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Amigo The Devil: Everything Is Fine (Review)
Artist: | Amigo The Devil |
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Album: | Everything Is Fine |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Singer-Songwriter |
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Label: | The Regime / Membran | |
Spieldauer: | 49:00 | |
Erschienen: | 16.11.2018 | |
Website: | - |
Den Teufel als Freund zu haben kann gewisse Vorzüge mit sich bringen, wie schon der viel beschriebene Doktor Faustus wusste. Bei Danny Kiranos‘ Tête-á-tête mit dem Leibhaftigen weiß man nicht so recht, ob es sich um eine opportunistische Zweckgemeinschaft oder einen zwangsläufige Verbindung handelt, denn schließlich fasst sich der Barde auf „Everything Is Fine“ entwaffnend ehrlich an die eigene sündhafte Nase.
Ähnlich wie in der ersten Jahreshälfte 2018 Simone Felice betreibt der 30-Jährige schonungslosen Seelenstriptease zwischen Selbstanklage und allgemeiner Erbauung … oder schlüpft er etwa nur in verschiedene Rollen. In jedem Fall wirkt das, was er begleitet von einer Mischung aus zartfühlendem Rock und Folk kundgibt, ungemein aufrichtig, und wer davon kaltgelassen wird, hat einen Stein in der Brust.
Selbst jedoch dann, wenn einen Songinhalte generell wenig bis gar nicht interessieren, muss man sich von AMIGO THE DEVILs Musik an sich berührt fühlen. Die Mischung des Künstlers, ein Potpourri aus Mörder-Balladen vom Schlage Nick Caves, wie ‚Cocaine And Abel‘ und ‚Stronger Than Dead‘, ironischen Errzählungen (etwa das pfiffige ‚Preacher Feature‘ und die regelrecht heitere Lagerfeuer-Nummer ‚I Hope Your Husband Dies‘) und alles andere als herkömmlichen Arrangements für eine vollständige Band, spricht Kopf und Bauch zugleich an, wobei einem der Titel des Albums wie blanker Hohn vorkommt.
Andererseits erkennt man in alledem subtilen Schwarzhumor, vor allem wenn Kiranos mit brummeligem Organ Tom Waits‘ Varietébühne besucht wie während ‚Hungover In Jonestown‘ oder das verschmitzte ‚Liar‘s Club‘ im Zweivierteltakt mit Xylophon in Szene setzt. Zusammengenommen ist das eingedenk der – noch einmal – wirklich aufsehenerregenden Texte so etwas wie Americana 2.0 … mindestens.
FAZIT: AMIGO THE DEVIL vermengt auf so betörende Weise Country mit Rock und Selbstanalysen mit märchenhaften Räuberpistolen, dass man „Everything Is Fine“ in seiner federleichten Bedeutungsschwere zu den (semi-)akustischen Sensationsalben des Jahres zählen muss.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Cocaine and Abel
- If I'm Crazy
- You're Perfect Too
- Preacher Feature
- Hell and You
- I Hope Your Husband Dies
- Capture
- Hungover In Jonestown
- First Day Of The End Of My Life
- The Liars Club
- Everyone Gets Left Behind
- The Dreamer
- Release
- Edmund Temper
- Stronger Than Dead
- Everything Is Fine (2018) - 13/15 Punkten
- Born Against (2021) - 13/15 Punkten
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