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The Electric Family: The Long March … From Bremen To Betancuria (Review)

Artist:

The Electric Family

The Electric Family: The Long March … From Bremen To Betancuria
Album:

The Long March … From Bremen To Betancuria

Medium: CD
Stil:

Prog-, Psyche-, Kraut-, Electronic- und Space-Rock

Label: Sireena Records/Broken Silence
Spieldauer: 78:00
Erschienen: 02.03.2018
Website: [Link]

Vor fast genau einem Jahr haben wir uns noch ausführlich mit dem elektrischen Familien-Oberhaupt TOM „THE PERC“ REDECKER im Interview, besonders über das neuste Album „Terra Circus“, unterhalten und ausgiebig auch über das spannende, namhafte Musiker-Familien-Karussell ausgelassen, da flattert uns schon das nächste Album von THE ELECTRIC FAMILY ins Haus.

The Long March … From Bremen To Betancuria“ ist eine Zusammenstellung der besten Stücke – aus denen besonders die drei abwechslungsreichen Longtracks mit jeweils über 10 Minuten Laufzeit herausstechen – geworden, für deren Veröffentlichung es tatsächlich allerhöchste Zeit wurde. Immerhin sind bereits 22 Jahre seit der THE ELECTRIC FAMILY-Gründung vergangen. Doch wenn man dieses vom Cover des 12seitigen Booklets (Mit der akribischen Auflistung aller beteiligten Musiker!) her verdächtig an die Chinesen und ihre Mauer erinnerndes Album hört, scheint die Zeit tatsächlich inmitten eines kunterbunten Kräutergartens aus Prog, Space und Psyche stehen geblieben zu sein.

Der Elfminuter „Landmark Visions“ eröffnet diese Zusammenstellung, die natürlich keine „Best Of“ ist, denn für Hits die im Radio per Endlosschleife laufen, sind THE ELECTRIC FAMILY völlig ungeeignet, viel zu verspielt und viel zu gut. Egal, ob auf „Welcome To The Family Show“ (1997), „Tender“ (1999), „Pueblo Woman“ (2000), „Ice Cream Phoenix“ (2003) oder „Royal Hunt“ (2006), dem modernen Zeitgeschmack haben sich THE ELECTRIC FAMILY nie angebiedert – und hatten es bei den hochkarätigen Musikern in ihren Reihen auch niemals nötig!

Oftmals werden bei Redeckers Gesang angenehme Erinnerungen an NICK CAVE wach und auf „Solid Structure“ gibt‘s sogar ein an Caves Mörderballaden erinnerndes Duett mit ULLA MEINECKE, die sicher jeder aufgrund ihrer charismatischen (Liedermacherinnen-)Stimme sofort erkennt, zu hören. Ein finsteres, sehr emotionales Meisterstück, das zum Ende hin sogar floydianische Züge annimmt.

Ganz anders sieht es bei „Betancuria“ aus, in dem sich progressiv-psychedelischer Rock und elektronische Musik miteinander vereint, um im letzten Teil wieder mit Duett-Gesang, diesmal mit Sängerin EVELYN GRAMEL, zu enden. Auch hier gilt – ein kleines, sehr komplexes Meisterwerk.

„Ariel‘s Hyperdrive“ darf mit stampfenden Beat-Rhythmen, die in ihrer einem Bolero ähnlichen Steigerung einen unglaublichen Drive entwickeln, auf sich aufmerksam machen. Großartige Stereo-Effekte inklusive!

FAZIT: Jedes einzelne Stück dieser Zusammenstellung wäre es wert, gesondert erwähnt zu werden, doch das kann man sich getrost sparen, denn „The Long March … From Bremen To Betancuria“ von THE ELECTRIC FAMILY ist durchgängig ein Genuss – in all seinem vielfältigen Abwechslungsreichtum und dem ausgezeichneten musikalischen Können aller Musiker, die den kompositorischen Ideen und abgefahrenen Texten ihres väterlichen Oberhaupts TOM „THE PERC“ REDECKER anerkennend folgen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3493x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Landmark Visions
  • In The Web
  • Space Caravan
  • a. Picture Dreams
  • b. The Trasure Dance
  • c. The River And The Gold
  • Souls & Coins
  • Betancuria
  • a. The Conquest
  • b. Morro De La Cruz
  • c. Loveflow
  • Solid Structure
  • Ariel‘s Hyperdrive
  • a. Amazing Colored
  • b. Family Tryp
  • Close To The Dustheap
  • The Inca Cosma Fudge
  • Operation Stardust (Cockpit Edit)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
Thomas
gepostet am: 30.06.2018

Das Cover hat m.E. nichts mit der Großen Mauer zu tun. Der Album Titel "Der Große Marsch" zielt eher auf die chinesische Staatsgründung hin. Der Große Marsch von Mao & Anhang ist identitätsstiftend in China. Was die Combo zu diesem Titel bewogen hat?
Thoralf Koß [Musikreviews.de]
gepostet am: 30.06.2018

Alles eine Frage der Auslegung und künstlerischen Freiheit - Thomas.
Und ich vermute mal, dass du aus dem Teil Deutschlands kommst, den man mir 26 Jahre lang per Mauer vorenthielt...
Die Chinesische Mauer oder die Berliner Mauer - immer standen daran Fanatiker Seit an Seit!
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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