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Lizzy Borden: My Midnight Things (Review)
Artist: | Lizzy Borden |
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Album: | My Midnight Things |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Heavy Metal |
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Label: | Metal Blade Records | |
Spieldauer: | 41:15 | |
Erschienen: | 15.06.2018 | |
Website: | [Link] |
Es ist ein wenig schade, wie sich LIZZY BORDEN mit dem ersten neuen Album seit mehr als zehn Jahren selbst demontieren. In den 80ern hatten sich mit Songs wie „American Metal“ oder „Give ‘em the Axe“ kleine Hits und auch das letzte Album, das mittlerweile mehr als zehn Jahre auf dem Buckel hat, war gut anzuhören. Doch was jetzt als „My Midnight Things“ erscheint, ist enttäuschend.
Das psychotische Ambiente und die prägende Horror-Ästhetik sind weitestgehend verschwunden, stattdessen kreist das ganze Album um das große Thema Liebe. Und das schlägt dann nicht nur textlich, sondern auch musikalisch zu Buche.
Beim Titel-Track geht es noch. Auch wenn dort schon die Keyboard-Spuren und ein hardrockiger Refrain auftauchen, ist da noch etwas von der früheren Bissigkeit übrig geblieben.
Mit den nächsten Songs geht das Bissige aber immer mehr verloren. Von „American Metal“ kann da keine Rede mehr sein, stattdessen gibt es ein wenig ALICE COOPER und auch ein paar Inspirationen von GHOST, ohne deren morbiden Charme zu erreichen.
Richtig schlimm wird es bei „Long May They Haunt Us“. Hier regiert einfallsloser Pop-Rock, der mit ganz viel Keyboard und fast U2-artigen Refrains zugekleistert wird.
So geht das musikalische Trauerspiel weiter, ohne dass Besserung in Sicht wäre.
Am schlimmsten aber wird es dann zum Abschluss. Nach einer (unnötigen) Reprise vom Titeltrack kommt das abschließende „We Belong To The Shadows“. Hier treiben es LIZZY BORDEN mit der Kitschigkeit zum Äußersten. Der Refrain ist schon bei der zweiten Wiederholung nervtötend und wird ohne Erbarmen weiter gedudelt und mit noch mehr Keyboard unterlegt.
Laut Promozettel hat Lizzy festgestellt, dass immer mehr junge Leute zu seinen Shows kommen und wollte deshalb ein zeitgemäßes Album für diese Generation aufnehmen. Es ist ihm zu wünschen, dass dieses Kalkül aufgeht, denn wer die alten Lizzy-Borden-Alben kennt, mag „My Midnight Things“ anbiedernd und identitätslos finden.
FAZIT: Das neue Album „My Midnight Things“ von LIZZY BORDEN ist durchaus gruselig, allerdings weniger aufgrund schockierender Texte oder der Horror-Ästhetik, sondern vor allem durch die großen Anteile an schwülstigem Keyboard-Pop, die das Album nur schwer erträglich machen. Von „American Metal“ ist da nur noch wenig übrig.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- My Midnight Things
- Obsessed With You
- Long May They Haunt Us
- The Scar Across My Head
- A Stranger To Love
- The Perfect Poison
- Run Away With Me
- Our Love Is God
- My Midnight Things (Reprise)
- We Belong To The Shadows
- Bass - Lizzy Borden
- Gesang - Lizzy Borden
- Gitarre - Lizzy Borden
- Keys - Lizzy Borden
- Schlagzeug - Joey Scott Harges
- My Midnight Things (2018) - 6/15 Punkten
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