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Okra Playground: Ääneni Yli Vesien – My Voice Over The Water (Review)
Artist: | Okra Playground |
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Album: | Ääneni Yli Vesien – My Voice Over The Water |
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Medium: | CD | |
Stil: | Finnischer Folk mit Pop-Elementen, Metal und ruhigen Beats sowie faszinierendem Gesang |
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Label: | Nordic Notes | |
Spieldauer: | 40:51 | |
Erschienen: | 23.03.2018 | |
Website: | [Link] |
Nachdem wir erst kürzlich den ungewöhnlichen Solo-Ausflug mit Geige und finnischer Leier der OKRA PLAYGROUND-Sängerin PÄIVI HIRVONEN unter unserer Seite besprochen hatten, liegt endlich auch das nächste Studio-Album des finnischen Sextetts vor uns, das nahtlos an ihr 2015er-Debüt-Album „Turmio“ anknüpft und beweist, dass es die hervorragende Qualität der bereits vor gut einem Jahr ausgekoppelten Single „Rautasuu“ über die Laufzeit eines kompletten Albums halten kann.
Der bewegende Pferde-Song „Rautasuu“ beendet dann auch „Ääneni Yli Vesien – My Voice Over The Water“ – ein Album, das feurig und explosiv mit „Kevät – Springtime“ beginnt.
Die allergrößte Hitze aber versprüht „Ääneni Yli Vesien – My Voice Over The Water“ mit dem unglaublich harten, fast metallischen Stück „Juoruaja – The Gossipmonger“, das die hinterhältigen Klatsch- und Tratsch-Zeitgenossen frontal auf‘s Korn nimmt, anfangs einem mit kreischendem Gesang alle Wut und Härte entgegenschleudert, um dann in folkloristische Akkordeon-Klangwelten mit traumhaften Melodien abzutauchen. Der wohl ungewöhnlichste Song von OKRA PLAYGROUND, den sie je veröffentlicht haben. Und noch dazu ein regelrecht hypnotischer!
Selbst wenn das aktuelle Album der finnischen Band auch den Titel „Meine Stimme über dem Wasser“ trägt, so plätschert es doch keinesfalls vor sich hin, sondern schlägt mitunter riesige musikalische Wellen zwischen manchmal etwas mittelalterlich anmutender Tradition und weltoffener Moderne, die auch mal richtig rocken darf.
Natürlich bleiben die drei Damen und drei Herren beim Gesang wiederum ihrer finnischen Sprache treu, was einen großen Reiz beim Hören verbreitet, auch weil wir nicht unwissend darüber nachgrübeln müssen, was denn nun in den Texten besungen wird. In dieser Beziehung hilft uns das sich im ansehnlichen Digipak verborgene 16seitige Booklet weiter, in denen wir die Lyrics im Original nachlesen, aber zugleich zu jedem Titel ein kurze Inhaltsangabe in englischer Sprache finden und in denen es beispielsweise um die auch in Finnland weit verbreitet Alkoholsucht („Viina Villi – Roaring Drunkard“) oder die Vorbereitung auf den Tod („Kokkolintu – The Giant Eagle“) und immer wieder die unglaubliche Schönheit der skandinavischen Natur und Landschaften geht, die durchaus auch in modern interpretierten Volksweisen erklingen. Dabei treffen traditionelle Instrumente, wie Geige, Kantele und Akkordeon, auf elektronisch verstärktes Rock-Instrumentarium. Aber ganz besonders die Stimmen der drei Sängerinnen, die mal solistisch, dann im Duett oder Satzgesang und auf dem zickigen Tratsch-Song auch im krassen Gegeneinander ihre volle Entfaltung finden, verleihen dem Album eine ganz besondere Aura.
FAZIT: Der finnische Sechser OKRA PLAYGROUND knüpft genau dort an, wo er mit dem großartigen Erstling „Turmio“ vor zwei Jahren aufhörte und zu dem wir feststellten: „Ein Album für die besonderen Momente des Rückzugs. Ein Album voller natürlicher Schönheit.“ Nur dass sich diesmal bei „Ääneni Yli Vesien – My Voice Over The Water“ auch deutlich härtere Klänge in den OKRA PLAYGROUND-Sound einschleichen und ihn noch ein bisschen schöner und vielfältiger machen.
PS: Und wo das Album von Freunden sehr guten finnischen Folks gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Kevät – Springtime
- Kuun Ajo – Chasing The Moon
- Ääneni Yli Vesien – My Voice Over The Water
- Ilo Ilolta Tuntuu – Joy Feels Like Joy
- Juoruaja – The Gossipmonger
- Kokkolintu – The Giant Eagle
- Viina Villi – Roaring Drunkard
- Yhdeksän Kuuta – Mine Moons
- Kolme Kaunista – The Three Beauties
- Rautasuu – Steed Of Sorrow
- Bass - Sami Kujala
- Gesang - Päivi Hirvonen, Maija Kauhanen, Essi Muikku
- Gitarre - Tatu Viitala, Joonas Saikkonen
- Keys - Joonas Saikkonen
- Schlagzeug - Oskari Lehtonen, Tatu Viitala
- Sonstige - Päivi Hirvonen (Fiddle, Bowed Lyre), Maija Kauhanen, Essi Muikku (Kantele), Veikko Muikku (Akkordeon), Sami Kurppa (Programming, Woodwinds), Miia Reko (Trompete)
- Turmio (2016) - 12/15 Punkten
- Rautasuu (Steed Of Sorrow) (2017)
- Ääneni Yli Vesien – My Voice Over The Water (2018) - 13/15 Punkten
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