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Press Club: Wasted Energy (Review)

Artist:

Press Club

Press Club: Wasted Energy
Album:

Wasted Energy

Medium: CD/Download
Stil:

Punk

Label: Hassle
Spieldauer: 33:32
Erschienen: 14.06.2019
Website: [Link]

Nein, eine originelle Punk-Band sind PRESS CLUB beileibe nicht, doch die Begeisterung, die sie auf ihrem zweiten Album an den Tag legen, steckt selbst misstrauische Betrachter nach kurzer Zeit an. "Wasted Energy" ist nämlich - man verzeihe den plumpen Verweis - alles andere als vergeudete Energie.

Die überschwänglichen Resonanzen die PRESS CLUB auf ihr Debüt “Late Teens” hin erhielten, dürften ihnen gehörigen Schub verliehen haben, als es daran ging, einen Nachfolger in Angriff zu nehmen. Die Studioaufnahmen sind klanglich sicherlich bewusst weitgehend unbelassen (ungehobelt?) geblieben, obwohl das Album im direkten Vergleich doch ein bisschen "zahmer" daherkommt als der Einstand der Melbourner. Natalie Fosters charakterstarke Stimme bleibt der stärkste Posten der Gruppe und wird dem mal lärmig scheppernden ('New Year’s Eve') mal ausgesprochen stimmungsvollen Treiben (das fragile 'Same Mistakes' ist ein Highlight der Platte) in jedem Fall gerecht.

Im schnoddrigen 'I’m In Hell' sprechsingt die Frontfrau herrlich respektlos, und wenn sie Zeitgeist-Phänomene wie Stalking ('Thinking About You') anspricht oder feministische Züge wie sowohl in 'How Can It Not Be Love?' als auch 'Behave' an den Tag legt, hat das Ganze etwas von einem Update von Pussy Galore und befindet sich derzeit neben beispielsweise War On Women in bester Gesellschaft.

Überhaupt kann man PRESS CLUBs differenzierten, kritischen Umgang mit zwischenmenschlichen Beziehungen (höre dazu 'Separate Houses' und 'Chosen Ones', beides zufälligerweise recht Post-Hardcore-mäßige Geschichten) in einer Zeit, da es in der Öffentlichkeit vor unbesonnenen, oberflächlichen Parolen wimmelt, nicht lobend genug hervorheben. Im Übrigen ist die Truppe rein stilistisch bereits jetzt ein Staffelträger von Indie-Wegweisern Radio Birdman, The New Christs oder The Visitors.

FAZIT: Das neue PRESS-CLUB-Album ist extro- statt introvertiert wie die meisten Tracks des Erstlings der Australier und darüber hinaus gewissermaßen auch Traditionspflege, wenn man es in den Kontext der lokalen Rockgeschichte stellt; Garage from Down Under war schließlich lange Zeit ein Gütesiegel für spannendes Gerumpel, und solches spielt diese Truppe eben auch … bloß aktualisiert fürs 21. Jahrhundert.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2413x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Separate Houses
  • Dead Or Dying
  • Thinking About You
  • Chosen Ones
  • Obsessing
  • Get Better
  • Behave
  • New Year's Eve
  • How Can It Not Be Love?
  • I'm In Hell
  • Same Mistakes
  • Twenty-Three

Besetzung:

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