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Blaudzun: Jupiiter (Review)

Artist:

Blaudzun

Blaudzun: Jupiiter
Album:

Jupiiter

Medium: CD/LP
Stil:

Indie-Pop und etwas Alternative Rock

Label: Glitterhouse Records / Indigo
Spieldauer: 31:27
Erschienen: 03.03.2017
Website: [Link]

Eigentlich hatte ich schon jede Menge enttäuschte Worte zum ein-i-igen „Jupiter“ verloren, die ich im Grunde beinahe nur zum zwei-ii-igen „Jupiter“ wiederholen bräuchte. Dieses BLAUDZUN-Album ist kein bisschen besser, sondern noch etwas schlechter als sein Vorgänger.
Das beginnt schon mit der läppischen Laufzeit von 31 Minuten, die deutlich kürzer als die einiger EP‘s ist und uns als Longplayer „verkauft“ wird. Würde nun wenigstens musikalisch etwas mehr während der guten halben Stunde passieren, die kurze Dauer wäre verziehen. Aber es geschieht einfach nichts, außer mittelmäßiger bis durchschnittlicher Indie-Pop, der von vielen Wiederholungen und wenig Einfallsreichtum lebt. Eigentlich weiß man wohl jetzt schon, wie das folgende, endlich die Trilogie abschließende „Jupiiiter“ klingen wird. Und vielleicht kommt er ja sogar unter eine halbe Stunde Spielzeit. Enttäuschung vorprogrammiert – außer BLAUDZUN würde uns mit einer faustdicken Überraschung verblüffen. Wer‘s glaubt wird selig und kommt nicht auf den Jupiter, sondern den Mars.

Jupiiter“ wurde von September bis November 2016 in einem Studio in Utrecht aufgenommen und von Jakob Sigmond alias BLAUDZUN selbst produziert. Vielleicht ist das ja der Pferdefuß an der Musik-Himmelskörper-Sternschnuppe, die zwischen unseren Ohren abstürzt. Ein guter Produzent hätte es wohl nicht schwer gehabt, diesem (nennen wir es mal gelinde gesagt) eigenwilligen Album mehr Leben einzuhauchen. Auch wäre die Sound-Qualität wahrscheinlich besser ausgefallen – ohne Schwankungen im Lautstärkepegel oder mit dem Mangel an Höhen und guten Stereo-Effekten.
So wird das kurze Instrumental „Manic Talk“, das deutliche Bezüge zu den frühen ROXY MUSIC (also noch mit ENO) aufweist, zum Höhepunkt von „Jupiiter“, das „Press On (Monday‘s Child)“ und „To Be Lost In 87“ zu den traurigen beschwingt-rhythmischen Pop-Tiefpunkten, denen mit „Modern Talk“ noch eine anfangs schwülstige, aber sich dann deutlich steigernde Ballade, bei der sich Streicher und Banjo gegenüberstehen, folgt.
Mit der akustischen Nummer „Mud (Airplane Mode)“, die sich durch ein paar hintergründige elektronische, krautrockige Spielereien auszeichnet, die sich immer mehr in den Vordergrund spielen und am Ende die akustische Gitarre überlagern, endet „Jupiiter“ noch recht versöhnlich, auch weil der Gesang von BLAUDZUN wirklich – besonders in den ganz hohen Tonlagen – das gewisse Etwas hat.

Wem das alles reicht, der wird „Jupiiter“ mögen und sich nach kurzer Zeit damit zufriedengeben. Wer aber glaubt, solche gewagt krautigen Alben wie „Heavy Flowers“ (2012) oder „Promises Of No Man‘s Land“ (2014) geboten zu bekommen, der wird seinen Blick und seine Ohren traurig von diesem Himmelskörper abwenden und fest mit beiden Füßen im versprochenen Niemandsland von BLAUDZUN verweilen.

FAZIT: Auch Teil 2 der Jupiter-Trilogie von BLAUDZUN vermag nicht zu überzeugen. Ein bisschen Indie, ein bisschen Pop, ein bisschen Alternative, ein bisschen Rock und das war es schon. Da ist man noch nicht einmal mehr böse, dass dieser „Jupiiter“ schon nach einer guten halben Stunde am musikalischen Himmelszelt verschwindet.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3190x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • When We Wrote This
  • Mud
  • Press On (Monday‘s Child)
  • Tear Gun
  • Outside The Light Of The City
  • To Be Lost In 87
  • Modern Talk
  • Manic Talk
  • Mud (Airplane Mode)

Besetzung:

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