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Corpus Christii: Delusion (Review)

Artist:

Corpus Christii

Corpus Christii: Delusion
Album:

Delusion

Medium: CD/Download
Stil:

Black Metal

Label: Folter Records
Spieldauer: 41:45
Erschienen: 28.04.2017
Website: [Link]

Wie feiert man als ordentlicher Satansjünger 20-jähriges Bandjubiläum? Dass man sich vor allem in Portugal mit dem heiteren Kirchenanzünden eher zurückhalten sollte, dürfte gerade in diesen Tagen deutlich sein. Aber noch ist es ja nicht so weit, 20 wird das schwarzmetallische Zwei- (früher Ein-) Mann-Projekt erst nächstes Jahr, das starke achte Album ist dann eben ein Teeniespätwerk. Und Geburtstagfeiern ist sowieso untrue.

Die Band lässt nichts anbrennen und liefert neun mal No-bullshit-Black Metal, kein allzu atmosphärischer Firlefanz, keine überlangen Songs, kein avantgardistisches Gefiddel. Der umtriebige Allrounder Nocturnus Horrendus deklamiert sich raubeinig und mit minimalistischer Dramatik durch seine Texte, nicht nur in dieser Hinsicht kommt bisweilen der Gedanke an ABBATH auf.

Die Songs wechseln stimmig zwischen gemäßigtem, organisch schaukel-stampfendem „De Mysteriis...“-Marschtempo („I Am The Night“) und rasanten Attacken („Chamber Soul“), wobei man bisweilen einen gewissen Black‘n‘Roll-Einfluss spürt (siehe ABBATH), wobei der Schwerpunkt jedoch stets klar auf ernsthaftem ersteren liegt.
Als kleiner Ausreißer sollte „Become The Wolf“ erwähnt werden, das mit seinem propellerartigen Hauptriff keine andere Wahl lässt, als an die SISTERS OF MERCY zu denken – auch wenn der Song schnell wieder back on track gebracht wird.

Mein Favorit und stellvertretend für das beinahe durchgehend gehaltene Niveau des Albums ist „Seeker Of All“: In nicht mal drei Minuten bringen CORPUS CHRISTII hier alles unter, um die Sache wasserdicht zu machen: Mitreißend wilder Gesang, Riffs von schwarz-machtvoll bis schwarz-angethrasht, das wie immer vielseitige, dynamisch-präzise Drumming, minimalistische, sinistre Leads – es tut sich was und gibt am Ende auch noch ein stimmiges Bild.

Was zu beanstanden wäre: Es scheint, als hätten sich die Portugiesen beim Komponieren von „I See, I Become“ so sehr über die mehrsprachigen (englisch, deutsch, portugiesisch) Lyrics gefreut, dass sie den Rest der Angelegenheit mit weniger originellen Versatzstücken ausgestattet haben. Außerdem: Das finale und wohl auf einen epischen Schlusspunkt gebürstete „Carrier Of Black Holes“ ist ein bisschen zu lang(atmig) geraten.

FAZIT: Eine runde Sache – wie der verbrotlichte Leib Christi eben. Überzeugender und unpeinlicher Black Metal ohne artsy-fartsy.

Tobias Jehle (Info) (Review 3525x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • The Curse Within Time
  • Chamber Soul
  • Become the Wolf
  • I See, I Become
  • Facing Concrete Mountains
  • Seeker of All
  • I Am the Night
  • Near the End
  • Carrier of Black Holes

Besetzung:

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