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Rob Heron & The Tea Pad Orchestra: Soul Of My City (Review)
Artist: | Rob Heron & The Tea Pad Orchestra |
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Album: | Soul Of My City |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Hot Jazz, Western Swing, Hokum Blues u.v.a.m. |
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Label: | Tea Pad Recordings/Soulfood | |
Spieldauer: | 35:57 | |
Erschienen: | 01.02.2019 | |
Website: | [Link] |
Gemessen an den Texten seiner Songs muss Bandleader ROB HERON ein richtiges Schlitzohr sein, und der Name THE TEA PAD ORCHESTRA ist liebenswürdige Augenwischerei: Was von den sechs Herren aus Englands Nordosten (auch) auf ihrem vierten Album zu hören ist, kann weder mit unappetitlicher Tee-Zubereitung noch mit dem Rauchen THC-haltigen Krauts in Verbindung gebracht werden.
Nein, was hier geradezu enthusiastisch verwoben, gepflegt und zelebriert wird, ist eine Vielzahl von Musikstilen, die in irgendeiner Form alle auch zur Entwicklung heutiger U-Musik beigetragen haben: Swing, Rockabilly, Blues, Ragtime oder Country. Die Marschrichtung geben ROB HERON und seine Mannen denn auch bereits mit dem ersten Titel des Albums vor:
„Let’s Go Back In Time, Man“ eröffnet mitreißend – Surf-Gitarre, Mundharmonika und geslappter Bass! – den stilistisch immer wieder überraschenden Reigen der zwölf Songs. Es fehlen weder kleine und feine Verbeugungen vor der Skiffle-Musik aus der Zeit LONNIE DONEGANS („Life Is A Drag“) und des Hot Club Quintetts von DJANGO REINHARDT und STEPHANE GRAPELLI („Une Bouteille De Beaujolais“) noch eine Portion wohltuender Herzschmerz („Holy Moly, I’m In Love Again“).
Der Album-Titelsong „Soul Of My City“ beeindruckt mit seinem Kontrast zwischen der unbeschwerten Melodie und dem angriffigen Text und ist ein regelrechter Wolf im Schafspelz. HERON bringt mit treffenden Worten die unsägliche Yuppisierung der Städte auf den Punkt: “Where we used to play our songs is replaced by those who complain / The kind of folks that don’t respect any culture that remains / but they’ll happily call it bohemia as they sip on their Costa Lattes / they’ll happily close all the book stores and call themselves the literati.”
Bei bloß flüchtiger Bekanntschaft mit dem neusten Album von ROB HERON und seinem TEA PAD ORCHESTRA mag der Eindruck eines zerfahrenen und stilistisch beliebigen Werks entstehen. Genaueres Hinhören offenbart dann aber durchaus zeitgenössisches und kreatives Musizieren, auch wenn das Sextett musikalisch vergangenen Zeiten verhaftet ist.
FAZIT: ROB HERON & THE TEA PAD ORCHESTRA mögen bei ihrem Tun aus historischen Quellen schöpfen, tönen auf „Soul Of My City“ aber durchaus nicht antiquiert. Und diese Truppe wird live wohl so ziemlich jedes Lokal in eine veritable Schwitzhütte verwandeln…
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Let’s Go Back In Time, Man
- There’s A Hole (Where My Pocket Used To Be)
- Life Is A Drag
- Une Bouteille De Beaujolais
- Holy Moly (I’m In Love Again)
- One Letter Away From Lonely
- Like A Cuckoo
- Fool Talkin‘ Man
- Drinking & Carrying On
- Soul Of My City
- Lonely Boy In The Dole Queue
- Double Meaning, Double Entendre
- Bass - Ted Harbot
- Gesang - Rob Heron
- Gitarre - Rob Heron, Ben Fitzgerald
- Keys - Colin Nicholson
- Schlagzeug - Paul Archibald
- Sonstige - Tom Cronin (Mandolin, Harmonica), Colin Nicholson (Accordion), Ben Powling (Saxophone), Conrad Bird (Vibraslap)
- Soul Of My City (2019) - 10/15 Punkten
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