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Johnny Hallyday: Shake The Hand Of A Fool – The 1962 Nashville Sessions (Review)
Artist: | Johnny Hallyday |
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Album: | Shake The Hand Of A Fool – The 1962 Nashville Sessions |
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Medium: | Do-LP | |
Stil: | Rock‘N‘Roll aus Frankreich |
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Label: | Bear Family Productions | |
Spieldauer: | 52:55 | |
Erschienen: | 23.03.2018 | |
Website: | [Link] |
Es sind schon – auch heute noch – verrückte Zeiten, wenn es um die Musik des französischen Rock‘N‘Roll-Musikers JOHNNY HALLYDAY, der liebevoll auch als der ELVIS aus Frankreich gehandelt wird, geht und dessen Auftritte regelmäßig zu exzessive Publikumsausschreitungen in Frankreich führten.
Gerade hat der „Rolling Stone“ in seiner großen Serie über die 68er-Bewegung kein gutes Haar an dem damals berühmtesten französischen Rock-Musiker gelassen, weil er abfällig und desinteressiert dieser Bewegung gegenüber auftrat. Da fragt man sich doch, was dieser Franzose bitteschön mit der 68er-Bewegung anfangen sollte. Etwa plötzlich mit Krautrock die revoltierenden Studenten unterstützen? Die Typen, von denen die Politik längst ihre (angeblich) größten deutschen Revolutionäre gefressen und zu dem hat werden lassen, gegen was sie damals leidenschaftlich gekämpft haben – all diese Schröders, Fischers, Trittins und Roths?
Ganz anders dagegen die Franzosen und ihr neuer Präsident Macron, der zum Tod von Hallyday im Dezember 2017 einen Trauerzug vom Triumphbogen über die Champs-Elysées bis zur Kirche La Madeleine organisierte, bei der etwa eine Million Menschen den Weg säumten und noch dazu über 700 Biker den Zug begleiteten – das ist Rock‘N‘Roll, aber nicht die Rolling-Stone-Klugscheißerei einem gerade Verstorbenem gegenüber, der mit seinem Weitblick und seiner 68er-Euphorie-Verweigerung im Grunde das geahnt und vorhergesehen hat, was uns dann Jahre später von den zahnlosen Revoluzzern als rot-grüne Politik verkauft wurde, die genauso bieder wie die schwarz-gelbe war.
Eine ähnliche Ehre erweist dem französischen Rock‘N‘Roller nun auch Bear Family Productions und veröffentlicht eine Musik-Hommage der ganz besonderen Art mit 21 Aufnahmen von den Nashville-Sessions aus dem Jahr 1962 auf einem Doppel-Album mit zwei 180g-Vinyl-Scheiben im Gatefold-Cover plus einem 20seitigen (!!!) hochinformativen und voller rare Bilder gestalteten Booklet in 10“-LP-Größe. Die eigentliche Sensation aber ist die unglaublich faszinierende Sound-Qualität – kristallklar und 1-A-Stereo-Kanaltrennung, alles von den Originalbändern remastert. Selten hat der Kritiker dieser Zeilen so sprachlos vor seiner High-End-Anlage gesessen und dem Klang von Aufnahmen aus dem Jahr 1962 gelauscht!
Die Aufnahmen von „Shake The Hand Of A Fool“ konzentrieren sich durchgängig auf die drei Mai-Sessions des damals 19jährigen Hallyday im amerikanischen Nashville, die alle von Shelby Singleton produziert und für die zusätzlich die besten Instrumentalisten der Music City hinzugezogen wurden. So erklingen neben jeder Menge akustischer und elektrischer Gitarren zusätzlich perfekte Mundharmonika- sowie Saxofon- und Klavier-Einlagen, die dem wirklich verdammt an ELVIS PRESLEY erinnernden Gesang von JOHNNY HALLYDAY eine ganz besondere Note verleihen.
Wenn dann auf „Hold Back The Sun“, eine Ballade, die Elvis‘ „In The Ghetto“ ziemlich nahe kommt, Hallyday plötzlich sogar französisch zu singen beginnt, werden wohl auch alle amerikanisch-französischen Dämme dahinschmelzen, genauso wie bestimmt die gesamte multikulturelle Weiblichkeit. Übrigens hatte auch CHARLES AZNAVOUR bei diesem überwältigendem Song seine kompositorischen Finger mit im musikalischen Spiel.
Überwältigend!
Ja, das ist genau das Adjektiv, mit dem man enden sollte, wenn man „Shake The Hand Of A Fool – The 1962 Nashville Sessions“ von JOHNNY HALLYDAY bespricht!
FAZIT: Da haben sich Bear Family Productions mit „Shake The Hand Of A Fool – The 1962 Nashville Sessions“ mal wieder was einfallen lassen mit dieser Doppel-Vinyl-Rarität samt 20seitigem Booklet in 10“-Vinyl-Größe des in Frankreich wohl berühmtesten Musikers aller Zeiten: JOHNNY HALLYDAY. Der Grund dafür ist klar und wird von der musikalischen Bärenfamilie deutlich auf den Punkt gebracht: „Er ist der größte Rocker und Entertainer, den Frankreich je hervorgebracht hat. Er konnte Rock'n'Roll, er konnte Country, er konnte Balladen und er konnte den französischen Chanson. Und JOHNNY HALLYDAY ist eine Institution in Frankreich. Jetzt ist Jean Philip Smet aka JOHNNY HALLYDAY im Alter von 74 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung verstorben.“
Mal wieder bärenstarker Musik-Kult!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (11:47):
- Shake The Hand Of A Fool (2:47)
- Blueberry Hill (2:41)
- Hello Mary Lou (2:07)
- Feel So Fine (1:50)
- Take Good Care Of My Baby (2:22)
- Seite B (13:58):
- Bill Bailey, Won‘t You Please Come Home (3:07)
- I Got A Woman (3:13)
- Be Bop A Lula (2:39)
- You‘re Sixteen (2:22)
- Whole Lotta Shakin‘ Goin‘ On (2:37)
- Seite C (12:50):
- Maybellene (3:04)
- Diana (2:22)
- Tender Years (2:25)
- Hold Back The Sun (2:47)
- Garden Of Love (2:12)
- Seite D (14:20):
- Hound Dog (3:16)
- Caravan Of Lonely Men (1:54)
- Hey Little Girl (1:41)
- King For Tonight (2:07)
- I Need A Whole Lotta You (2:38)
- Bonus:
- Serre la main d‘un fou (Shake The Hand Of A Fool) (2:44)
- Bass - Bob L. Moore
- Gesang - Johnny Hallyday
- Gitarre - Jerry Kennedy, Harold Ray Bradley, Ray Edenton, Kelson Herston, Thomas Grady Martin, Bill Justis
- Keys - Floyd Cramer, Hargus ‚Pig‘ Robbins, Ray Stevens
- Schlagzeug - Buddy Harman
- Sonstige - Charlie McCoy (Mundharmonika), Boots Randolph (Saxofon, Hörner)
Interviews:
-
keine Interviews