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Jonas Winterhalter Big Band: Eleven Things To Say (Review)
Artist: | Jonas Winterhalter Big Band |
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Album: | Eleven Things To Say |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz |
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Label: | Neuklang | |
Spieldauer: | 70:16 | |
Erschienen: | 21.04.2017 | |
Website: | [Link] |
Globetrotter Jonas Winterhalter lotet die Grenzen der Bigband-Musik, sollte es diese innerhalb klar definierter Grenzen geben, nach Möglichkeit voll aus, ohne brutal aus der Art zu schlagen. Die 19-köpfige Truppe, die er um sich geschart hat, begeht einen offenen Dialog miteinander, was dann über weite Strecken "improvisierter" klingt, als es vermutlich ist.
Bei so vielen Musikern müssen schließlich Strukturen bewahrt werden, sonst artet alles in Chaos aus. "Eleven Things To Say" zeigt aber bei aller Unberechenbarkeit nichts dergleichen, sondern im Gegenteil auch eine Menge Tradition, bloß dass der Kontext freier anmutet. 'Kathmandu' wäre dahingehend ein Beispiel, ein von Thad Jones' 'Tip Toe' angeregtes Stück mit tollem Drumming und durchsetzt wuchtigen Tuschs, also ein hübscher Bastard zwischen Geschichtsaufarbeitung und Aktualität.
'Honest Hypocrisy', das erste Bigband-Stück, das der Mann überhaupt komponiert hat (geht auf 2010 zurück) swingt genauso klassisch wie das außerordentlich elegante 'Six', das lässige 'Three' und das rhythmisch ungleich schärfere 'Five'. Impressionistische hingegen kehrt 'Two' mit rein materialhaften Passagen herv, die gen Avantgarde schielen, wobei die Klavierarbeit Debussy-Züge trägt.
Hinzu kommen das majestätisch südländische 'Sya'u Kera', das schwelgerische 'Grateful' und der verhältnismäßig sachte Ausklang 'Eleven' als Gegenkomponente, alles hervorragend arrangiert, wie man es heute nur noch selten zu hören bekommt. Dieses Album darf in Zukunft unter denjenigen erwähnt werden, die traditionelle Big-Band-Klänge in die Zukunft tragen bzw. getragen haben.
FAZIT: Die JONAS WINTERHALTER BIG BAND spielt scheinbar freiweg und dennoch nach festen Vorgaben, spannt an- und abschwellende, kontrapunktische Klangflächen auf und beeindruckt spielerisch in gleichem Maße, wie sie das Gefühlskino anregt. So hört sich Großcombo-Jazz idealerweise in Zukunft an.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- One
- Two
- Three
- Honest Hypocrisy
- Five
- Six
- Kathmandu
- Sya'u Kera
- Grateful
- Ten
- Eleven
- Bass - Sebastian Gieck
- Gitarre - Johannes Maikranz
- Keys - Oliver Friedli
- Schlagzeug - Severin Rauch
- Sonstige - Jonas Winterhalter, Matthias Kohler, Sarah Chaksad, Joscha Arnold, Sebastian von Keler, Charles Wagner, Wolfgang Zumpe, Silvan Schmid, Christof Mahnig, Lou Lecaudey, Marc Roos, Lukas Wyss, Lucas Wirz
- Eleven Things To Say (2017) - 12/15 Punkten
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