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Cosmosquad: The Morbid Tango (Review)
Artist: | Cosmosquad |
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Album: | The Morbid Tango |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Fusion / Instrumental |
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Label: | Marmaduke Records | |
Spieldauer: | 55:51 | |
Erschienen: | 28.07.2017 | |
Website: | [Link] |
Zehn Jahre nach "Acid Test" und im 20. Jahr ihres Bestehens rechnet wohl niemand mit einem neuen Album von COSMOSQUAD, doch das Trio um Gitarrist Jeff Kollman (u.a. Glenn Hughes), doch tatsächlich kehren die alten Helden aus der Jam-Szene der US-Westküste zurück, erstmals mit Bass-Tausendsassa Kevin Chown (am ehesten wohl von ARTENSION und MAGNITUDE 9 bekannt) und zwar in bestechender Form, als seien sie nie weg gewesen.
Gewiss hat es auch keiner der Beteiligten ruhig angehen lassen, denn dass es sich um Vollblutmusiker handelt, hört man auch "The Morbid Tango" an. Andererseits zockt die Band nicht betriebsblind nur für die Muckerpolizei, sondern verleiht ihren neuen Stücken, so man ihren aktuellen Aussagen Glauben schenken darf, einen Mehrwert durch konzeptionelle Unterbauten. Das Album beschäftigt sich mit dem Sinn und Kreislauf des Lebens, soll also rein instrumental wenn auch keine Geschichte erzählen, so doch motivisch illustrieren, wie die Mitglieder den Lauf der Zeit im Dasein eines Menschen sehen.
Dazu ziehen COSMOSQUAD neue Soundimpulse heran. "The Morbid Tango" enthält einige der härtesten Gitarrenparts in der Karriere der Gruppe, selbst im einläutenden Titelstück, das tatsächlich gewissermaßen als akustischer Tango beginnt und dann beinahe in Thrash-Gefilde vorstößt, freilich mit Kollmans virtuosen Licks und einem gewissen Flair von DREAM THEATER zu "Train Of Thought"-Zeiten.
Stimmungsvoller geht es in 'Cyclops' zu, das genauso wie das bedächtig Fahrt gewinnende 'The Crosses' ein wenig an die Klangkulisse auf den beiden Alben von GORDION KNOT erinnert, ehe 'The Ballad Of Ricky James' mit straight stampfendem Beat und heiter Funk-getränkter Gitarre überrascht. Diese lugt auch im ansonsten vorwiegend finsteren 'Recollection Epilogue' hervor, und überhaupt: Ohrenspitz-Momente enthält die Scheibe in praktisch allen Songs; das schleppende 'Beyond Death's Door' als Gesamtwerk nebst epischer Reprise als Ausklang verfügt über einen leisen Soundtrack-Charakter, der hoffentlich nicht als Film-Abspann respektive Ankündigung des Endes von COSMOSQUAD verstanden werden soll.
'Always Remember The Love' ist dem Titel gemäß eine getragene Ballade, das Auge des "Sturms" genau in der Mitte. Kollman spielt hier sein Händchen für Melodien aus und bringt den auch für Nichtmusiker zugänglichsten Song der Platte zu Werke. Ebenfalls sachter geht es in 'Still Life' zu, dessen sozusagen mit Samthandschuhen gespielte Jazz-Läufe die Bandbreite des Gitarristen noch einmal betonen, als habe noch irgendjemand Zweifel daran. In diesem stilistischen Rahmen bewegt sich das darauffolgende 'Sangfroid' auch, bloß dass COSMOSQUAD wieder "lauter" werden.
Sowieso ist "The Morbid Tango" ein sehr dynamisches Album, was sich eigentlich von selbst versteht, wenn man so facettenreicher Musik als Produzent gerecht werden möchte. Kollman hat diesen bombenstarken Songs gemeinsam mit Drummer Shane Gaalaas einen ebensolchen Sound verliehen und …
FAZIT… legt mit "The Morbid Tango" ein Instrumentalalbum in Idealform vor. Man vermisst keine Gesangsstimme und fühlt sich dennoch angesprochen - dank hervorragender Handwerkskunst und Kopfkino im wahrsten Sinn des Wortes. Diese Musik mag zum Teil anachronistisch wirken, doch so wie die zackige Produktion den Bauch anspricht,stellen COSMOSQUAD mit ihrem angedachten Konzept einen zusätzlichen Anspruch an die Grauen Zellen ihrer Hörer.
Hierzulande bekommt ihr das Album übrigens bei Just For Kicks unter https://www.justforkicks.de/detail.asp?id=23647&sid=976202M66N249N76N80&uid=0&lid=2.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Morbid Tango
- Cyclops
- The Ballad Of Ricky James
- Anatomy Of A Beatdown
- Recollection Epilogue
- Always Remember The Love
- The Crosses
- Still Life
- Sangfroid
- Beyond Death's Door
- Beyond Death's Door Reprise
- The Morbid Tango (2017) - 12/15 Punkten
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