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Henry Spencer And Juncture: The Reasons Don’t Change (Review)
Artist: | Henry Spencer And Juncture |
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Album: | The Reasons Don’t Change |
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Medium: | CD | |
Stil: | Cooler Hot Jazz |
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Label: | Whirlwind Recordings | |
Spieldauer: | 64:02 | |
Erschienen: | 14.04.2017 | |
Website: | [Link] |
„The Reasons Don’t Change“ ist tatsächlich das Debütalbum des jungen Trompeters und Flügelhornspielers HENRY SPENCER AND JUNCTURE. Wobei das AND JUNCTURE ziemlich relevant ist, denn nach dem solistischen Trompeteneinstieg, der sich nach kurzer Schräglage als wahre Fanfare emporschwingt, bekommen Spences Begleiter viel Raum für eigenes Engagement, egal ob Solo oder im Verbund, Piano, Gitarren sowie die Rhythmussektion sind außerordentlich präsent, das Klavier setzt prickelnde Akzente, die Gitarre schlägt schneidende Breschen oder sorgt für lyrische Einsprengsel.
HENRY SPENCER AND JUNCTURE interpretieren ihren Jazz gerne im Gestus von Rockmusikern, die die komplexe Spielart dieser Musik schätzen. KING CRIMSON sind mitunter nicht weit entfernt (selbst ein Mellotron kommt zum Einsatz), der Gitarreneinsatz auf „Still Open To Confusion“ erinnert an Jimi Hendrix, auch Bill Frisell oder David Torn während ihrer rockigeren Momente ist ein freundlicher anverwandter. Dabei behalten die Musiker ihren ganzen eigenen Ton bei, selbst die wilder bewegten Stücke umweht ein Hauch von Melancholie. SPENCER und seine hervorragenden Kollegen trumpfen mit klarem Klang, viel Wucht und Antrieb auf, bleiben bei den zahlreichen verhaltenen Passagen konzentriert und schaffen eine farbenreiche Modellierung von hoher musikalischer Intensität.
Die Musik wirkt leicht und mitreißend, ist dabei vielschichtig und voller feiner Verästelungen, lädt zu zahlreichen Frage- und Antwortspielen ein. Auf den letzten beiden Tracks wirkt das Guastalla-Streichquartett mit, eine kunstvolle Ergänzung, die die Musik von HENRY SPENCER AND JUNCTURE atmosphärisch Richtung Neo-Noir-Soundtrack mit einem Hauch Klassik lenkt. Passt exzellent zur in sich kongruenten Vielfalt eines wunderbaren Werks. Ein Abschluss nach Maß.
FAZIT: Mit seiner ersten Veröffentlichung legt Henry Spencer, der junge Absolvent der Guildhall School of Music and Drama, gleich ein beeindruckendes Statement in modernem Jazz hin, das zudem spielerisch gekonnt die Grenzen zur Rock-Musik mehr als einmal einreißt. Ein Album für die Top Ten 2017.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Introduction / Hindsight Can Wait
- On the Bridge
- Eulogy (Goodbye Old Chap)
- Joanne's Diary
- Knock Back, Knocked Forward
- Never Draw a Line
- Still Open to Confusion
- Remember Why
- Hopeless Heartless
- The Survivor and the Descendant
- Bass - Andrew Robb
- Gitarre - Nick Costley-White
- Keys - Matt Robinson
- Schlagzeug - David Ingamells
- Sonstige - Henry Spencer (trumpet, flugelhorn), The Guastalla Quartet: John Garner, Marie Shreer (violin), Agata Darashkaite (viola), Sergio Serra (cello)
- The Reasons Don’t Change (2017) - 13/15 Punkten
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