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Rickie Lee Jones: Kicks (Review)
Artist: | Rickie Lee Jones |
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Album: | Kicks |
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Medium: | LP+CD/Download | |
Stil: | Cover/Singer-Songwriter/Jazz |
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Label: | OSOD/Thirty Tigers/Alive | |
Spieldauer: | 36:01 | |
Erschienen: | 07.06.2019 | |
Website: | [Link] |
Vierzig Jahre nach dem Debüt erscheint mit „Kicks“ das vierzehnte Album von RICKIE LEE JONES,. Ein 36-minütiges Werkes voller Coverversionen, finanziert durch Crowdfunding. Das bedeutet freie Entscheidung bei der Wahl der Stücke, der Interpretationen und des Aufnahmeortes. Entstanden ist „Kicks“ in New Orleans. Das hat sich gelohnt, denn der Klang ist warm und klar, die Songs – nicht eben das Standardrepertoire für ein Cover-Album – werden zu originellen RICKIE LEE JONES-Stücken, ohne dass sie den Charakter der Grundlagen zerstört.
Jones hat sich Lieder rausgepickt, die sie in jungen Jahren prägend im Radio begleiteten. Das älteste Stück ist „Nagasaki“ aus dem Jahr 1928, populär geworden in der 1952er-Version des BENNY GOODMAN QUARTETs, die beiden jüngsten wurden 1974 erstveröffentlicht, der Opener „Bad Company“, eingespielt von der gleichnamigen Band und AMERICAs „LONELY PEOPLE“. Kennzeichnend, dass Jones sich großer Namen annimmt (Elton John, die STEVE MILLER BAND, gleich zweimal Dean Martin u.a.), aber nicht deren bekanntesten Hits interpretiert.
Rickie Lee Jones‘ Stimme ist immer noch von großer Klarheit und Intensität, die Musik bewegt sich zwischen hypnotischem Zeitlupen-Rock („Bad Company“), smoothem Jazz mit Pop-Flair („Houston“, „You're Nobody 'Til Somebody Loves You“), Charleston-Vaudeville („Nagasaki“) und Chanson mit eigenem Zungenschlag. Herausragend ist Jones‘ „Mack The Knife“-Version, die sie zu einem verrucht-erotischen Bar-Jazz-Ausflug macht, der die intendierte Ruchlosigkeit der besungenen Figur nicht einfach beiseite wischt. „Quicksilver Girl“ (STEVE MILLER BAND!) würde sich gut im Soundtrack eines David Lynch-Films machen. „End Of The World“ ist ein wundervoller Begräbnissong, die passende Begleitung zur letzten Reise, down the Bayou. Am Ende gibt es mit „Cry“ noch eine betörend schöne, intime Version des Songs aus dem Jahr 1951, den Johnnie Ray and The Four Lads zu einem Hit fürs schwarze wie weiße (jugendliche) Publikum werden ließen. Der passende Abschluss für ein atmosphärisches, sehr stimmiges und gekonnt eingespieltes Album.
FAZIT: „Kicks“ ist ein Cover-Album der besonderen Art. RICKIE LEE JONES inszeniert es als Retrospektive auf die jungen Jahre einer charismatischen Künstlerin. Die Songauswahl bedient sich abseits ausgetretener Trampelpfade, Jones überzeugt voll und ganz als innige und eigenständige Interpretin.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Bad Company (Bad Company, 1974)
- My Fathers Gun (Elton John, 1970)
- Lonely People (America, 1974)
- Houston (Sanford Clark, 1964; Dean Martin, 1965)
- You’re Nobody ‘Til Somebody Loves You (Russ Morgan, 1944; Dean Martin, 1960/1964)
- Nagasaki (Ipana Troubadours, 1928; Benny Goodman Quartet, 1952)
- Mack The Knife (Louis Armstrong, 1956; Bobby Darin, 1958)
- Quicksilver Girl (Steve Miller Band, 1968)
- End Of The World (Skeeter Davis, 1962)
- Cry (Ruth Casey, 1951; Johnnie Ray and the Four Lads, 1951)
- Gesang - Rickie Lee Jones
- Gitarre - Rickie Lee Jones
- Sonstige - Mike Dillion (vibraphone), zahlreiche Musiker aus New Orleans
- Kicks (2019) - 12/15 Punkten
- Pieces Of Treasure (2023) - 12/15 Punkten
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