich auch einige Längen ein. So hätte das marillionesque „Justified“ in seiner Zuckrigkeit eine Straffung vertragen, während „In Amber“ eher ein Kurzhörspiel mit Tastenbegleitung ist. Die allerdings fast gleichberechtigt (aber nicht hochspannend) ausfällt. Unvorteilhaft folgen beide Songs auch noch aufeinander.

Doch gelingen THIS WINTER MACHINE immer wieder mal kleine, aber feine Überraschungsmomente der ergreifenden Art, wie ein Hauch von LED ZEPPELIN während „Symmetry & Light“, das düster-schmissige „The Hunt“, zu Beginn mit einer Atmosphäre, die an Peter Gabriels Zeit um die Alben III und IV erinnert, später dann zum symphonischen Galopper mutiert. Fein auch die Zirkusorgel von „Carnivàle“, die glatt Pennywise heraufbeschwört. Zumindest eine böse Vorahnung von „Es“ anklingen lässt.

Klanglich ist das Album etwas uneinheitlich. Neben wohlklingenden, differenzierten Passagen gibt es Sequenzen, die matt und leicht pappig klingen. Leider steht der Sound auch beim musikalischen Höhepunkt „The Hunt“ vernehmlich auf tönernen Füßen. Da könnte man beizeiten nacharbeiten.

FAZIT: „A Tower Of Clocks“ ist ein stimmungsvolles Album mit einigen Längen, die aber den positiven Gesamteindruck kaum schmälern. Das ist natürlich wieder nichts für die Frickelfraktion oder Wertschätzer neuer Klänge. Ist aber keineswegs langweiliger als BIG BIG TRAINs aktueller Output „Grand Tour“. Wer auf symphonischen Prog der gemütvollen Art steht, dürfte mit dem Zweitwerk der Band aus Yorkshire gut klarkommen. Ob das Album es verdient „to be remembered as one oft he best melodic progressive rock albums of 2019“ wie das Presse-Info vollmundig verkündet, kann indes munter ausdiskutiert werden.

Das Album erscheint auf CD und als Doppel-LP. Während die Vinylversion drei Livetracks per se enthält, gibt es diese in der CD-Variante nur als Special Edition. Zur Besprechung lag die einfache CD-Ausgabe vor.

Jochen König (Info) (Review 3420x gelesen, veröffentlicht am )

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10 Punkte
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Tracklist:
  • Herald
  • Flying
  • Spiral
  • Symmetry & Light
  • Justified
  • In Amber
  • The Hunt
  • Delta
  • When We Were Young
  • Carnivale
  • Live Bonus Disc:
  • After Tomorrow Comes
  • Lullaby
  • Fractured

Besetzung:

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