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John Illsley: Coming Up For Air (Review)
Artist: | John Illsley |
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Album: | Coming Up For Air |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Folk, Blues, Rock |
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Label: | Blue Barge Records/Creek Records/Cargo | |
Spieldauer: | 32:04 | |
Erschienen: | 29.03.2019 | |
Website: | [Link] |
Hört man die Namen der beiden Brüder Mark und David Knopfler, wenn sie ihre Solo-Alben veröffentlichen, dann denkt man sofort an deren legendäre Stammband DIRE STRAITS. Beim Namen JOHN ILLSLEY aber grübelt man schon etwas länger nach, dabei ist besonders auch sein Einfluss als DIRE STRAITS-Gründungsmitglied, Bassist und Backgroundsänger untrennbar mit der 1977 in London gegründeten Band verbunden, der er, trotz einer jahrelangen Erkrankung an chronischer Leukämie, gemeinsam mit Mark Knopfler durchgängig die Treue hielt.
Und wie innig und tief noch immer die Liebe, Leidenschaft und Verbundenheit zu den DIRE STRAITS ist, hört man nun auf seinem aktuellen Solo-Mini-Album „Coming Up For Air“.
Bereits auf dem das Mini-Album eröffnenden „Old Amsterdam“ erinnert sich Illsley an die Dire-Straits-Debüt-Zeiten des Jahres 1978 und seine speziellen Beobachtungen, die er dort in den Coffee Shops oder dem Rotlichtbezirk der holländischen Hauptstadt machte.
Seitdem sich im Jahr 1995 die DIRE STRAITS auflösten, hoffen noch immer viele Fans, dass es vielleicht doch zu einer Wiedervereinigung kommt. Es ist nicht zu vermuten.
Allerdings stillt auch Illsleys „Coming Up For Air“ ein wenig den Wunsch nach den typischen Dire-Straits-Sounds und selbst die Texte bewegen sich auf gänzlich gleichem Niveau, egal ob in „Double Time“ die angeblichen Errungenschaften der modernen Technik deutlich in Frage gestellt oder im Titelsong das Gegenstück – die völlige Hinwendung zu den Schönheiten des Lebens, der Natur und Wahrheit, aber auch die Schwierigkeiten beim Aufhören des Rauchens, um mehr Luft zu bekommen, propagiert werden.
Noch dazu ergänzen großartige Chorgesänge die Musik auf „Coming Up For Air“, welche in erster Linie oftmals vom Piano und natürlich immer wieder den so typischen, einzigartigen DS-Gitarren-Sounds bestimmt wird.
Eingespielt wurde das Album in den Londoner „British Groove Studios“ von MARK KNOPFLER, wobei Illsley kein Hehl daraus macht, wie musikalisch nah ihm seine ehemalige Band noch steht: „Meine Lieder haben von Natur aus ein leichtes Flair dieser Gruppe!“
Obwohl … „leicht“ ist deutlich untertrieben!
Diesen Einfluss kombiniert Illsley auf seinem Album mit viel Folk, etwas Country und emotional Balladeskem, wie im Titelsong und bei „When Things Go Right“, in dem er zu dem Schluss kommt: „Man benötigt keine Regeln, wenn die Dinge ordentlich funktionieren.“
Gleich danach schickt er mit „Wild One“ dann flott die Wilden hinterher, welche auf der dünnen Linie zwischen Himmel und Hölle balancieren und beispielsweise große Künstlernamen wie Rimbaud und Baudelaire tragen.
Oftmals verfestigt sich hierbei der Eindruck, dass Illsley den unendlichen Wert des Lebens – und wie schnell man es verlieren kann, wenn man nicht vorsichtig mit sich selber umgeht – in allen Songs thematisiert, was natürlich einerseits mit seiner Leukämie-Erkrankung zu tun hat und der Heilung nach einer Stammzellentransplantation im Jahr 2011.
Wer einmal dem Tode so nahe ist und ihm im letzten Moment doch noch von der Schippe springt, der wird bestimmt nicht mit oberflächlicher Musik und banalen Schüttelreimen die musikalische Landschaft verpesten. Dafür sind andere zuständig – aber kein JOHN ILLSLEY
Und wenn das Album mit „Picking Up The Pieces“ endet, dann schwelgt man wieder in Erinnerungen an eine Zeit, in der die DIRE STRAITS unendlich wichtig waren und die uns „Coming Up For Air“ wieder ein bisschen näher gebracht hat.
FAZIT: Der Bassist der DIRE STRAITS – JOHN ILLSLEY – mit seinem Mini-Solo-Album „Coming Up For Air“, das einerseits sehr intensiv den Odem seiner ehemaligen Band atmet und andererseits mit sehr gefühlvollen Folk-Songs und/oder Balladen aufwartet, welche bewegende, tiefgründige Texte zum Inhalt haben. Unerlässlich für alle, die noch immer gerne in Erinnerungen an die DIRE STRAITS schwelgen!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Old Amsterdam
- Double Time
- Coming Up For Air
- So It Goes
- When Things Go Right
- Wild One
- Picking Up The Pieces
- Bass - John Illsley
- Gesang - John Illsley
- Gitarre - Scot McKeon, Robbie McIntosh, John Illsley
- Keys - Steve Smith, Guy Fletcher
- Schlagzeug - Stuart Ross, Jody Linscott, Hannah Linscott
- Sonstige - Hannah Robinson, Dee Dee Illsley, Jess Illsley (Backing Vocals)
- Coming Up For Air (2019) - 12/15 Punkten
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