Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Jasper Sloan Yip: Post Meridiem (Review)

Artist:

Jasper Sloan Yip

Jasper Sloan Yip: Post Meridiem
Album:

Post Meridiem

Medium: CD/Download
Stil:

Singer-Songwriter

Label: Afterlife
Spieldauer: 37:00
Erschienen: 03.08.2018
Website: [Link]

Ganze zehn Musiker beteiligten sich an der Umsetzung der neusten Lieder von JASPER SLOAN YIP, dem Kanadier mit der schmalbrüstigen Stimme und dem oft zu großen Herzen, dem man sei Pathos nicht so recht abkaufen möchte. Auch mit seinem dritten Album gelingt es dem durchaus erfahrenen Singer-Songwriter nicht, sich von der grauen Masse in diesem Bereich abzuheben.

Zu freundlich einerseits, zu verkrampft melancholisch andererseits klingt seine aktuelle Musik, so weit er sich dafür auch ausgestreckt haben mag. "Post Meridiem" geizt nicht mit Streicher-Arrangements, Klarinetten- und Horn-Einsatz, doch all diese Klangfarben schmücken lediglich dasselbe Alte aus: teils akustischen Indie Pop

Der Wechsel zwischen sachte vorgetragenen Strophen und einem himmelhochjauchzenden Refrain, den der Künstler im eröffnenden 'The Day Passed and the Sun Went Down' vollzieht, steht beispielhaft für sein dynamisches Songwriting, doch dieses gestalterische Prinzip nutzt sich rasch ab, da er es im weiteren Verlauf ein ums andere Mal anwendet. Daran ändert auch die löbliche Tatsache nichts, dass sich die Beteiligten hörbar hingebungsvoll ins Zeug legen und einige Gitarrensolos wenn nicht Gänsehaut erzeugen, so doch auf jeden Fall mit den Ohren schlackern lassen.

Yip pendelt im Folgenden zwischen verhältnismäßig minimalistisch arrangierten Tracks wie 'Strangers' und 'Put Up Your Hair', der klebrigsten seiner neuen Pop-Avancen, und Stücken mit kräftigerem Gesang, etwa 'In The Living Room', der ihm eigentlich viel besser steht als das allzu typische Bon-Iver-Falsett. Von dieser Verkennung seiner eigenen Talente abgesehen muss man leider auch konstatieren, dass die Stücke in der zweiten Hälfte zu gleichförmig dahinplätschern, und das arg rührselige 'Who Are You?' ist ein fieser Tiefpunkt in Sachen Overacting.

Letzten Endes macht Yip zu wenig aus seinen Möglichkeiten, weil er sich anscheinend aufs Image des verzärtelten Gitarrenzupfers mit der Engelsstimme festgelegt hat.

FAZIT: Hinter der klanglichen Opulenz von "Post Meridiem" verbirgt sich ein ausgesprochen begabter Musiker, der im Konventionskäfig des folkloristischen Pop gefangen ist. JASPER SLOAN YIP fällt zwischen all seinen unrasierten Kollegen leider nicht weiter auf, obwohl er es tun könnte, wenn er über seinen eigenen Schatten springen würde, der ihm vom Tanzen aus der Reihe abhält.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2753x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • (...)
  • The Day Passed and the Sun Went Down
  • Strangers
  • Put Up Your Hair
  • In the Living Room
  • I Don't Know Where I've Been
  • Tinfoil Hats
  • Mary, Never Mind
  • Who Are You?

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier bellt?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!