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The Dears: Times Infinity, Volume One (Review)

Artist:

The Dears

The Dears: Times Infinity, Volume One
Album:

Times Infinity, Volume One

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Indie-Pop-Rock oder „Orchestral-pop-noir-romantique-Rock‘n‘Roll-Band“

Label: Dangerbird Records/The Orchard
Spieldauer: 38:27
Erschienen: 03.02.2017
Website: [Link]

Der Rolling Stone verpasste „Times Infinity, Volume One“ von THE DEARS das Prädikat: „Aufregende Popmusik vom detailverliebten Narzissten“ und verlieh nach dieser Beschreibung nur drei ***. Seltsam eigentlich, denn aufregend klingt doch nach spannend und wenn etwas spannend ist, dann sollte es mindestens gut sein. Und „Times Infinity, Volume One“ von THE DEARS ist gut, aber mit unter 40 Minuten unverschämt kurz geraten!

Die poppigen Indie-Rocker aus Montreal nennen sich selber eine „orchestral-pop-noir-romantique Rock‘n‘Roll-Band“.
Obwohl sich hinter THE DEARS federführend Murray A. Lightburn verbirgt, der als Sohn einer jazzbegeisterten Familie mit „Times Infinity Vol. One“ ein deutlich an die 90er erinnerndes Album mit Gospel- und Soul-Einflüssen vorlegt, das unglaublich komplex, aber auch elektronisch und zugleich jazzbeeinflusst klingt. Hier experimentiert ein Musiker mehr als dass er bereits weiß, in welche Richtung sein Sound gehen soll, auch wenn am stärksten doch (die melancholischeren Songs von) THE SMITHS, BOWIE und THE DIVINE COMEDY – unüberhörbar bei „I Used To Pray For The Heavens To Fall“ -
als die THE DEARS-Wegbereiter gelten können, während ein Song wie „To Hold And Have“ wiederum deutlich von den MOODY BLUES geprägt ist.

Auch wenn dies bereits der sechste Longplayer von THE DEARS ist, der siebte (Volume Two) bereits in den Startlöchern steht, und die Band schon seit 1995 besteht, so wird sicher nicht jeder mit dieser Vielfalt aus Rock und Pop, Krach und Harmonie, wie auf „Onward And Downward“, aber auch brachialen Klängen, wie auf „We Lost Everything“, glücklich werden.
Streicher, die einen umschmeicheln und E-Gitarren, die wie eine Dampfwalze durch die Gehörgänge brettern, gehören genauso zu diesem Album wie Saxofone, Flöten und Posaunen. Besonders schön wird es, wenn die Keyboarderin NATALIA YANCHAK ebenfalls zu singen beginnt und „You Can‘t Get Born Again“ im Duett mit Lightburn zu einem der bewegendsten Songs werden lässt. Andererseits verkünden uns THE DEARS dann im besten TITO & TARANTULA-Style, dass der Tod jeglicher Romantik bereits angebrochen ist und drücken die Stimmung aller Romantiker, die sich nach den vorherigen beiden Songs so schön in Schmuse-Stimmung bringen ließen. So wundert es nicht, dass nachdem auf dem vorangegangenen Album mit „22 The Death Of All The Romance“ noch zart die tödliche Romanze ankündigt, diese nun mit einer gehörigen Portion Härte zu Ende gebracht wird, weil das „Face Of Horrors“ schon orgelnd auf seinen Einsatz wartet.

FAZIT: THE DEARS sind unberechenbare Indie-Pop-Rock-Nerds – und ihr Album „Times Infinity, Volume One“ ist genauso unberechenbar. Mal sehen, was uns dann im zweiten Teil dieser Divine-Comedy der „Orchestral-pop-noir-romantique-Rock‘n‘Roll-Band“ erwartet.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2566x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • We Lost Everything
  • I Used To Pray Fo The Heavens To Fall
  • To Hold And Have
  • You Can‘t Get Born Again
  • Times Infinity I
  • Here‘s To The Death Of All The Romance
  • Someday All This Will Be Yours
  • Face Of Horrors
  • Hell Hath Frozen In Your Eyes
  • Onward And Downward

Besetzung:

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