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Dirk Serries: Microphonics - XXVI-XXX - Resolution Heart (Review)

Artist:

Dirk Serries

Dirk Serries: Microphonics - XXVI-XXX - Resolution Heart
Album:

Microphonics - XXVI-XXX - Resolution Heart

Medium: LP/Download
Stil:

Post Rock, Ambient, Minimal Music, Progressive Soundscapes

Label: Tonefloat
Spieldauer: 40:55
Erschienen: 27.11.2016
Website: [Link]

Es ist dieses Cover, das einen abschreckt.
Ein zerfallener Häuserblock, von dem der Putz bröckelt.
Doch trotzdem erhebt er sich Richtung Himmel.
Das Schwarz-Weiß-Foto verstärkt diesen Eindruck noch.
Doch schaut man ganz genau hin, verbirgt sich hinter diesem Bild des Zerfalls, gerade des Motivs wegen, etwas Besonderes, gar Faszinierendes. Man kann nicht genau beschreiben, was es ist, aber man spürt, dass es da ist!
Ganz genauso verhält es sich mit der Musik auf „Microphonics XXVI-XXX Resolution Heart“ von DIRK SERRIES, der unter unserer Seite für sein skandinavisches Band-Projekt YODOK III bereits in den höchsten Tönen gelobt wurde. Besonders der „atmosphärisch und postrock-phänomenalen Klangwelten“ wegen, die er gemeinsam mit einem schwedischen und einem norwegischen Musiker schuf.
Aber auch solistisch versteht Serries zu überzeugen, der schon als Support von MONO live Beachtliches an seinem Instrument leistete.

Nun also sein nur als LP plus bzw. oder Download erhältliches Solo-Album „Microphonics XXVI-XXX Resolution Heart“...
„This is the end. Play louder.“
Beide Sätze kann man, recht versteckt und sehr klein, auf der Rückseite der LP lesen – und man sollte sich daran halten. Serries Instrumentals – eingespielt mit E-Gitarre, E-Violine, Fender Rhodes und analogen sowie digitalen Effekten - müssen laut gespielt werden, dann entfalten sie genau die Atmosphäre, die nötig ist, um sich in dem Klangkosmos des Belgiers fallen zu lassen, ohne dabei den Eindruck zu haben, es würde in den gut 40 Minuten Spielzeit der LP zu wenig passieren.

Dieses Album lebt zuerst von der Stille, dann von langsam schwebenden, sich immer mehr erhebenden Harmonien und jeder Menge Loops, die stark vermuten lassen, dass der belgische Gitarrist und Klangzauberer bei ROBERT FRIPP zur Schule gegangen sein muss, da er die Frippertronics wie aus dem FF beherrscht und ganz ähnliche Soundscapes wie der große Meister (mit und ohne BRIAN ENO) zaubert. Serries scheint für Belgien das zu sein, was GERD WEYHING für Deutschland ist – denn beide erschaffen mit ihrem Instrument und dem entsprechenden technischen Equipment „Ambient Progressive Soundscapes“, die wie aus einer anderen Welt klingen – oder eben genauso wie „Epiphany And Isolution“, womit Serries seine beeindruckende LP über die Schönheit langsamer, aber nicht langatmiger Musik eröffnet. Das knapp 15 Minuten lange „The Deprivation Of Heart“ schließt dann in ganz ähnlicher Form und Rhythmik mit dem längsten Instrumentalstück das Album ab.
Danach werden wir dann auch den abschließenden kryptischen Satz – ein Zitat von LAO-TZU (chinesischer Philosoph aus dem 6. Jahrhundert vor Christi) – auf der LP-Rückseite noch etwas besser verstehen: „Sie bewegen sich in völliger Leere und lassen nur den Geist schlängeln.“ Das klingt meditativ – und die Musik von DIRK SERRIES ist die ideale Untermalung dazu.

FAZIT: Wenn an einem „Thursday Afternoon“ BRIAN ENO auf die LEAGUE OF GENTLEMEN von ROBERT FRIPP trifft, damit sie gemeinsam den „Evening Star“ aufgehen lassen, dann steigt er garantiert direkt über der hochinteressanten Bruchbude (des Covers) von „Microphonics XXVI-XXX Resolution Heart“ des Belgiers DIRK SERRIES auf.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3045x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (19:10):
  • XXVI Epiphany And Isolation (10:57)
  • XXIX Communicate Silence (8:13)
  • Seite B (21:45):
  • XXVII Swept To The Sky (6:47)
  • XXX The Deprivation Of Heart (14:58)

Besetzung:

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