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BRNS: Sugar High (Review)

Artist:

BRNS

BRNS: Sugar High
Album:

Sugar High

Medium: CD/Download
Stil:

Indie / Electro

Label: Yotanka / PIAS
Spieldauer: 46:01
Erschienen: 06.10.2017
Website: [Link]

Zehn Songs, eine Dreiviertelstunde Musik, fertig: BRNS (lies: "brains", was wohl Kopfsache suggeriert) betreiben kein ausuferndes Federlesen, was insofern verwundert, als sie mit ihrem Debütalbum in die Post-Rock-Schublade gesteckt wurden, wo man gemeinhin Bands ablegt, die beim Songschreiben einen langen Atem an den Tag legen. "Sugar High" wurden nun zwar nicht mit der heißen Nadel gestrickt, stellt sich aber schon beim ersten Hördurchlauf als überraschend kompaktes wie kurzweiliges Werk heraus.

Die Belgier hetzen andererseits aber auch nicht, im Gegenteil. wabernde Gitarren erzeugen vom Start weg Shoegaze-Flair, ohne dass man befürchten muss, gleich einzuschlafen, denn dafür führen BRNS schlichtweg zu viele Klangeindrücke zusammen. Das Material auf "Sugar High" gestaltet sich ausgesprochen vielschichtig, zumal es sich bei den Schöpfern "nur" um ein Quartett handelt, doch selbiges schließt sich überlagernde Gesangsstimmen genauso wenig aus wie den Einsatz eines Saxofons, und dieses Instrument nimmt bisweilen eine durchaus tragende Rolle ein.

das unschuldig anmutende Frauenorgan kontrastiert das ebenfalls höhere, freundliche männliche zwar nicht, steht dafür aber im Widerspruch zu den zahlreichen krachigen Parts, die BRNS ihrem vordergründigen Schönklang angedeihen lassen. Gleichzeitig grooven einige Tracks wie der Teufel, allen voran das schleichende 'Pious Platitudes', zu dem es übrigens ein sehenswertes Video gibt.

'Damn Right' kommt wiederum zunächst ohne Drums und Bass aus, ehe es sich als Ton gewordener Wattebausch herausstellt, dessen abstrakte Soundkulisse an Experimentallabore wie XIU XIU denken lässt. Überhaupt wirkt diese Chose ab und an ein bisschen "kanadisch", wenn auch nie ganz so wagemutig am Song vorbei komponiert wie bei BROKEN SOCIAL SCENE oder ARCADE FIRE.

Sowieso und wie gesagt: "Sugar High" ist in keiner Weise episch; die Macher fassen sich auf löbliche Weise kurz und lassen dabei nichts missen - vor allem keine potenziellen Gassenhauer, die in den "richtigen" Ohren klingelnd länger nachhallen könnten.

FAZIT: BRNS schreiben zu gleichen Teilen Hit-Anwärter und gedrungene wie gelungene, weil nicht ermüdende Klangversuche, die man hier mitpfeifen darf und dort als Referenzstücke anführen kann, was moderne Studioproduktionen zwischen Rock und Elektronik angeht.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3036x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • The Rumor
  • Pious Platitudes
  • Ishtar
  • The Missing
  • Damn Right
  • Encounter
  • Sarah
  • Forest
  • Sunday Afternoon
  • So Close

Besetzung:

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