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Gemma Ray: Psychogeology (Review)
Artist: | Gemma Ray |
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Album: | Psychogeology |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Indie / Pop |
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Label: | Bronze Rat / Soulfood | |
Spieldauer: | 45:34 | |
Erschienen: | 15.02.2019 | |
Website: | [Link] |
Im Zuge ihres letzten Albums A"The Exodus Suite" (2016) hat GEMMA RAY Konzerte an praktisch jeder Steckdose auf der Westhalbkugel der Erde gegeben Nun ist der in Berlin lebenden Sängerin und Songwriterin aus Essex, die nun schon fast 15 Jahre lang auf Solopfaden-wandelt, ein Langspieler gelungen, der sowohl von ihrer Live-Erfahrung profitiert als auch zum Ehrgeizigsten gehört, was sie je gestemmt hat.
"Psychogeology" ist konzeptionell einheitlich und musikalisch ungeheuer vielfältig ausgefallen. GEMMA RAY stellt ihre oft changierende lokale Umgebung vor den Hintergrund persönliche Befindlichkeiten und verfasste in diesem Sinn eine Art Tagebuch, das gleichzeitig an ihre Frühwerke ("Island Fire", "Down Baby Down") erinnert und Neuland beschreitet.
'In Colour', ein vertonter Abschiedsbrief an die nunmehr verstorbene Großmutter der Künstlerin, erweist sich als fürs restliche Material wegweisendes und zugleich intimstes Stück des Album. GEMMA RAY jongliert neuerdings vordergründiger denn je und überraschend versiert mit Chorgesang und richtiggehend orchestralen Arrangements, ohne ihren vertrauten Sound zu überfrachten, was umso beachtenswerter ist, weil sie das Ganze im Alleingang produzierte - eingespielt teils per Heimcomputer, teils unter Ingo Krauss in den Candy Bomber Studios am früheren Tempelhofer Flughafen.
In Hinblick auf den Titel ist "Psychogeology" vertonte Seelenarbeit. Die Künstlerin hat sich zwar schon lange von allzu offensichtlichen Vorbildern gelöst, klingt aber derzeit so stark nach sich selbst wie vielleicht nie zuvor. Der effektive Einsatz von Synthesizers schwächt eine mitunter geradezu feudale Atmosphäre ab, die man so noch nicht von ihr kannte, genauso wie 'It’s Only Loneliness' auf inhaltlicher Seite selbst auferlegte Einsamkeit relativiert.
Im Kontext verblüffend leichtfüßig muten schließlich die Spree-Ode 'Roll On River' und der Vintage-Psych-Pop von 'Blossom Crawls' an, insbesondere gegenüber dem kathartischen Titellied, das gemeinsam mit 'In Colour' die Höhepunkte der Scheibe markiert.
FAZIT: GEMMA RAYs achtes Album kommt einer abenteuerlichen Klangreise ins Innere der Protagonistin gleich. Auf "Psychogeology" perfektioniert die Songwriterin ihren Stil vorläufig, was auf kunstvolle Weise und eingedenk sehr menschlicher Einsichten geschieht: Wir alle sind Kinder jener Milieus, denen wir angehören, und letzten Endes auch ein Teil der Natur, die uns umgibt. Ein tröstlicher Gedanke, mit dem Tod wieder darin aufzugehen …
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Blossom crawls
- Death tapes
- It's only loneliness
- In colour
- Flood plains
- Psychogeology
- Land of make believe
- Dreaming is easy
- Roll on river
- Summer comes
- Killbite
- Milk For Your Motors (2014) - 11/15 Punkten
- Psychogeology (2019) - 12/15 Punkten
- Gemma Ray & The Death Bell Gang (2023) - 10/15 Punkten
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