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Sven Horlemann: Happy Turns To Blue (Review)
Artist: | Sven Horlemann |
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Album: | Happy Turns To Blue |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Gitarre / Hardrock / Mainstream |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 54:23 | |
Erschienen: | 04.08.2017 | |
Website: | [Link] |
Derjenige, dessen musikalische Sturm-und-Drang-Zeit in die 1980er fiel, hat die Goldjahre des kommerziell ausgerichteten Hardrock hautnah erlebt und sich eventuell bis heute nicht von dessen Vorzügen - jawohl, die gab es - losmachen können. SVEN HORLEMANN jedenfalls leugnet seine Wurzeln nicht, zumal er bereits früh in diversen Bands höhere spielerische Ambitionen verfolgte und als Songwriter die Luft eines Major-Label-Ambientes zumindest schnuppern durfte.
Mittlerweile ist der Süddeutsche ein versierter Produzent und legt mit "Happy Turns To Blue" sein bereits drittes Soloalbum vor. Bei einem solchen Plattentitel erwartet man wechselhafte akustische Stimmungsbilder, und was dies betrifft, enttäuscht die Scheibe nicht. Der Karlsruher bewegt sich zwar leichtfüßig auf nie zu hartem Rock-Boden, glänzt jedoch ebenso mit zur Einkehr gemahnenden Momenten und ungleich verspielterem Stoff wie 'I Can See', das gerade vor dem Hintergrund, dass es sich bei diesem Stoff in erster Linie um massentaugliche Musik handelt, Aufsehen mit seiner vorsätzlich ungelenken Rhythmik erregt.
Ein ständiges Aha-Erlebnis bleibt im weiteren Verlauf aber im Großen und Ganzen aus, was gewiss auch nicht Horlemanns Ziel war. Griffigkeit steht ganz oben auf seiner Prioritätenliste, auch wenn er zu diesem Zweck nie den kürzesten Weg wählte und sich sogar darauf einließ, Inspiration aus der Zusammenarbeit mit seinen Gästen zu schöpfen. So werten Feedback und Beitrag seines Sänger die ursprünglich rein instrumental gehaltenen Stücke 'Mirrors' und 'On My Way' auf, zumal die Stimme von Udo Maurer auch anderswo den Hauptreiz der Musik ausmacht.
Eben durch seinen Vortrag gewinnen die Kompositionen eine besondere Kennung, während der Namensgeber des Projekts auf hohem Niveau songdienlich spielt, wie es von Joe Satriani bis Michael Sagmeister so einige Größen vormachen. Zwei Bassisten, ein fester Schlagzeuger und nicht zuletzt Gastsängerin Lena Maurer halfen Horlemann letztlich dabei, "Happy Turns To Blue" die Atmosphäre eines richtigen Bandalbums zu verleihen - ein großes Plus, besonders unter ansonsten "einsamen" Solomuckern.
FAZIT: Statt Akrobatik Dienst am prototypischen Song, so wie er sein sollte - auf natürliche Weise zugänglich, emotional greifbar und selbstverständlich auch in handwerklichen Belangen ansprechend … SVEN HORLEMANN erfüllt diese Anforderungen mit "Happy Turns To Blue" bravourös und ist somit viel, viel mehr als nur ein lokaler Möchtegern-Gitarrenheld.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Captain Of My Soul
- Mirrors Never Lie
- Saying It Without Saying
- I Can See
- Lowdown And Dirty
- March Of Miracles
- Follow The Blue Line
- Wherever That Puts Me (I'm Fine)
- On My Way
- Ebb And Flow
- Ciclovía (The Cycle Way)
- Devil In Disguise
- The Inner Pull
- Happy Turns To Blue (2017) - 10/15 Punkten
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