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Klô Pelgag: L'Étoile thoracique (Review)

Artist:

Klô Pelgag

Klô Pelgag: L'Étoile thoracique
Album:

L'Étoile thoracique

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Orchestraler Progpop

Label: Zamora Rec / Broken Silence
Spieldauer: 55:16
Erschienen: 20.04.2018
Website: [Link]

KLÔ PELGAG ist eine junge kanadische Musikerin, die in ihrer frankophonen Heimat bereits beachtliche Popularität erlangt hat. Der Grund, warum PELGAG, die 2013 ihr Debüt „L‘Alchimie des monstres“ vorgelegt hat, außerhalb Kanadas vor allem in Frankreich Aufmerksamkeit erregt, ist wohl banalerweise in der Sprachbarriere zu suchen, denn die virtuose Sängerin verliert auch auf ihrem zweiten Album „L‘Étoile thoracique“ kein nicht-französisches Wort, weshalb über ihre lyrischen Qualitäten, vom Promoschrieb als „cleverish nonsense“ beschrieben, an dieser Stelle auch kein Urteil gefällt werden kann.

Was dieses Album rein klanglich zu etwas Besonderem macht, ist die aufwendige Instrumentierung, die PELGAG hier auffährt. Bereits der Opener „Samedi soir à la violence“ sieht eine dicke Geigensektion, Bläser und so fort. Diesen „klassischen“ Arrangements gegenüber steht PELGAGs Gesangsstil, der sich mehr an zeitgenössischem Pop orientiert – was keinesfalls auf Autotune hinweisen soll, im Gegenteil. Dass sie singen kann, beweist die Kanadierin mehr als deutlich.

Bisweilen sogar überdeutlich: Es ist natürlich auch Geschmackssache, jedoch wirkt für „deutsche Ohren“, mit französischer Verspieltheit und Tänzelei nicht auf Du und Du, der zu zwitschernden Sprüngen neigende Gesang manchmal unnötig aufgebauscht und künstlich. Auch erschließt sich vor allem im ersten Drittel des Albums das Zusammenspiel von orchestralem Hinter- und poppig-verspieltem Vordergrund nicht ganz. Man hat den Eindruck, PELGAG wäre zuweilen in die Viel-hilft-Viel-Falle getappt.

Doch gerade, wenn man sich überlegt, dass man mit solcher Musik bestimmt Kulturpreis-Jurys, nicht aber the bleeding hearts and artists hinter sich bringt, nimmt KLÔ PELGAG im Albumverlauf zunehmend Opulenz und Überfüllung aus ihren Songs, verlässt sich stärker auf Piano oder Gitarren als Begleitinstrumente und gestaltet ihre Gesangsmelodien einfacher und wirkungsvoller. So klingt z.B. „Les animaux“ wie ein ent-xanax-ifizierter ANGUS AND JULIA STONE-Song.

Mit „Insomnie“, das ungewöhnlich rhythmusbetont und elektronisch angehaucht ist, beweist PELGAG, dass sie Experimenten nicht abgeneigt ist. Für die größte dahingehende Überraschung sorgt aber der Closer „Apparition de la Sainte-Étoile thoracique“, eine zehnminütige Ambientsuite, getragen von einem monoton wiederholten Klavierakkord, umsponnen von Gesprächsfetzen, Uhrticken und anderen Geräuschen.

FAZIT: Nicht nur für Menschen mit Französischkenntnissen interessant. KLÔ PELGAG präsentiert ein vielseitiges Potpourri an spritzigen Kunstliedern mit aufwendiger Instrumentierung.

Tobias Jehle (Info) (Review 3620x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Samedi soir à la violence
  • Les ferrofluides-fleurs
  • Le sexe des étoiles
  • Les instants d'équilibre
  • Au bonheur d'Édelweiss
  • Incendie
  • Les mains d'Édelweiss
  • Les animaux
  • Chorégraphie des âmes
  • Au musée Grévin
  • Insomnie
  • J'arrive en retard
  • Apparition de la Sainte-Étoile thoracique

Besetzung:

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