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Dirty Streets: Distractions (Review)
Artist: | Dirty Streets |
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Album: | Distractions |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Heavy Blues-Rock, Psychedelic Rock |
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Label: | Alive Natural Sound/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 34:27 | |
Erschienen: | 07.12.2018 | |
Website: | [Link] |
DIRTY STREETS kommen aus Memphis, der musikgeschichtsträchtigen Stadt in Tennessee. In die dortige, noch junge „Music Hall of Fame“ wurden in den letzten Jahren unter vielen anderen JIM DICKINSON, ZZ TOP oder die BOX TOPS aufgenommen. Es wäre aus heutiger Sicht nicht weiter verwunderlich, wenn DIRTY STREETS diese Ehre eines Tages auch zuteil würde. Dieses Trio hat es faustdick hinter den Ohren!
„Distractions“ ist das fünfte DIRTY STREETS-Album, und die Band macht damit nach dem beachtlichen Vorgänger „White Horse“ (2015) noch einmal einen großen Schritt nach vorn. Wenn die Rock-Welt eine gerechte ist, müssten die DIRTY STREETS mit ihrem neusten Werk ihren „Unterbewertet“-Stempel eigentlich definitiv loswerden.
Bereits das von Anthony Yankovic gestaltete Cover im Stil der Psychedelic-LP-Hüllen der Sechzigerjahre lässt erahnen, dass der Sound dieses Albums nicht im Heute verwurzelt ist. Die Vermutung bestätigt sich mit den ersten Takten des Openers „Loving Man“: Dieser entwickelt sich nach einem spartanisch-wirkungsvollen Trommel-Intro zu einem Bluesrocker erster Güte, inklusive Riffs in schönster MOUNTAIN- oder BLUE CHEER-Manier und einer fulminanten Steigerung zum Ende hin.
Positiv in diesem Zusammenhang: Die Herren aus Memphis wissen, dass man Songs zu Tode gniedeln kann und hören dann auf, wenn‘s am schönsten fetzt – die zehn Originalsongs haben alle eine Laufzeit im Bereich von drei bis vier Minuten; mit der bedauernswerten Konsequenz allerdings, dass das Album nach bloß etwas mehr als einer halben Stunde zu Ende ist.
Aber eben, die vierunddreißig Minuten haben es wahrlich in sich: Auf den erwähnten Opener folgt mit „The Sound“ eine Ausschüttung tongewordenes Adrenalin, gleich danach das mit knapp vier Minuten längste Stück des Albums – „Dream“ ist ein hypnotisierender Song mit dominanter Basslinie und langem Fadeout in sphärische Gefilde.
Der Titelsong „Distractions“ besticht mit simpler Hookline und Tolands Shouting über einem dichtgewobenen Trommelteppich, gefolgt vom wilden und mit Wah-Wah-Sprenkeln verzierten „Take A Walk“. Für leichte Irritationen sorgt „On The Way“, Justin Tolands an sich interessanter Ausflug ins Folkige mit nicht mehr als akustischer Gitarrenbegleitung. Wieso aber muss dabei die Stimme wie aus der Duschkabine heraus tönen? Ach, Schwamm drüber, das sind angesichts des übrigen Materials Peanuts.
DIRTY STREETS haben „Distractions“ in Memphis im legendären Aufnahmestudio von Sam Phillips eingespielt. An derselben Stelle hat dieser im September 1965 mit den YARDBIRDS deren „Train Kept A-Rollin'“ aufgenommen. Wenn das nicht ein gutes Omen ist…
FAZIT: „Distractions“ ist das vorläufige Meisterstück einer jungen Band, der es zu folgen gilt. Freunde von LEAFHOUND, FREE, WOLFMOTHER oder MOUNTAIN gebt fein acht - da kommt was Großes!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Loving Man
- The Sound
- Dream
- Riding High
- Can’t Go Back
- Distractions
- Take A Walk
- Death’s Creep
- On The Way
- Trying To Remember
- Bass - Thomas Storz
- Gesang - Justin Toland
- Gitarre - Justin Toland
- Schlagzeug - Andrew Denham
- Distractions (2018) - 13/15 Punkten
- Rough and Tumble (2020) - 11/15 Punkten
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