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Christina Lux: Leise Bilder (Review)

Artist:

Christina Lux

Christina Lux: Leise Bilder
Album:

Leise Bilder

Medium: CD/LP
Stil:

Deutschsprachiger Soul, Jazz und Kunst-Pop

Label: India Records
Spieldauer: LP - 35:42 / CD - 47:04
Erschienen: 23.03.2018
Website: [Link]

Ein Albumtitel, der schon mehr als tausend Worte und tausend Noten sagt: „Leise Bilder“!
Faszinierend singend und gefühlvoll musizierend und textend malt CHRISTINA LUX mit der tatkräftigen Unterstützung ihrer sie begleitenden Musiker und namhafter Gäste wunderschöne Bilder aus Noten und Worten, die am Ende immer wieder auf leise Liebeslieder hinauslaufen, die wie auf einem von einer zarten Brise bewegten Meer aus Gefühlen zwischen Soul, Pop und Jazz treiben. Wir brauchen nur darin eintauchen und werden von dieser Stimme und den Texten voller Poesie umschmeichelt und verzaubert. Musikalische Romantik pur!

Leise Bilder“ ist ein absolutes Ausnahme-Album im Umfeld deutschsprachiger Musik, mit der wir tagtäglich überflutet werden, die plötzlich wieder so „in“ zu sein scheint, sich viel zu oft aber nur in banalen Plattitüden erschöpft, die nach dem kleinbürgerlichen Anspruch der Radiotauglichkeit schielen. Im Grunde ist „Leise Bilder“ – als Album wie auch als Titellied – zu gut für‘s Radio, denn dieses Album taugt nicht zum Nebenbeihören, es ist ein kleiner, klangvoller Edelstein, der eine besondere Beachtung, Bewunderung und Aufmerksamkeit verlangt.
Das hat tatsächlich auch die deutsche Schallplattenkritik bereits erkannt und CHRISTINA LUX und ihr Album mit dem „Vierteljahrespreis der deutschen Schallplattenkritik“ ausgezeichnet. In der Laudatio dazu heißt es absolut zutreffend:
„Mit ihrem aktuellen Album ist der Gitarristin und Sängerin CHRISTINA LUX ein kleines Meisterwerk gelungen. Ihre Texte liefern Gedankenüberschüsse von fast philosophischer Art, geschult an Jazz und Soul transportiert sie tiefsinnige Inhalte auf musikalisch höchstem Niveau. Wobei alles unangestrengt, fast schwebend daherkommt, sie artikuliert weich und swingend – Worte und Klänge harmonieren perfekt miteinander.“

Dabei ist „Leise Bilder“ aus CHRISTINA LUX‘ Sicht, die ihre erste intensive Musikerfahrung – animiert durch ihren Vater – mit GURU GURU im zarten Alter von 12 Jahren machte, ein sehr gewagtes Album, denn es ist nach über 35 Jahren Musikerinnen-Daseins ihr erstes in deutscher Sprache.
Doch aus diesem Wagnis wird eine Sensation – aus dem musikalischen Wassertropfen das „Meer“!
Denn gerade die Texte suchen, neben der sowieso wundervollen Lux-Stimme, ihresgleichen und erklimmen locker die Spitze am deutschsprachigen Liedermacher-Horizont: „Die Welt dreht sich auch, wenn du barfuß gehst.“ Und barfuß sowie völlig frei bewegt sich CHRISTINA LUX in ihren Texten, die das Zwischenmenschliche zum Thema haben und dabei auf die großen Gesten verzichten, um diese mit warmen Worten gefühlvoll davonzufegen. Worte, wie Federn, die sich erheben und schweben, statt wie Vorschlaghämmer, die mit lautem, preisgekröntem „Echo“ auf einen eindreschen.

Aber sie kann wortwörtlich auch Farbe bekennen, mal wütend werden, wenn sie dem grassierenden Rassismus die Stirn bietet, wie in „Reise“, einem Titel, der gerade jetzt während der Vorgänge in Chemnitz leider nur zu gut ihre Vorbehalte bestätigt und so aktueller ist, als man es sich wünschen könnte: „Ist mein Gott besser als der deine / Deine Wahrheit größer als die meine? […] Unterscheidest du zwischen Muslim und Terrorist / Glaubst du, du bist noch Christ / Obwohl du denkst wie ein Rassist?“
Kein Wunder, dass sich bei diesem Song oder auch „Tag“ durch die musikalische Hintertür immer wieder weltmusikalische und Folk-Klänge in Lux‘ abwechslungsreichen Liedern und Kompositionen einschleichen. Weltoffene Musik, die nicht davor zurückscheut, auf die Muttersprache der Sängerin zurückzugreifen, welche sie auf höchstem Niveau beherrscht und mit Bravour auf „Leise Bilder“ umsetzt.

Stellt alle Uhren neu – egal, ob nun Sommer- und Winterzeit abgeschafft werden oder nicht – die „Uhr“ für das neue Album von CHRISTINA LUX tickt so lautstark, dass man sie einfach zu keinem „Moment“ überhören darf...
...oder um es mit Lux‘ Worten aus „Heimkommen“ auszudrücken: „Lass es sein wie ein Feuerwerk / Das dir Sterne an den Himmel küsst / So leuchtend, dass du es nie mehr vergisst!“
Leise Bilder“ küsst uns Lieder in die Ohren, so klangvoll, dass man sie nie mehr vergisst.

FAZIT: „Leise Bilder“ von CHRISTINA LUX ist eins der besten deutschsprachigen Alben zwischen deutscher Liedermacherkunst, Soul, Pop und Jazz der letzten Jahre.

PS: Und wo das Album von allen Freunden „Leiser Bilder“ und besonders zur Unterstützung der Musikerin gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick, dann wird sich die Musikerin sicher auch freuen - vermuten wir einfach mal.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3434x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 14 von 15 Punkten [?]
14 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (18:36):
  • Leise Bilder (4:38)
  • Wege (Gast: Joo Kraus) (5:01)
  • Meer (Gast: Stoppok) (4:51)
  • Tag (Gast: Markus Segschneider) (3:56)
  • Seite B (17:06):
  • Uhr (1:17)
  • Moment (Gast: Dennis Hormes) (5:14)
  • Reise (3:28)
  • Heimkommen (3:59)
  • Losfliegen (Gast: Laith Al Deen) (2:56)
  • Bonus-Titel der CD
  • Heul nicht (3:25)
  • Vergehen (4:13)
  • Geschichten (4:26)

Besetzung:

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