Partner
Services
Statistiken
Wir
Cloves: One Big Nothing (Review)
Artist: | Cloves |
|
Album: | One Big Nothing |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Pop |
|
Label: | Island Records | |
Spieldauer: | 38:00 | |
Erschienen: | 28.09.2018 | |
Website: | [Link] |
„Bringing the House Down“, „Wasted Time“, „Hit Me Hard“: Nein Kaity Dunstan alias CLOVES lässt sich kaum mit Heile-Welt-Pop assoziieren. Nicht nur mit ihrem Albumcover scheint die junge Songwriterin aus Australien irgendwie in eine noch nicht allzu ferne Vergangenheit zurück zu deuten, in der es (auch) in der Popmusik angebracht schien, mit ernsthafter Attitüde aufzutreten, anstatt zwischen hilflos ironischen Meme-Vertonungen und bauchpinselnden Durchhalteparolen aufgespannt auf Befruchtung durch die Social Media-Algorithmen zu hoffen… Unzulässig generalisierend, selbstverständlich. Nicht zu bestreiten ist jedoch, das CLOVES auf ihrem Debütalbum eine bewusst eigene Linie verfolgt. Ihr Indiepop verlässt sich zu weiten Teilen auf „echte Instrumente“, neben E-Gitarre etc. sind auch (echte) Streicher und Klavier vertreten.
Im Zentrum steht Dunstans Stimme, die eine bemerkenswerte Klarheit und Leichtigkeit beweist, die souverän auch tiefere Register zieht, die sich, ohne es darauf anzulegen, schnell hohen Wiedererkennungswert zulegt.
Ohne es darauf anzulegen: CLOVES bescheidet sich mit dem Anspruch, gute Songs zu schreiben, sie in kraftvollem Klang zu präsentieren, sie zielt ab auf den großen Refrain und trifft nicht selten ins Schwarze. Man denkt an LONDON GRAMMAR, an frühere LANA DEL REY – zwar begegnet man CLOVES des öfteren im elegisch-romantischen Tonfall letzterer, jedoch legt die Australierin Wert darauf, ihre Songs mit handfesten Pflöcken im Diesseits zu verankern. Man höre die trotzig in das leise-schunkelige „Better Now“ hineingerammten „Whoohohoo“-Ausbrüche oder die Single „California Numb“, die an das vorletzte ARCTIC MONKEYS-Album („AM“) erinnert.
Erwähnt werden muss noch das schöne „Up and Down“: Ohne Anstrengung führt Dunstan durch eine sexy-erschöpfte Ballade, die letzten Endes sogar ein wenig hinter ihrem Dramatik-Potential zurückbleibt.
FAZIT: Viel mehr gibt es nicht zu mäkeln: Kaity Dunstan alias CLOVES macht ihre Sache (und sie scheint eine wohltuend präzise Vorstellung davon zu haben, was ihre Sache sein soll) mehr als gut, bietet vitalen Pop mit ernsthafter Attitüde, der sich, wie sich das gehört, als sowohl zugänglich, als auch langlebig erweist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Bringing The House Down
- Wasted Time
- Better Now
- California Numb
- Hit Me Hard
- Frail Love
- Kiss Me In The Dark
- Up And Down
- Don't You Wait
- One Big Nothing
- Bass - Ian Barter
- Gesang - Kaity Dunstan
- Gitarre - Ian Barter
- Keys - Ian Barter
- Schlagzeug - CJ Evans
- Sonstige - Alex Eichenberger - Cello; Iain Wilson - Violin; Fiona Griffith - Viola
- One Big Nothing (2018) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews