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Antier: De La Quimera, El Dolor (Review)
Artist: | Antier |
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Album: | De La Quimera, El Dolor |
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Medium: | CD/Download/Limitiert | |
Stil: | Atmosphärischer Post Rock |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 44:03 | |
Erschienen: | 17.10.2016 | |
Website: | [Link] |
Die Spanier sind für das Feuer, welches sie in sich tragen – und dummerweise manchmal auch bei Stierkämpfen rauslassen -, weltberühmt. Viel besser aber ist es, wenn sie uns dieses Feuer musikalisch um die Ohren züngeln lassen und sogar ihrer CD noch ein geheimnisvolles kleines Jute-Säckchen, gefüllt mit einem feinen „Schnüffel-Stoff“ beilegen, um nicht nur unsere Ohren mit modernem Post-Rock, sondern auch unsere Nase mit feinen Gerüchen zu versorgen.
„De La Quimera, El Dolor“ heißt das Debüt-Album von ANTIER und es ist, nicht nur wegen der zusätzlichen sinnlichen Beigabe für unser Nase, ein echtes Album für alle Sinne geworden. Schon das hübsch gestaltete Digipak, dem ein achtseitiges Booklet mit allen – leider nur auf Spanisch abgedruckten – Texten beiliegt, beweist die Liebe auch für kleinere Details, der sich ANTIER hingeben.
Im Großen und Ganzen aber sind es solche Bands wie MOGWAI, EXPLOSIONS IN THE SKY oder SIGUR RÓS, die den beiden jungen Musik-Burschen aus Barcelona viel zu bedeuten scheinen, denn ganz ähnliche nunmehr wortwörtlich zu nehmende „Duftmarken“ setzen sie auch auf „De La Quimera, El Dolor“, wenn sie sich mit Gitarren, Schlagzeug und Gesang präsentieren und zusätzlich auf musikalische Unterstützung an Cello und Keyboard sowie auf dem Titeltrack auch beim Gesang zurückgreifen.
Dazu kommt noch, dass dieses – tatsächlich unter ihrer Bandcamp-Seite zum freien Download bereitstehende – Album in ausgezeichnetem Klang aufgenommen wurde. Oftmals ist das bei vielen eigenvertriebenen Scheiben der große Pferdefuß, bei ANTIER aber ist es ein großartiges Qualitätsmerkmal. So können sich die immer wieder musikalisch aufgeschütteten Wall Of Sounds in ihrer ganzen Schönheit entfalten.
Folgt man zusätzlich den leidenschaftlich vorgetragenen – oftmals als purer Sprechgesang rüberkommenden – Vocals, dann ist es richtig schade, dass man nicht der spanischen Sprache mächtig ist, denn sicher haben ANTIER bei dieser Form des Vortrags viel zu sagen und erschöpfen sich nicht in Banalitäten. Vielleicht könnte man ja beim nächsten Album den spanischsprachigen Songs im Booklet gleich noch eine englische Übersetzung beifügen.
Schwer beeindruckend endet ANTIERs Album mit „Al Final Todo Fue“, bei dem während der Gitarrenarbeit verblüffende Parallelen zu ROBERT FRIPP hergestellt werden. Warum gerade dieser Titel völlig abrupt abbricht, wird wohl das Geheimnis von ANTIER bleiben.
Übrigens sollte man sich sputen und unbedingt die CD samt wohlriechender Beigabe sichern, denn sie ist auf nur 300 Exemplare limitiert und handschriftlich durchnummeriert. Diese Anschaffung lohnt sich für alle Freunde guten Post Rocks genauso wie für alle Prog-Rock-Freigeister garantiert – und wenn die auch noch Spanisch sprechen, dann sind sie klar im Vorteil.
FAZIT: Spanischer Post Rock mit schwer beeindruckendem spanischen Sprechgesang – der anfangs allerdings gewöhnungsbedürftig, nach mehrfachem Hören aber sehr reizvoll ist – und einer gehörigen Prog-Rock-Brise, die man bei der geheimnisvollen Beigabe der auf 300 Exemplare limitierten, von Hand nummerierten CD sogar erschnüffeln kann, erwartet einen auf dem ansprechenden Debüt-Album „De La Quimera, El Dolor“ des Post-Rock-Duos ANTIER.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Nada Está Escrito
- Al Arder Bajo El Cielo
- Más Allá De La Miseria
- De La Quimera, El Dolor
- Sin Dejar De Respirar
- En Un Último Suspiro
- Del Hambre, La Desidia
- Al Final Todo Fue
- Gesang - Santiago Arderiu, Marta Catasús
- Gitarre - Victor Gil
- Keys - Guillem Laborda
- Schlagzeug - Santiago Arderiu
- Sonstige - Gemma Llorens (Cello)
- De La Quimera, El Dolor (2016) - 11/15 Punkten
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