Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Hugo Race Fatalists: takenbythedream (Review)

Artist:

Hugo Race Fatalists

Hugo Race Fatalists: takenbythedream
Album:

takenbythedream

Medium: LP+CD/Download
Stil:

Folk-/Blues-/Rock-/Noir

Label: Glitterhouse Records/Indigo
Spieldauer: 45:59
Erschienen: 26.04.2019
Website: [Link]

Nach der asketischen (und exzellenten) Blues-Zelebration „John Lee Hooker’s World Today“ geht es mit Hugo Race im Gewand der FATALISTS wieder etwas opulenter zu. Geblieben ist der intime Schwoof mit der Dunkelheit, das Schweben durch die Nacht mit rhythmischer Bodenhaftung. Ein bisschen so als hätten Iggy Pop, Leonard Cohen und Nick Cave einen Noir inszeniert.

Doch HUGO RACE FATALISTS brauchen keine Vergleiche für ihre verführerische Mixtur aus Slow-Blues, Folk, Chanson, Alternative Country und morbidem, sacht psychedelischem Rock, der sich in den Sümpfen Louisianas ebenso heimisch fühlt („Gonna Get High“) wie im Neondschungel einer Großstadt. Die Musik schleicht, kriecht, schlängelt, fräst sich verführerisch in die Gehörgänge, magische Momente, wenn die fabulöse Lisa Crawley lasziv und stilsichert vokale Unterstützung gewährt. Das reiht sich locker ein zwischen Serge Gainsbourg/Jane Birkin und Steve Wynn/Kendra Smith. Paris is burning, n’ecst pas, sagt Bonnie zu Clyde.

Lyrisch geht es um vergebliche Liebesmühen, um den andauernden Kampf, einen Platz im Leben zu finden, um leere Versprechungen kranker Götter („the captain is a pilot, a god, a junkie sycophant“), um Lebenslügen, verblassende Illusionen, das Zurückgeworfen sein auf sich selbst. So sehr es schmerzt, am Ende bleibt kaum mehr als Liebe, auf die man setzen kann, vielleicht muss. Kleine und große Katastrophen, Spiele mit Zeichen und Verweisen, starke Bilder: „Long black hair and a rosebud smile“.

Hugo Race verliert sich in Flüstern, Raunen, einem rauschhaften Taumel, ohne zu fallen. Die Songs haben Hooklines zum Verlieben („Bow And Arrow“), verziert mit Kleinodien, die für Gänsehautatmosphäre sorgen, ein Pizzicato hier („This Is Desire“), eine seufzende Violine dort („Heaven and Hell“), ein gespenstisch klagendes Mellotron und Orgelklänge aus der Twilight Zone („Fools Gold“), das passt alles wunderbar zusammen und ergibt ein genussreiches Gemisch, ein betörendes Gift, das man gerne trinkt.

FAZIT: Auf Hugo Race ist Verlass, egal in welcher Inkarnation und Konstellation er auftritt. Die HUGO RACE FATALISTS begeben sich mit „takenbythedream“ erneut auf eine faszinierende Reise ans Ende der Nacht. Folk, Blues, Rock, Country, Psychedelica in Slow Motion, intelligent und mit viel Gefühl und Können eingespielt. Ein Album für die Jahresbestenliste.

Jochen König (Info) (Review 4977x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 14 von 15 Punkten [?]
14 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Phenomenon
  • This Is Desire
  • Bow & Arrow
  • Heaven & Hell
  • Fools Gold
  • Gonna Get High
  • Symphony
  • Altered States
  • Smoking Gun
  • Taken by the Dream

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier gibt Milch?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!