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Discipline.: Captives Of The Wine Dark Sea (Review)
Artist: | Discipline. |
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Album: | Captives Of The Wine Dark Sea |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Laser's Edge/Alive | |
Spieldauer: | 45:50 | |
Erschienen: | 07.07.2017 | |
Website: | [Link] |
Vielleicht sind die Erwartungen, die man an eine Band hat, welche einen einstmals durch ihren außergewöhnlichen Progressive Rock und einen GABRIEL/HAMMILL-charismatischen Frontmann wie MATTHEW PARMENTER schier umhaute, einfach zu groß, wenn eine neues Album von ihnen angekündigt wird.
Nach den Solo-Veröffentlichungen von MATTHEW PARMENTER jedenfalls überrascht „Captives Of The Wine Dark Sea“, das 2017er-Album von DISCIPLINE, kaum noch, sondern sucht einen Weg zwischen Band und Bandkopf zu beschreiten, der es seltsam unausgegoren und unstrukturiert erscheinen lässt. Das beginnt bereits bei dem wenig ansprechenden Cover, das wie die abgehalfterte Variante zwischen einem einäugigen Huhn und dem Bundesadler, mit dem natürlich die amerikanische Band nichts zu tun hat, erscheint und endet mit dem sonst so wichtig erscheinenden Punkt, der plötzlich hinter dem Bandnamen fehlt. Selbst die Aufnahmequalität ist nur mittelmäßig, viel zu schwammig und ohne großartige Stereo-Effekte.
Natürlich wenden sich DISCIPLINE auch bei ihrem aktuellen Album nicht von ihrer grundlegenden musikalischen Ausrichtung ab, die für Freunde von VAN DER GRAAF GENERATOR und GENTLE GIANT genauso interessant war wie für die der frühen GENESIS- und KING CRIMSON-Ära, aber sie versuchen auch deutlich moderatere, eingängigere und mitunter sogar belanglose Mainstream-Klänge völlig unpassend in das Album einzuflechten und gehen, fast wie eine Art von Entschuldigung, darauf sogar in ihrem Song „Life Imitates Art“ ausgiebig ein.
Demgegenüber aber stehen so großartige, astreine Retro-Prog-Stücke, die an die beste DISCIPLINE-Vergangenheit erinnern, wie das Instrumental „S“, dem dann mit der akustischen, bluesigen Ballade „Love Songs“ ein krasser Musik-Bruch folgt. Was geht da nur in Parmenters Kopf vor, der hier offensichtlich stärker seine Eigen- als die Band-Interessen vertritt? So sind auch alle Texte und Kompositionen ausschließlich von ihm – das jedenfalls tut dem Album nicht gut.
Das zweite, diesmal nicht sonderlich beeindruckende, von einem sich wiederholenden Grundrhythmus, dünnem Gitarren-Geplänkel und eintönigem Schlagzeugspiel lebende Instrumental „The Roaring Game“ kündigt über seine sechs eintönigen Minuten, die am Ende auch noch träge ausgeblendet werden, den letzten Longtrack „Burn The Fire Upon The Rocks“ an, der gleich in sieben Teile, die sich mitunter flickenartig zusammenfügen, unterteilt wurde.
Doch auch hier gilt am Ende: ähnlich unausgegoren wie der seltsame Text erscheint die Musik.
Bruchstückhaft, ständigen Stimmungswechseln unterlegen, die nicht zueinanderpassen wollen, sogar mit einem ausgiebigen, fast kinderliedhaften „Na-Na-Na-La-La-La-Na-Na“-Teil, der sich dann plötzlich in angenehmere symphonische Gefilde und ein mittelmäßiges Gitarren-Solo verabschiedet: „At every turn / return to find it‘s you / a captive of the blue / the visions of child“. Eine Ausblendung am Ende des Stücks und Albums inklusive...
FAZIT: Ja, DISCIPLINE folgen vielleicht auf „Captives Of The Wine Dark Sea“ den besungenen kindlichen Visionen, doch sie sollten sich als erwachsene, gestandene Band-Musiker wieder auf das besinnen, womit sie besonders auf ihren ersten beiden Alben aus den Jahren 1993 und 1997 so sehr beeindruckten: Progressive, experimentelle Rockmusik wie eine Achterbahnfahrt. Dagegen klingt „Captives Of The Wine Dark Sea“ leider nur wie die Kreise auf einem Kinderkarussell, das langsam austrudelt!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Body Yearns
- Life Imitates Art
- S
- Love Songs
- Here There Is No Soul
- The Roaring Game
- Burn The Fire Upon The Rocks
- *I: Introduction
- *II: The Seventh Wave
- *III: A Picture From The Beach
- *IV: Make Believe
- *V: Bonfire
- *VI: Return
- *VII: I‘ve Grown Accustomed To Your Fade
- Bass - Mathew Kennedy
- Gesang - Matthew Parmenter
- Gitarre - Chris Herin, Matthew Parmenter
- Keys - Matthew Parmenter
- Schlagzeug - Paul Dzendzel
- Sonstige - Matthew Parmenter (Geige, Ebow, Tambourine)
- To Shatter All Accord (2011) - 12/15 Punkten
- This One's For England (2014)
- Captives Of The Wine Dark Sea (2017) - 8/15 Punkten
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