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Bottle Next: Bad Horses (Review)
Artist: | Bottle Next |
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Album: | Bad Horses |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | progressiver Hardfolk |
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Label: | Dooweet Agency | |
Spieldauer: | 49:56 | |
Erschienen: | 19.05.2017 | |
Website: | [Link] |
„Bad Horses“ - wer sich schachspielenderweise plötzlich in der vermaledeiten Springerschere wiederfindet, mag sich in ähnlichem Sinne äußern. Und wie die Pferde auf dem Spielbrett können diese beiden Franzosen alles, nur eins nicht, geradeaus marschieren.
Wie auch, wenn man als Einflüsse MESHUGGAH, QUEENS OF THE STONE AGE und MICHAEL JACKSON in einem Atemzug für etwas namens „Hardfolk“ nennt – das ist, grob umrissen, auf akustischen Riffs basierender Hardrock mit einer gehörigen Dosis an progressiven Einsprengseln und geschmeidigem, wenn auch nicht allzu markantem Gesang. Diese Unplugged-Prägung, manchmal noch um ein Saxophon erweitert, verleiht der Musik des Duos einen leichtfüßigen und dennoch energetischen Barband-Sound, der entfernt an YELAWOLFs Backing-Band erinnert.
Während ich mit Michael Jackson meine Schwierigkeiten habe, sind die beiden anderen Einflüsse deutlich erkennbar: Beim Schreiben von so lässig angedüsterten Riffs wie in „Overthere“ oder „The Woody Man“ scheinen das Duo doch die ein oder andere Mexicola gezippt haben und die schwedische Rattatat-Formation ist nicht nur insofern präsent, dass sich Drummer Martin Ecuer oft derart komplexe Rhythmen zum kategorischen Imperativ erhoben zu haben scheint, dass ein Tanzversuch wohl einer feuchtfröhlichen Partie Twister gegen einen Oktopus gleichkäme, nein, man lädt sogar mit Single-Note-Riffs zum heiteren Akademiker-Moshen ein („Bad Horses“).
Klingt noch nicht spannend genug? Wie erwähnt lieben es BOTTLE NEXT, Haken/HAKEN zu schlagen, und dies in mehrerlei Hinsicht: Zum einen befüllen sie ihre Songs bis zum Rand mit fast rastloser Abwechslung, ohne dies jedoch zum gehetzten Selbstzweck werden zu lassen – ein atmosphärisches Synthesizer-Zwischenspiel hier („Choices“), ein nach Fernost klingendes Saxophon da („The Running Herd“) und und und… Zum anderen zerfasern die Songs nicht, stellen Komplexität und Unikalität gleichermaßen unter Beweis – was wiederum zu viel Abwechslung auf Albumlänge führt.
Einziger möglicher Kritikpunkt wäre wie angedeutet: Multiinstrumentalist Pierre Rettien ist nicht der überzeugendste Sänger – nicht in puncto schiefe Töne, sondern was die allgemeine Wucht seiner Darbietung anbelangt. Das Hinzuziehen einer markanteren Stimme (möglicherweise sogar mit Rap-Ausrichtung, wie offenkundig in „The Woody Man“ ausprobiert) könnte den reichhaltigen Kompositionen des Duos noch die abrundende Sahnehaube aufsetzen.
FAZIT: Unbedingt anhören! Vielgestaltiger, unorthodoxer, komplexer und ungezwungener Niveau-Rock, der auf allen Ebenen überzeugt und dessen (nerdige) Detailarbeit dem „over-all amusement“ keinen Abbruch tut, im Gegenteil.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Break Down The Door
- Choices
- Running herd
- Revolution
- Age of Beauty
- overthere
- Bad Horses
- Machines
- More Humane
- The Lift Off
- The Woody Man
- Bass - Pierre Rettien
- Gesang - Pierre Rettien
- Gitarre - Pierre Rettien
- Keys - Pierre Rettien
- Schlagzeug - Martin Ecuer
- Sonstige - Pierre Rettien
- Bad Horses (2017) - 13/15 Punkten
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