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John Turvill: Head First (Review)

Artist:

John Turvill

John Turvill: Head First
Album:

Head First

Medium: CD/Download
Stil:

Jazz

Label: Whirlwind Recordings
Spieldauer: 55:22
Erschienen: 05.04.2019
Website: [Link]

Davon abgesehen, dass JOHN TURVILLe und seine vier Mitstreiter die berühmte Jazznacht in Tunesien für ihre neue Platteproduktion gleich auf einen ganzen Monat ausgedehnt haben, ist unter ihren fähigen Händen und Füßen ein Album entstanden, das derzeit zu den Sternstunden der stets übersehenen britischen Szene zählt.

Bereits die recht unkonventionelle Besetzung mit teils Tenor- und teils Sopransaxofon sowie Trompete weckt Interesse, dem der Bandleader als chronischer Klavier-Underdog auch rasch Rechnung trägt, wenn er mit dem Aufsehen erregenden Bigband-Antreiber 'Fall Out' in die Materie einsteigt. Die Nummer rockt geradezu, weist aber auch jene lyrischen Qualitäten auf, die man an gediegenem Combo-Jazz schätzt, zumal es der Formation ja wahrlich nicht an potenziellen Melodiespendern mangelt. In 'Almagro Nights' ist dann wie im Fall von Johns früheren Werken “Midas” (2010) and “Conception (2012) nur ein Trio im Latin-Kontext zu hören, womit auch gleich die beiden "Extreme" des akustischen wie stilistischen Spektrums von "Head First" abgedeckt sind.

Bei 'A Perfect Foil' handelt es sich um die Komposition, die 2015 überhaupt erst den Ausschlag für dieses Quintett-Projekt gab, bei dem Holzbläser Julian Argüelles als zweiter Strippenzieher fungiert, von dem auch das erwähnte 'A Month In Tunisia' stammt. Dieser Track gehört zu den eher frei improvisierten Momenten auf "Head First", was sich in nervösen Saxofon-Lines und ebensolchem Schlagzeugspiel niederschlägt, nicht zu vergessen einem erstaunlich aggressiven Solo des Namensgebers.

Zu den weiteren herausragenden Stücken gehören der zart schmelzende Ruhepol 'Interval Music' as Duett der beiden Hauptprotagonisten und die poetische Abenteuerreise 'A Perfect Foil', die Turville in gleicher Weise dem amerikanischen Komponisten Fred Hirsch gewidmet hat, wie das Album insgesamt ein Tribut an den jüngst verstorbenen englischen Klaviermeister John Taylor ist, seinen früheren Mentor.

Das klassizistische 'Cyclic Chorale' und eine flammende Interpretation von Michel Petruccianis 'Beautiful But Why' runden diese enorm facettenreiche und zwingende Contemporary-Jazz-Veröffentlichung eindrucksvoll ab.

FAZIT: "Head First" strotzt vor Einfallsreichtum, Spielfreude und dem gegenüber alterfahrener Versiertheit. JOHN TURVILLe beweist sich mit diesem Album einmal mehr als führende Kraft im nicht nur europäischen Jazz der Gegenwart.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2217x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Fall Out
  • Almagro Nights
  • Seahorses
  • Interval Music
  • A Perfect Foil
  • Head First
  • Enneralde
  • Cancion 4
  • Francisca
  • A Month in Tunisia
  • Cyclic Chorale
  • Beautiful But Why

Besetzung:

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