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Counter-World Experience: Leaving Lotus (2006) - Remastered Edition (Review)
Artist: | Counter-World Experience |
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Album: | Leaving Lotus (2006) - Remastered Edition |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Jazz Metal |
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Label: | MIG Music GmbH | |
Spieldauer: | 66:09 (Als Verarsche!) 48:56 (Real!) | |
Erschienen: | 27.04.2017 | |
Website: | [Link] |
Haben die Jungs in den späten 90ern zu viel LIQUID TENSION EXPERIMENT mit den grandiosen PORTNOY, PETRUCCI, LEVIN & RUDESS gehört oder warum ähneln sich der Bandname und besonders die Musik hinter „Leaving Lotus“ von COUNTER-WORLD EXPERIENCE, einem deutschen Prog-Metal-Instrumental-Trio allererster Güteklasse, so sehr?
Jedenfalls werden alle Freunde von KING CRIMSON bis DREAM THEATER, PLANET X bis (Ja, tatsächlich!) zum MAHAVISNHU ORCHESTRA und PAT METHENY ihre wahre Freude an den brachialen, aber auch zarten und elektronisch verspielten Klangwänden haben, welche von dem deutschen Trio errichtet werden und dem sie selber eine feine Schublade gezimmert haben, die sie passenderweise „Progressive Jazz Metal“ bezeichnen.
Dank des MIG-Labels scheinen nunmehr die seit Anfang des zweiten Jahrtausends erschienenen Alben des COUNTER-WORLD EXPERIENCE nach und nach veröffentlicht zu werden. „Leaving Lotus“ stammt aus dem Jahr 2006 und weist nicht nur sehr komplexe Kompositionen von Metal bis Jazz auf, sondern auch einen ständigen Wechsel zwischen dynamischen, komplexen, verspielten und ruhigeren Rhythmen, die virtuos miteinander verflochten werden. Extrem fette Bässe, frickelige Gitarren, dynamisches Drumming gehören dabei genauso dazu wie akustische Ausflüge in verträumt anmutende Gefilde.
So ist beispielsweise „Decade Of The Brain“ ganz die Domäne des Schlagzeugers, der hier zeigen kann, was er – inklusive kurzem Solo – drauf hat, nämlich jede Menge!
Demgegenüber wartet das folgende „Boy Meets World“ mit verspielten Jazz-Rhythmen und viel Akustik auf, so als hätten wir uns in ein Album von AL DI MEOLA verirrt, der von RICHARD BARBIERI begleitet wird. Das hat was und wird sicher viele verblüffen, die nach wie vor dem Glauben nachhängen, dass MARCO MINNEMANN und MARCUS REUTER das deutsche Maß aller crimsonesken Musikalität sind.
Auch „Isis The Prism“ weist deutlich Bezüge zum Jazz auf – in diesem Falle sogar unmittelbare zu PAT METHENY und seinem Fusion-Album „As Falls Wichita, So Fall Wichita Falls“, das er gemeinsam mit LYLE MAYS einspielte.
Absoluter Höhepunkt für alle, die ihren Ohren beim Hören von „Leaving Lotus“ dann doch ein wenig Ruhe gönnen wollen, ist das herrlich verträumte, wundervoll zart-jazzige „FeMalice – The Lobster Under My Skin“, mit leichten Flamenco-Passagen, die uns ein wenig in die „Friday Night In San Francisco“ von AL DI MEOLA, JOHN McLAUGHLIN und PACO DE LUCÍA versetzt. Ganz, ganz großes Jazz-Kino, das dann sogar auf „Interbeing“ in die völlige Freiform übergeht!
Allerdings ist es absolut dreist, den letzten Titel auf gut 23 Minuten Laufzeit zu bringen, obwohl er gerade mal fünfeinhalb Minuten lang ist. Dann folgen gut 17 Minuten (!!!) Stille, bis eine Triangel einsetzt und die Jungs „Dabadabada“ singen. So etwas ist völliger Schrott und gaukelt dem Hörer oder Käufer der Musik eine deutlich längere CD-Laufzeit vor, als die, welche er dann effektiv auch erhält. Hier hätte MIG unbedingt den Cutter ansetzen sollen, da dieses Ende einen ärgerlichen Eindruck zu einem insgesamt doch wirklich guten Album hinterlässt.
FAZIT: Das 2017er Remaster von „Leaving Lotus“ (2006) der deutschen Progressive-Jazz-Metaller COUNTER-WORLD EXPERIENCE ist für alle, die progressiven, komplexen, instrumentalen Rock zwischen Metal und Jazz mit viel Abwechslung lieben, ein echtes Hörerlebnis, welches das aktuelle Album des Trios, „Pulsar“, in gewisser Weise in den Schatten stellt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Amygdala
- Isis The Prism
- Decade Of The Brain
- Boy Meets World
- Eurobeat
- FeMalice – The Lobster Under My Skin
- Interbeing
- Ikaros
- Leaving Lotus
- Bass - H.D. Lorenz
- Gitarre - Benjamin Schwenen
- Schlagzeug - Thorsten Harnitz
- Metronomicon (2009) - 11/15 Punkten
- Music For Kings (2012) - 12/15 Punkten
- Pulsar (2016) - 7/15 Punkten
- Leaving Lotus (2006) - Remastered Edition (2017) - 11/15 Punkten
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