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Eurythmics: Savage – 1987 Newly 180g-Vinyl-Remaster From Original 1/2“-Tapes (Review)
Artist: | Eurythmics |
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Album: | Savage – 1987 Newly 180g-Vinyl-Remaster From Original 1/2“-Tapes |
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Medium: | LP+DL-Code/Remaster | |
Stil: | Synthie Pop, Electronic |
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Label: | Sony Music Entertainment | |
Spieldauer: | 47:20 | |
Erschienen: | 06.07.2018 | |
Website: | [Link] |
Okay, manchmal muss man sich am Anfang einer Review wiederholen:
Es ist wieder so weit – der zweite Teil der Vinyl-Veröffentlichungsoffensive der EURYTHMICS-Alben, der mit den ersten drei LPs der Band im April dieses Jahres eröffnet wurde, wird mit den drei chronologisch folgenden Alben „Be Yourself Tonight“ (1985), „Revenge“ (1986) und „Savage“ (1987) fortgesetzt. Auch diese drei LPs wurden von den ursprünglichen Halbzoll-Bändern völlig neu remastert und sind als LP mit beiliegendem DL-Code oder in rein digitaler Version erhältlich.
DAVE STEWART, der sich für die Neubearbeitungen verantwortlich zeichnet, erklärt dazu: „In unseren Archiven liegen die Original-Halbzoll-Masterbänder mit einem phantastischen Sound. Die nahmen wir als Basis und nicht die digitalen Remasters, auf denen der Sound komprimiert wurde.“
Herausgekommen sind dabei drei weitere ausgezeichnet klingende Vinyl-Versionen der megaerfolgreichen, aber sich keinesfalls dem biederen Pop-Mainstream beugenden Alben der Jahre 1985 bis 1987.
1987 stand für die EURYTHMICS nicht nur aus musikalischer Sicht unter keinem guten Stern.
Bereits das 5. Album „Revenge“ überzeugte nur noch auf einer LP-Seite und der Nachfolger „Savage“ ließ einen an den EURYTHMICS, die zuvor mehr auf handgemachten Band-Sound setzten, zweifeln, denn sie kehrten hier wieder zu ihrem elektronisch dominierten Synthie-Pop zurück, mit dem im Rahmen der frisch angebrochenen New-Wave-Ära jede Menge Bands ihr Glück versuchten, von denen viele nunmehr besser als die EURYTHMICS mit diesem Album klangen, das erstmals keine Top-5-Platzierungen in England und Deutschland erreichte, sondern in Deutschland gerade mal bis auf den 23. Platz kam und noch schlimmer in Amerika abstürzte, indem es gerade so Platz 41 erreichte.
Die Gründe für dieses wirklich schwache Album lagen allerdings auf der Hand. Die Chemie zwischen Lennox und Stewart stimmte ganz offensichtlich nicht mehr richtig, was wohl besonders daran lag, dass sich Lennox gerade von ihrem Lebensgefährten getrennt hatte, während Stewart seine hochschwangere Freundin heiratete und Vaterfreuden entgegenfieberte. Unterschiedlicher konnten die privaten Situationen beider wirklich nicht sein – und die Stimmung zwischen ihnen war, gelinde ausgedrückt, auf einem gewissen Tiefpunkt, der offensichtlich auch ihre kompositorischen und musikalischen Fähigkeiten beeinträchtigte. Selbst die Texte von Lennox konzentrierten sich größtenteils auf ihre nicht überwundene Trennung von dem Tänzer und Choreographen Billy Poveda. Die Kompositionen dagegen stammten ausschließlich von Stewart und plätscherten in nicht sonderlich gehaltvollen Synthie-Pop-Sphären vor sich hin, wobei seine Gitarre zum Glück einige rockigere Akzente beisteuerte. Der Bandcharakter allerdings existierte nicht mehr. Die EURYTHMICS waren wieder zu einem Synthie-Pop-Duo geschrumpft.
Die Stärken von „Savage“ liegen so am ehesten in den ausgiebigen Gitarren-Passagen und sogar Soli, wie beim Titeltrack, und dem sehr abwechslungsreichen Gesang, der bei „Shame“ sogar ausgiebig overdubt wird oder in „I Need A Man“ regelrecht aggressiv klingt.
„Wide Eyed Girl“ vermittelt eine künstlich im Studio erzeugte Live-Atmosphäre und hinterlässt keinen guten Eindruck, während „I Need You“ mit akustischen Gitarren und Folk-Appeal überrascht und den schlechten Eindruck wieder wegwischt bis „Brand New Day“ sogar mit Gospelklängen das Album abschließt, welche die Vorfreude auf den neuen Tag beschreiben, die man nach einem überstandenen Albtraum hat.
FAZIT: Zwar ist „Savage“ am Ende kein musikalischer Albtraum, aber ein Meisterwerk auch nicht, was daran liegt, dass die EURYTHMICS sich einfach nur in Rückbesinnung an die Synthie-Pop-Zeit erschöpfen und die Spannungen zwischen den beiden Musikern auch in den unausgegorenen, nicht immer zusammenpassenden Stücken unüberhörbar ist. Dafür gibt es aber ein riesiges Poster als Gratis-Beigabe auf „Savage – 1987 Newly 180g-Vinyl-Remaster From Original 1/2“-Tapes“ mit dazu.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (25:14):
- Beethoven (I Love To Listen) (4:48)
- I‘ve Got A Lover (Back In Japan) (4:25)
- Do You Want To Break Up? (3:38)
- You Have Placed A Chill In My Heart (3:50)
- Shame (4:23)
- Savage (4:10)
- Seite B (22:06):
- I Need A Man (4:21)
- Put The Blame On Me (3:44)
- Heaven (3:28)
- Wide Eyed Girl (3:29)
- I Need You (3:22)
- Brand New Day (3:42)
- Gesang - Annie Lennox
- Gitarre - Dave Stewart
- Keys - Dave Stewart, Annie Lennox
- In The Garden (1981) – Newly 180g-Vinyl-Mastered From Original 1/2“-Tapes (2018)
- Sweet Dreams (Are Made Of This) (1983) - Newly 180g-Vinyl-Mastered From Original 1/2“-Tapes“ (2018)
- Touch (1983) - Newly 180g-Vinyl-Mastered From Original 1/2“-Tapes (2018)
- Be Yourself Tonight – 1985 Newly 180g-Vinyl-Remaster From Original 1/2“-Tapes (2018)
- Revenge – 1986 Newly 180g-Vinyl-Remaster From Original 1/2“-Tapes (2018)
- Savage – 1987 Newly 180g-Vinyl-Remaster From Original 1/2“-Tapes (2018)
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