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Mavis Staples: We Get By (Review)
Artist: | Mavis Staples |
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Album: | We Get By |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Blues / Soul / R & B |
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Label: | ANTI-/Indigo | |
Spieldauer: | 36:56 | |
Erschienen: | 24.05.2019 | |
Website: | [Link] |
Nicht oft visualisiert ein Cover die Botschaft und den musikalischen Gehalt eines Albums derart treffend, wie es die Fotografie im vorliegenden Beispiel tut: Die Aufnahme von Gordon Parks, der als erster schwarzer Fotograf und Filmregisseur in Amerika landesweite Beachtung fand, zeigt eine Gruppe schwarzer Kinder, die anno 1956 in Alabama vor einem eingezäunten Spielplatz steht. Ein Schild mit „Whites only“ ist da gar nicht vonnöten…
Parks an sich so harmlose und doch so zu Herzen gehende Aufnahme ziert „We Get By“, das neue und inzwischen zwölfte Album von MAVIS STAPLES. Die große alte Dame der amerikanischen Gospel-, Soul- und Blues-Musik wird in wenigen Tagen 80-jährig; sie setzt mit ihrem neusten Werk eine Reihe stets zumindest hörenswerter Alben fort, bei denen sie oft (und mit Erfolg) die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern wie beispielsweise MATT WARD oder JEFF TWEEDY gesucht hat. So auch diesmal.
Ja, eigentlich wäre bei „We Get By“ sogar der Untertitel „Mavis Staples sings Ben Harper“ angebracht, denn sämtliche elf Songs des Albums stammen aus dessen Feder. BEN HARPER hat das Werk zudem produziert und macht auch das Titelstück im Duett mit MAVIS STAPLES zu einem der schönsten Stücke des Albums – Soul der eindringlichsten Art und Ausdruck einer Zuversicht, die aus dem ganzen Album herauszuspüren ist – „Day by day, line by line / If you don't have yours / You sure got mine / We Get By“.
Bereits mit dem Opener „Change“ des Albums wird klar, dass es hier um Bürgerrechte und Herzensdinge geht; „Say it loud, say it clear / Things gonna change around here“ singt MAVIS STAPLES zu rumpelndem Schlagzeug und dreckiger Gitarre. Mit „Anytime“ folgt darauf eine funkige, eingängig groovende Reminiszenz an „I'll Take You There“, den Hit der „Staple Singers“ aus den frühen 1970er-Jahren, mit der Aussage „I'm a fighter, I'm a lover / There is no other way“.
Wohl hat das Album auch dunkle und pessimistischere Momente („Heavy On My Mind“ zum Beispiel), wird in seiner Gesamtheit jedoch in wunderbarer Weise dem Credo der großartigen Sängerin gerecht: MAVIS STAPLES singt nach eigener Aussage, um ihr Publikum in seinem Glauben an das Gute und Positive zu stärken. In diesem Sinn endet das Album denn auch mit dem souligen „One More Change“ und den Zeilen “I've worried so long, I'm not worried now“.
FAZIT: MAVIS STAPLES neues Album „We Get By“ ist das durch und durch gelungene Werk einer erfahrenen und weisen Musikerin, die in diesem Fall mit BEN HARPER einen kongenialen Partner an ihrer Seite wusste. Die Sängerin hat ihre beinahe symbiotische Beziehung treffend so formuliert: „Das sind meine Lieder für mich von BEN HARPER.“
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Change
- Anytime
- We Get By
- Brothers And Sisters
- Heavy On My Mind
- Sometime
- Never Needed Anyone
- Stronger
- Chance On Me
- Hard To Leave
- One More Change
- Bass - Jeff Turmes
- Gesang - Mavis Staples, Donny Gerrard, Ben Harper
- Gitarre - Rick Holstrom
- Schlagzeug - Stephen Hodges
- If All I Was Was Black (2017) - 11/15 Punkten
- We Get By (2019) - 13/15 Punkten
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