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Lyenn: Slow Healer (Review)
Artist: | Lyenn |
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Album: | Slow Healer |
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Medium: | CD | |
Stil: | Singer-Songwriter/Slow Core |
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Label: | Near Gale Records/V2 Benelux/Bertus | |
Spieldauer: | 39:34 | |
Erschienen: | 07.07.2017 | |
Website: | [Link] |
Acht Jahre sind vergangen seit der Veröffentlichung von „The Jollity Of My Boon Companion“. Jetzt ist der Belgier Frederic LYENN Jacques, kurz LYENN genannt, wieder da. Als Bassist in der Tourband Mark Lanegans und mit seinem zweiten Album „Slow Healer“.
„Slow“ ist das richtige Stichwort, denn Beschleunigung hat keine Bedeutung für den „Slow Healer“. Hier wird jeder Ton bewusst gesetzt, jedes Verklingen atmet die vorangegangene Bewegung aus. Ein schrittweises Wandeln über nächtliche Pfade, Marc Ribots geisterhaft plingende Gitarre und einzeln hämmernde Pianoanschläge geben den Wegweiser. „Show Me The Way“, singt LYENN hauchend, mit jener wissenden Verzweiflung, dass es den einen, richtigen Pfad nicht geben wird, sondern dass am Ende der eingeschlagenen Route alles warten kann: Verzückung oder Verzweiflung. Vielleicht auch beides.
Das Album wurde in Island aufgenommen, und natürlich liegt es nahe, die Insel von SIGUR RÓS und Ólafur Arnalds, mit ihrer Aura von magischer Poesie und raumverlorener Einsamkeit, für die Atmosphäre auf „Slow Healer“ mitverantwortlich zu machen. Doch finden sich ähnliche Gemengelagen auch im spanischen „La Isla Minima“ oder dem amerikanischen Downtempo-Noir „True Detective“. LYENN ist ein Suchender, der sich sacht vorantastet, mit Worten und Musik. LOW und die RED HOUSE PAINTERS grüßen im Vorbeischleichen, BON IVER wäre ein Aspirant für ein Techtelmechtel. Das nicht stattfinden wird, denn der Weg ist weit und letztlich obsiegt die Einsamkeit.
FAZIT: Von einem stimmigen Werk zu sprechen, ist im Falle von „Slow Healer“ fast eine Untertreibung. Hier wird in Schönheit gelitten und gestorben. Der Bass geht mitunter kellertief, die Streicher zerren an den Pforten zur Angst, Synthesizer sorgen für zirpende Störgeräusche, während Klavier und Gitarre für die so sparsame wie eindringliche Melodieführung sorgen. So beginnt am Ende der Nacht eine Reise ans Ende der Nacht. Fallenlassen in Schmerz und Schönheit. Selten wurde dies so leicht gemacht wie hier.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- In Reveries
- Vaguely Lit
- Lion's Heart
- Keep It Still
- Show Me The Way
- Inside The Wrist
- Fading
- Sometimes
- Ghost Song
- Theme
- Bass - Shahzad Ismaily
- Gesang - Frederic 'Lyenn' Jacques, Gyda Valtysdottir, Sigriður Thorlacius
- Gitarre - Frederic 'Lyenn' Jacques, Shahzad Ismaily
- Keys - Frederic 'Lyenn' Jacques, Shahzad Ismaily, Joel Hamilton, Francesco Donadello
- Schlagzeug - Jullian Santorius, Francesco Donadello
- Sonstige - Frederic 'Lyenn' Jacques (irish bouzouki), Gyda Valtysdottir (cello), Arnljótur Sigurdsson (flute), Tumi Árnason (sax), Erikur Orai Ólaffson (trumpet)
- Slow Healer (2017) - 13/15 Punkten
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