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BIG|BRAVE: Ardor (Review)
Artist: | BIG|BRAVE |
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Album: | Ardor |
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Medium: | LP/CD | |
Stil: | Experimental/Drone/Doom |
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Label: | Southern Lord | |
Spieldauer: | 39:24 | |
Erschienen: | 15.09.2017 | |
Website: | [Link] |
Welches Label wäre wohl besser als Plattform geeignet als Southern Lord, um einer Band wie BIG|BRAVE die passende Heimat zu bieten. Spätestens auf dem vorliegenden Drittwerk „Ardor“ werden Parallelen zu den Kollegen von SUNN O))) mehr als überdeutlich, weshalb auch gleich vorweggenommen werden kann, dass Anhänger des Qualitätssiegels „Southern Lord“ auch hier wieder bedenkenlos zuschlagen können.
Drei Stücke und insgesamt rund 40 Minuten Spielzeit umfasst das erneut nicht minder experimentell, fordernd und alles andere als eingängig ausfallende Album des kanadischen Trios aus Montreal. Neben der üblichen Besetzung aus zwei Gitarren (kein Bass!) und Schlagzeug sind diesmal auch Jessica Moss (Violine, THEE SILVER MT. ZION) und Thierry Amar (Kontrabass, GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR) mit von der Partie und reichern die Kompositionen gezielt dosiert mit Details an, was nicht nur seinen Teil dazu beträgt, die minimalistischen Arrangements durchweg interessant zu gestalten, sondern zudem auch Reminiszenzen an Bands wie die genannten GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR, SWANS oder auch WREKMEISTER HARMONIES weckt.
Neben doomiger Rhythmik, grollenden Drones und beißendem Gitarrenfeedback als integralem Bestandteil des Klangspektrums sticht vor allem die Stimme von Robin Wattie hervor und macht den Sound von BIG|BRAVE so unverwechselbar. Diese arbeitet mehr mit Ausdruck und Emotion denn mit klassischen Melodielinien, was auf der einen Seite in ihren introvertierteren, fast lieblichen Momenten einen spannenden Kontrapunkt zur dystopischen Instrumentierung darstellt, sich aber insgesamt absolut harmonisch in den eher atonalen Sound der Band einfügt. Ohnehin spielt Dynamik auf „Ardor“ eine kritische Rolle: mal dominiert das zäh und stoisch groovende Schlagzeug, mal frönen die Gitarren solistisch ausufernden Drones, bis wieder die Vocals im Zentrum des Geschehens stehen – und alles das, ohne sich davor zu scheuen, auch Stille ihren Platz einzuräumen.
FAZIT: „Ardor“ ist die konsequente und logische Weiterentwicklung dessen, was BIG|BRAVE 2014 mit ihrem Debüt begonnen haben. Besonders beeindruckend ist die auch in der Produktion hervorragend eingefangene Live-Atmosphäre, die diesem Studioalbum innewohnt und erahnen lässt, welche Macht das Trio in der tatsächlichen Bühnensituation zu entfalten vermag.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sound
- Lull
- Borer
- Gesang - Robin Wattie
- Gitarre - Robin Wattie, Mathieu Bernard Ball
- Schlagzeug - Louis-Alexandre Beauregard
- Ardor (2017) - 12/15 Punkten
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