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Lucy Kruger & The Lost Boys: Sleeping Tapes For Some Girls (Review)
Artist: | Lucy Kruger & The Lost Boys |
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Album: | Sleeping Tapes For Some Girls |
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Medium: | LP+CD/Download | |
Stil: | Psychedelic-/Dark-Folk |
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Label: | Groove Attack/Believe | |
Spieldauer: | 34:32 | |
Erschienen: | 27.09.2019 | |
Website: | [Link] |
Ein Hauch weniger und die Musik von LUCY KRUGER & THE LOST BOYS würde sich verflüchtigen bis nur noch eine Ahnung von Schall vorhanden wäre, der sich dennoch in die Gehörgänge fräsen würde. Die südafrikanische Künstlerin und jetzige Wahlberlinerin Lucy Kruger erforscht mit ihren so heimeligen wie unheimlichen Songs Räume, in denen vorher wie nachher Stille herrscht. Sie braucht dafür keine hohe Lautstärke und gesteigerte Geschwindigkeit, die Musik schleicht auf leisen Pfoten durch die Nacht und erobert dich mit Klarheit und Intensität.
LUCY KRUGER & THE LOST BOYS ist eigentlich ein Soloprojekt, mit dem Kruger ihren dunklen, psychedelischen Folk nahezu ohne Elektrizität unters geneigte Volk bringt. Die akustische Gitarre steht im Vordergrund, gelegentlich ergänzt um oszillierende Tastensounds, einsame Streicher und noch einsamere perkussive Elemente („Half Of A Woman“). Zum Ende hin wird die Gitarre dann doch vorsichtig kurz ans Stromnetz angeschlossen („Electric Applause“).
Das ist keine Sekunde langweilig, Lucy Krugers verhuschtes und dennoch einprägsames Timbre würde die Stücke auch alleine tragen, die erlesene Instrumentierung sorgt für weitere Nuancen zwischen feinnerviger Sphärenmusik aus David Lynchs Universum und der mitternächtlichen Session in einer Geisterstadt. Wahrlich Wiegenlieder für ganz spezielle Mädchen. Und Jungs.
FAZIT: Der zweite Longplayer von LUCY KRUGER & THE LOST BOYS, nach einer feinen, unbetitelten EP und dem ebenso bestrickenden „Summer's Not That Simple?“, ist ein dunkles Juwel in einem kunstvoll ziselierten Schmuckkästchen. Betörend leise und so ergreifend, dass es beinahe schmerzt.
Wer Lucy Kruger (ein bisschen) lauter und elektrisch verstärkt, aber auf verwandtem Terrain, erleben möchte, sollte unbedingt zu den Alben ihrer Band MEDICINE BOY greifen, die eine ähnlich berauschende Wirkung wie die „Sleeping Tapes For Some Girls“ entfalten. Herbst und Winter sind gerettet. Egal wie die Temperaturen ausfallen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Ocean At Night
- Mary
- Digging A Hole
- Half Of A Woman
- Cotton Clouds
- Beloved Root
- The Colour Of Dirt
- Electric Applause
- Nicola's Lullaby
- Holding Up The Ceiling
- Gesang - Lucy Kruger
- Gitarre - Lucy Kruger
- Sleeping Tapes For Some Girls (2019) - 14/15 Punkten
- Teen Tapes (For Performing Your Own Stunts) (2022) - 13/15 Punkten
- Heaving (2023) - 12/15 Punkten
- Heaving – die zweite (2023) - 12/15 Punkten
- A Human Home (2024) - 11/15 Punkten
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