Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Greyfell: Horsepower (Review)

Artist:

Greyfell

Greyfell: Horsepower
Album:

Horsepower

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Stoner / Doom

Label: Atypeek Music / Argonauta Records
Spieldauer: 34:48
Erschienen: 12.01.2018
Website: [Link]

Fünf Songs, eine gute halbe Stunde – Kayne West würde das wahrscheinlich als Triple LP verkaufen. Die französische Truppe GREYFELL beschränkt sich auf die einfache Langrille und scheint auch auf Gottesvergleiche keinen Wert zu legen. Dass auf „Horsepower“, dem zweiten Album der Band, widergespiegelt wäre, dass sich selbige nicht allzu ernst nimmt, wäre aber eine verfehlte Feststellung, führt doch die Stoner-Klassifizierung in eine falsche Richtung: Nach verdrogten Lazyboys, die in der Vintagekarre vollbusige Kakteen durch die Wüste kutschieren, muss man hier lange suchen. Zu den zwar stets vorhandenen, KYUSS-haft intensiven, stets eher verschatteten Stoner-Elementen gesellen sich solche des Sludge, Doom und Black Metal, hin und wieder verwisch-buntet durch eine Prise Spacerock (vgl. „King of Xenophobia“).

Was den Sound von GREYFELL nicht unmaßgeblich beeinflusst, ist die als ständiger Subtext mitschwingende Orgel. So fühlt man sich des öfteren an ULTHA und dergleichen erinnert, wenn auch GREYFELL sich einer so konsequenten Schwarzmalerei verweigern. Das äußerliche Ergebnis ist jedoch vergleichbar: ein schwerer, rollender, doch gleichsam fließender Sound, der keine Schwierigkeiten hat, zu gefallen.

Um bei den Vergleichen zu bleiben: Ziemlich natürlicherweise bedienen sich GREYFELL mehr als einmal aus dem Cisneros-Playbook, so z.B. im Opener „Peoples Temple“. Auch Sänger Hugo orientiert sich beizeiten am spirituellen Deklamieren des SLEEP-Mannes. Dieser Gesang, bisweilen auch durch den Verzerrer gejagt, ist eines der wesentlichen Merkmale, das die Musik von GREYFELL aus den härteren Gefilden heraushält: Ein sehr lebendiger, klar gesungener Vortrag, dem die Band immer wieder, den Riff-Rammbock beiseite lassend, eine Bühne schafft.

Ja, es tut sich durchaus einiges in diesen Songs, wobei GREYFELL ein sicheres Gespür dafür beweisen, sich so disparater Mittel wie ausgedehnter Flüsterpassagen einerseits und natürlich des rollenden Donners der Tiefgestimmtheit andererseits auf effektive Weise zu bedienen.

FAZIT: Somit bleibt zu schließen, dass „Horsepower“ seinem Namen alle Ehre macht, indem es ein dunkles, jedoch differenziertes, unverrantes, andeutungsweise verspieltes Gemisch aus Doom, Sludge und Stoner bietet und dabei eigenständig und Klischee-unbehaftet verbleibt.

Tobias Jehle (Info) (Review 4262x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • The People's Temple
  • Horses
  • No Love
  • Spirit of the Bear
  • King of Xenophobia

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier gibt Milch?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!