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The Heard: The Island (Review)

Artist:

The Heard

The Heard: The Island
Album:

The Island

Medium: CD/Download
Stil:

Gothic / Progressive Metal

Label: Despotz
Spieldauer: 52:24
Erschienen: 07.12.2018
Website: [Link]

Klara Force, Ida Evileye und Nicki Wicked, bekanntlich die Triebfedern hinter den inzwischen aufgelösten Crucified Barbara, haben sich mit Jonas Tor Kangur (u.a. Deathstars) und der Sängerin Pepper Potemkin (Blackbird Burlesque Cabaret, Catastrophe Orchestra) zu THE HEARD zusammengetan, die mit "The Island" nach der Standalone-Single "White Lightning" ein im Verhältnis zu ihrem bisherigen Werdegang erstaunlich anderes Debütalbum vorlegen.

Das Quintett verarbeitet Einflüsse aus symphonischem Hardrock, Bombast-Metal und richtig klassischem Prog zu etwas relativ Eigenem, das cineastische bis theatralische Züge trägt und dennoch nicht überladen oder emotional distanziert klingt. "The Island" kommt gleichwohl mit einem subtilen Augenzwinkern daher, das vermutlich der Frontfrau (immerhin mit dem Beinamen "The Pearl of Rock 'n' Roll Decadence" bedacht) geschuldet ist, da sich Pepper in der Retro-Vaudeville-Szene herumtreibt. Dadurch lässt sich etwa auch erklären, dass das Bandcamp-Artwork der Auskopplung 'A Death Supreme' (düster mit hymnischem bis aufbegehrenden Refrain) frech bei John Coltranes Meisterwerk "A Love Supreme" abgekupfert wurde

In jedem Fall weist ihr Vortrag mitunter laszive Züge aus, die dem tendenziell düsteren Material von THE HEARD gut stehen. Das orchestrale 'Sirens' steht mit seinen Chorpassagen stellvertretend für die epischen Tendenzen der Formation, die sich in diesem Zusammenhang oft in kleinen Details verliert. Selbst das auf einem geradlinigen Riff basierende 'Tower of Silence' schlingert auf mehr Umwegen durch die Lauschlappen als jene Standard-Rock- und Industrial-Dance-Nummern, die man von den anderen Kapellen der Beteiligten her kennt.

Davon abgesehen jedoch, dass es sich bei "The Island" um ein originelles Konzeptalbum über die Bewohner einer mehr oder weniger fiktiven Ostseeinsel mit übersinnlicher Thematik handelt - erstaunlich dabei, wie geerdet THE HEARD trotzdem auftreten - plätschern einige Kompositionen letzten Endes zu dominant vor sich hin, so liebevoll sie auch in Szene gesetzt wurden.

FAZIT: THE HEARD sollten am Ball bleiben, denn ihr Stilmix birgt Potenzial für mehr als teils mit zu vielen Parts überladene, in ein konzeptionelles Korsett gezwängte Lieder. Gut vorstellbar, dass sich daraus einmal so etwas wie Gothic Prog entwickelt, bloß müssen dann jene Hooks hinzukommen, die den Damen und Herren aus ihren früheren Combos durchaus bekannt sein dürften …

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2425x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • The Island
  • A Death Supreme
  • Tower of Silence
  • Sirens
  • It
  • Caller of the Storms
  • Revenge Song
  • Queen Scarlet
  • Crystal Lake
  • Leaving the Island

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Robert
gepostet am: 29.12.2018

User-Wertung:
11 Punkte

Gothic Prog?

Naja, manchmal hört es sich an wie eine locker-flockige Version von Avatarium mit Ayreon Elementen, aber weniger symphonisch, rockt manchmal auch nur gut nach vorne. Gegen Ende geht dem Album aber die Luft aus...steigerungsfähig...Knapp 11 Punkte, da die erste Hälfte überzeugt...
Marcus Manuel
gepostet am: 29.12.2018

User-Wertung:
9 Punkte

Ich gebe dem Rezensenten Recht: Das alles verspricht viel Potenzial und ist musikalisch recht gut und auch innovativ umgesetzt. Das Korsett des konzeptionellen Rahmens erdrückt aber die Freude an diesem Werk, weil die Dynamik durch die zwanghafte Orientierung an der übergreifenden Story abhanden kommt. Ein Folgealbum, das einfach auf gut gemachte Songs und eingängige Hooks setzt, dürfte angesichts der hier versammelten musikalischen Kapazitöt richtig gut durchstarten.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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