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Rydi Brax: The 18:60 EP (Review)

Artist:

Rydi Brax

Rydi Brax: The 18:60 EP
Album:

The 18:60 EP

Medium: CD/Download
Stil:

Rock

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 21:58
Erschienen: 02.02.2018
Website: [Link]

Wenn sich RYDI BRAX selbst als "erfahrene Musiker" ausgeben, bedeutet dass, das es sich bei der Band um Rhythmusgitarrist und Sänger Jonathan Linton um einen Zusammenschluss von Überzeugungstätern handelt, die auf lokaler Ebene jahrelang beharrlich an ihrer Leidenschaft fürs Rocken festgehalten haben. Das ist sympathisch wie löblich und letzten Endes auch hörbar, wenn man sich die in Eigenregie gestemmte EP der Gruppe zu Gemüte führt, doch betrachtet man "The 18:60 EP" in einem breiteren Rahmen, kann man den Schöpfern keinen Freifahrtschein ausstellen, um etwa durch die Lande zu tingeln oder gar international etwas zu reißen.

Nicht dass dies die ausgewiesenen Ambitionen hinter diesem charmant nach DIY aussehenden und klingenden Kurzwerk wären, aber der Musikmarkt ist eben derart überflutet, dass man klar aussieben muss, und auf diesen Seiten können wir uns nicht vorstellen, dass potenzielle Hörer, die über den Bekanntenkreis der Band hinausgehen händeringend nach diesen Songs verlangen, wenn sie RYDI BRAX angecheckt haben.

Kurzum, das Quartett spielt relativ solide produzierten Allerwelts-Rock, der teilweise auf banalsten Akkordfolgen beruht. Diese ziehen ausgerechnet bereits den Opener herunter, das gewollt raue 'Fake It', in dem der Frontmann noch arg verkrampft wirkt. RYDI BRAX fangen sich aber zum Glück recht schnell wieder - die Spielzeit ist immerhin nicht sonderlich lang -, denn 'Sea of Shame' zeichnet sich gleich im Anschluss an den ersten Track durch eine stimmige Dynamik mit aufbrausenden und sachten Parts im Wechsel aus.

Solch geschmackvolle Wendungen und Steigerungen, die man nicht an jeder Ecke in diesem Bereich hört, bleiben leider Ausnahmeerscheinungen auf "The 18:60 EP". Hat man sich an Lintons Denglisch gewöhnt, muss man sich den gedehnten Gesang in 'Bird of Paradise' schönhören, der nicht zur power-poppigen Grundausrichtung der Komposition passt. Klingt ein bisschen so wie Foo Fighters mit einem ganz, ganz dicken Stock im Allerwertesten …

Die Ballade 'Children's Home', zufälligerweise auch das längste Stück auf diesem Kurzformat, stellt sich als bester Track heraus - einfühlsam in allen Belangen (Instrumentalperformance, Vocals) und um Meilen besser als der Bonus am Ende, der stumpfe Antreiber'Too Much' in einer Live-Fassung mit nervig knarrendem Bass, der in den Studiotracks im Gegenteil durch erfreuliche Präsenz glänzt.

FAZIT: RYDI BRAX wirken ein bisschen wie ein Verbund vierer Lehrer einer Musikschule in der deutschen Provinz, die auch gerne "mal laut machen" wollen. Im Rahmen dieser Handvoll Songs schlagen sich die Mitglieder durch und durch achtbar aus der Affäre, lassen aber jegliche Ausstrahlung vermissen. Einfach gesagt: Gebrauchsmusik von Hobby-Rockern.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2212x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • Fake It
  • Sea of Shame
  • Bird of Paradise
  • Children's Home
  • Too Much (Live)

Besetzung:

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