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Implore: Alienated Despair (Review)
Artist: | Implore |
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Album: | Alienated Despair |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Death Metal / Grind |
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Label: | Century Media / Sony | |
Spieldauer: | 31:05 | |
Erschienen: | 27.09.2019 | |
Website: | [Link] |
Die seit 2013 aktiven IMPLORE geisterten eine Zeitlang mit mehreren Singles bzw. Split-EPs durch den Underground, die bekanntlich zum guten Grind-Szenenton gehören, bevor sie ihren Status als mitreißendes Live-Kommando auch auf der Album-Langstrecke bestätigten. Die international besetzte Gruppe ist im Zuge dessen zu einem in ihrem Bereich Maßstäbe setzenden Act geworden, der die Zukunft extremer Musik mitgestalten wird.
Im Gegensatz zu IMPLOREs ersten beiden Alben “Depopulation” (2015) und “Subjugate” (2017 - bereits bei Century Media) entstand das neue nicht bei Jan Oberg im Berliner Studio Hidden Planet, sondern in Österreich bei Tontechniker Paul Bacher, doch etwaige produktionstechnische Unterschiede sind etwas für Erbsenzähler; die Band haut wieder mehrheitlich zwischen zwei und drei Minuten dauernde Song-Geschosse in bester Grindcore-Tradition heraus, die weniger durch Originalität als unmittelbare Intensität bestechen.
Der live bewährte Vierer zeigt sich im dritten Anlauf nichtsdestoweniger vielfältiger als zuvor: Stumpfes wie rasiermesserscharf präzises Geballer der Marke 'Abandoned Desires' steht im Geiste der aktuellen Napalm Death, 'All Is Not Lost Is Long Forgotten' könnte beinahe auch auf einem Tempo-orientierten Black-Metal-Album stehen (zumal mit den enthaltenen Melodien), und der Plattmacher 'Parallax' ist mit vier Minuten nicht nur das bisher längste Stück der Gruppe, sondern vermutlich auch so nah an typischem Mathcore (frühe Converge und The Dillinger Escape Plan), wie es IMPLORE nie zuvor gewesen sind.
Screamer Gabriel Dubko bleibt bei alledem unflexibel, weshalb die vergleichsweise gezügelte Single 'Never Again' mit At The Gates' Tomas Lindberg gelegen kommt, der seinen Hardcore-Neigungen nach Skitsystem und Disfear einmal mehr im Rahmen einer Studioproduktion Ausdruck verleiht. Die mit pffifgen Gitarrenharmonien ausgestattete Nummer im programmatischen D-Beat vereint einen skandinavisch-metallischen mit einem britisch-punkigen Duktus, womit die Band ihr gegenwärtiges Selbstverständnis wahrscheinlich auf den Punkt bringt.
FAZIT: "Alienated Despair" ist ein soziopolitisch dringliches Blastbeat-Inferno der klassischen Sorte mit der Sklaverei des modernen Arbeitnehmers als inhaltlichem Schwerpunkt, erörtert aus der Perspektive eines anonymen Einzelnen, der die Ansichten von IMPLOREs Frontmanns im Verbund mit Anklängen bei diversen Philosophen wiedergibt. Wer Hardcore-Ethos mit Edelstahllegierung schätzt, kommt dieser Tage nicht an der Platte vorbei.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Faculties Of Time
- Abandoned Desires
- Parallax
- All Is Not Lost Is Long Forgotten
- The Constant Dissonance
- Never Again
- All Consuming Filth
- Let The Pleasure Destroy Me
- In Apathetic Isolation
- The Venom Comes In Droves
- Despondency
- Depopulation (2015) - 8/15 Punkten
- Alienated Despair (2019) - 12/15 Punkten
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