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Derby Derby: Love Dance (Review)

Artist:

Derby Derby

Derby Derby: Love Dance
Album:

Love Dance

Medium: CD/Download
Stil:

Experimental, Drone, Noise, Meditation

Label: Atypeek Music/Ormo Records
Spieldauer: 30:56
Erschienen: 01.02.2017
Website: [Link]

Love Dance“ - in wem hier erotische Tango-Fantasien aufsteigen, liegt im Hinblick auf dieses Debüt gründlich falsch. Dass sich die instrumentale Besetzung des Trios auf Drums, Bass und „electrified trumpet“ beschränkt, weist schon die Richtung, die DERBY DERBY einschlagen: Repetitive, hypnotische empty space meditations.

Diese sind eingeteilt in zwei Kapitel, „Love“ (20 Minuten) und „Dance“ (10 Minuten), die nahtlos ineinander übergehen – passend wäre gewesen, auch Anfang und Ende einander anzugleichen, um unendliche Wiederholung ohne Pause zu ermöglichen.
Ja, der Wunsch, sich dem Ganzen mehrfach hinzugeben, ist durchaus nicht weit hergeholt, so simpel die Methoden anfangs scheinen mögen, verfehlen sie doch nicht ihre Wirkung.

„Love“ beginnt mit verhallten Weltallschwingungen, die elektrifizierte Trompete, die in der Tat einen ganz eigenen Charakter hat (nicht selten klingt sie wie etwas, das sich Thor Harris für SWANS zusammengebastelt haben könnte), wird bald um fette, saftige Trommelschläge, die einen mehr als simplen Beat wiederholen, sowie um einen langsamen, hüft-stößigen Bass ergänzt. Dieser lineare Aufbau mag etwas fad konzipiert sein, aber der Band geht es schließlich sichtlich darum, nicht die Musik, sondern ihre Wirkung in den Fokus zu rücken. Und die tritt auch wirklich ein, die 20, objektiv gesehen recht ereignislosen Minuten vergehen wie im Flug. Entscheidenden Anteil daran hat sicherlich die durch kosmische Effektketten geschleuste Trompete, die als monotoner Drone-Schleier über allem liegt.

„Dance“ geht seinem Namen gemäß etwas beweglicher zu Werke, statt in statischer Aufladung fungiert die Trompete nun als flirrend fuhrwerkendes, blinzelndes Auge eines sich immer schneller drehenden Derwischs, während Drums und Bass fordernd stampfen.
Und wenn die Erleuchtung nach einer halben Stunde Liebestanz noch nicht eingetreten ist – dann muss man eben von vorne anfangen.

FAZIT: DERBY DERBY gelingt mit wenigen, wohlüberlegt eingesetzten Mitteln ein durchaus fesselndes Album, das seine meditative Wirkung trefflich ohne jedes Psychedelic-Klischee und ohne jede substanzinduzierte Bewusstseinserweiterung entfaltet.

Tobias Jehle (Info) (Review 3171x gelesen, veröffentlicht am )

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12 Punkte
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Tracklist:
  • Love
  • Dance

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